Aus und vorbei. Fans der beliebten Metzgerei Endres in der Nürnberger Straße in Forchheim werden sich ab Samstag umorientieren müssen.
Leider kein Aprilscherz: Der Metzgermeister Matthias Endres wird am Freitag, 31. März, das letzte Mal die Tür zu seiner Innenstadt-Filiale öffnen.
Matthias Endres: „Entscheidung nicht leicht gefallen“
„Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht“, erzählt der 48-jährige Endres am Telefon. Dass dies tatsächlich so ist, kann man aus der Stimme lesen. Auch weil der Grund für die plötzliche Schließung nicht etwa schlechte Umsatzzahlen oder Ähnliches seien.
„Meine Leute arbeiten seit langer Zeit am Anschlag, neues Personal ist einfach nicht zu bekommen“, sagt der Wichsen-steiner. Auch er selbst sei in den vergangenen Monaten immer wieder hinter der Theke eingesprungen. Auf Dauer sei das nicht mehr leistbar.
Endres: 31. März ist letzter Verkaufstag in Innenstadt
Deshalb zieht er nun die Reißleine. „Am 31. März ist der letzte Tag in der Innenstadt. Aber meine Filialen in der Raiffeisenstraße und in Baiersdorf bleiben, auch den Partyservice betreibe ich weiter, dort kommen auch meine Mitarbeiter unter“, sagt er.
Seit sechs Jahren betreibt er seine Filiale in der Nürnberger Straße nun. Über die Zeit haben sich viele Stammkunden aus der Innenstadt angesammelt, vor allem viele ältere Menschen nutzten das wohnortnahe Angebot gerne. Um sie tue es ihm besonders leid.
Nicht das erste Betriebs-Aus
Fürs Lebensmittelhandwerk in Forchheim und drumherum ist das nicht die erste Hiobsbotschaft.
Erst kürzlich verkaufte die Metzgerei Bauer in Neuses ihr letzten Wurstpakete, Ende 2022 schloss die Metzgerei Sauer in der Unteren Kellerstraße ihre Türen, kurz davor machte die Metzgerei Walenta in der Bayreuther Straße Schluss.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Bäckern im Landkreis.
Innungsmeister Hans Derbfuß: Fachkräftemangel und Kostensteigerungen
Wie Forchheims oberster Innungsfleisch Hans Derbfuß vor kurzem dem FT berichtete, seien der anhaltende und steil ansteigende Fachkräftemangel sowie die gestiegenen Kosten die Hauptprobleme.
Hinzu kämen Nachwuchssorgen. Derbfuß’ Prognose: Es könnten noch sich weitere Betriebe verschlanken oder im schlimmsten Fall gar ganz aufgeben.
Wie es in der fortan in der Nürnberger Straße 18 weitergeht, wenn ab April nicht mehr „Metzgerei Partyservice Endres“ auf der Scheibe stehen wird, ist aktuell noch nicht klar.
Wie geht es in Nürnberger Straße nun weiter?
Aber: Zusammen mit dem Vermieter Heinrich Höhn suche er derzeit fieberhaft nach einem Nachmieter, so Endres.
„Vorerst werden wir Tresen und Co. deshalb nicht ausbauen“, sagt er. Falls sich wieder ein Imbiss oder Ähnliches ansiedeln sollte, könnte der die Sachen nutzen.
Endres hofft, so schnell wie möglich.
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