Kommentar Es fehlen wirkliche Perspektiven Noch sind die Plätze im Wilde Rose Keller leer. // Matthias Hoch von Sven Dörr TEILEN  04.05.2021 Bamberg – Die Gastronomen haben unter dem Dauerlockdown der Landesregierung immens gelitten. Es ist Zeit für Zugeständnisse! Seit gut einem halben Jahr ist die Gastronomie dicht. Aus einem geplanten Wellenbrecher im November wurde der Dauerstillstand bis heute. Kompensationszahlungen für die Wirte kommen nur allmählich, manchmal gar nicht an – in einigen Betrieben steht die wirtschaftliche Existenz auf dem Spiel oder wurde bereits zerstört. Für die Regierung ist das ein Kollateralschaden in ihrem Bestreben, Corona zu besiegen. Nun ist es im Angesicht einer Pandemie ohnehin utopisch, ein Virus besiegen zu wollen, vielmehr kann nur von einem Kontrollieren die Rede sein. Zudem wies das Robert-Koch-Institut bereits vor Monaten darauf hin, dass die Gastronomie nur einen kleinen Bruchteil des Infektionsgeschehens ausmacht. Menschen stecken sich auf der Arbeit oder in privaten Haushalten an. Lesen Sie dazu: Lockerungen in Sicht Bambergs Wirte stehen in den Startlöchern Die Chancen auf eine Öffnung der Außengastro in der Stadt stehen gut. Wie sich die Gastronomen vorbereiten - und was die Landkreis-Kollegen planen. Was also bleibt, sind die hohen Ansteckungsraten und Inzidenzwerte. Eine sture Orientierung an diesen Kennzahlen wird mit zunehmender Impfquote bei Hochrisikopatienten immer absurder. Um so nachvollziehbarer ist es also, dass sich die Gastrobranche allmählich auf die Hinterbeine stellt. Eine Öffnung im Außenbereich starr an einen Inzidenzwert zu koppeln, wirkt indes wie ein schlechter Witz unseres Ministerpräsidenten: Zu gering ist das Ansteckungsrisiko im Freien – zumal, wenn es Hygienekonzepte gibt. Zu schnell kann die Planung der Wirte für die kommende Woche platzen. Zu groß ist aber auch die Sehnsucht der Menschen nach ein bisschen langfristiger Normalität. Wenn ein Herr Drosten das Infektionsgeschehen ausschließlich durch die virologische Brille betrachtet, ist das richtig und sein Job als Mediziner. Wenn Herr Söder es ihm gleich tut, ohne die restlichen Faktoren zu berücksichtigen, muss man Zweifel haben, ob er vom eigenen Job was versteht. In diesem Sinne, Herr Ministerpräsident: Da muss mehr kommen!