Neunkirchen Westumgehung: Demo gegen Studie des BUND Auf dem Klosterhof demonstrierten die Befürworter der Westumgehung. // Petra Malbrich von Petra Malbrich TEILEN  28.05.2023 Neunkirchen am Brand – Die Initiative Pro Westumgehung Neunkirchen am Brand stellt sich gegen Pläne des BN und des Vereins Munk. Die vorgeschlagene Reduzierung des Gehweges in der Friedhofstraße entsetzt sie. Rund 200 Neunkirchener Bürger sind zu einer Demo auf den Klosterhof am neuen Rathaus gekommen. „Wir Kinder sind euch egal“ oder „Wir wollen nur einen sicheren Schulweg“ steht groß auf den selbstgebastelten Schildern. Grund für die von der Initiative Pro-Wu (Pro Westumgehung) organisierte Demo „Gemeinsam für Neunkirchen“ war eine vom Bund Naturschutz (BN) und dem Verein „Modernes und umweltbewusstes Neunkirchen“ (Munk) in Auftrag gegebene und beim Umweltausschuss vorgestellte Studie. Diese Studie soll Ideen für mehr Sicherheit rund um die Kreuzung Forchheimer Straße/ Friedhofstraße aufzeigen. Dort solle der Gehweg an der Kreuzung beim Eingang der Gaststätte mit Biergarten von Hetzles oder Effeltrich kommend schmaler werden, beim Eingang des Biergartens aufhören, dort die Fußgänger queren lassen, um den Weg weiterzuführen. Der restliche Gehweg würde entfernt. So solle mehr Platz und mehr Sicherheit erlangt werden. Angst vor Schwerlastverkehr Der Vorschlag entsetzt jedoch Teile der Bevölkerung, denn ohne Gehweg würde die Straße breiter und noch mehr Schwerlastverkehr anlocken. „Wir sind gegen die Autobahn durch den Ort“, sagt Arnulf Hemmerlein, der mit der Demo seinen Unmut ausdrückt. Der Verkehr am Forchheimer Tor sei ohnehin zu stark. Nun soll noch der Gehweg weg? „Wem fällt das ein? Das ist hirnrissig“, schimpft Arnulf Hemmerlein. „Dort laufen viele Kinder zur Schule. Tierschutz, Umweltschutz, alles zählt. Doch wo bleibt der Menschenschutz?“, fragt Gabriele Beil. Denn was die Akteure der selbstbeauftragten Studie in Wirklichkeit wollten, sei klar: Sie sind gegen die Westumgehung. Sorge um die Schulkinder Der Schulweg solle anders verlaufen, der Gehweg deshalb rückgebaut werden, so die Begründung der Studie. „Nicht die Menschen sind das Problem, sondern der durchfließende Verkehr“, sagt Christian Reh von Pro-Wu. „Es geht ihnen nicht um die Kinder. Es geht ihnen darum, dass die Lösung nicht kommt, denn die würde vor ihrer Haustüre vorbeilaufen“, meint Reh und spielt darauf an, dass Verantwortliche entlang der Trasse der Westumgehung wohnen. Mit Trillerpfeifen und Tamburins stimmten die vielen Demonstranten dem Redner Christian Reh zu. Mit Mario Hemmerlein hatte er diese Demo organisiert. Diese richte sich gegen die Verantwortlichen der Studie, nicht gegen den Markt oder die Gemeinderäte. Ihnen wolle man damit das deutliche Zeichen geben, sich nicht auf die Studie einzulassen. Das hätten die meisten Gemeinderäte ohnehin nicht vor. Auch Bürgermeister Martin Walz (CSU) war gekommen und positionierte sich klar für die Westumgehung. Es gibt noch weitere neuralgische Punkte Die Menschen, die in der Friedhofstraße leben, sind in ihrer Lebensqualität sehr eingeschränkt: Abgase, Lärm und viel Verkehr, auch Schwerlastverkehr. Doch die Westumgehung bedeutet Einschnitte in die Natur. Derweil erklärt Christian Reh weiter, dass dieser Umbau dieser Straße nur der Anfang wäre. „Es gibt noch weitere neuralgische Punkte, die folgen würden“, vermutet Reh. Die echte Lösung – die Umgehung – solle verhindert werden, aus dem persönlichen Vorteil der Auftraggeber der Studie heraus. „Das ist egoistisch, falsch und unsozial“, empört sich Reh unter großem Beifall der Bürger und appelliert an BN und Munk: „Lasst uns gemeinsam eine Lösung für alle schaffen.“ Lesen Sie auch: Konflikt Wohnbaupläne stoßen in Eggolsheim auf Kritik Eggolsheim plant, mit dreigeschossigen Gebäudekomplexen neuen Wohnraum zu schaffen. Aus Sicht der Gegner wurden ihre Bedenken vom Gemeinderat nicht wahrgenommen. Ortsumgehung Dormitz Nach jahrzehntelanger Planung vor dem Aus Anwohnern der Dormitzer Hauptstraße reicht’s: Sie wollen, dass die Umgehung kommt. Doch die Zustimmung im Ort bröckelt, das ganze Projekt steht auf der Kippe. Kinder-Demo Hallerndorfer fordern: „Hartplatz auf!“ Kürzlich hat die Verwaltung den Sportplatz an der Schule am Nachmittag gesperrt. Eltern und Kinder fordern gemeinsam eine schnelle Wiedereröffnung. Doch wie entscheidet der Gemeinderat?