Für den 2. Weihnachtsfeiertag lud das evangelisch-lutherische Dekanat Rügheim zum Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach in die Marienkirche in Königsberg ein. Zu erleben war eine Aufführung, die, auch wenn man das Oratorium schon oft gehört hat, auch diesmal wieder unter die Haut ging. Die Kirchenmusik in den Haßbergen gestaltete nun schon an mehreren Weihnachtsfesten in Folge in der Marienkirche einen Kantatengottesdienst mit einem Werk aus dem Bach’schen Weihnachtsoratorium.
In dem Kantatengottesdienst geht es um die Anbetung durch die Hirten
Diesmal war die dritte Kantate aus dem Weihnachtsoratorium „Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen“ zu hören. Diese wurde für den dritten Weihnachtstag, der zu Bachs Zeiten noch gefeiert wurde, komponiert. Sie handelt von der Anbetung durch die Hirten im Stall zu Bethlehem und ist – wie die erste Kantate – festlich mit Trompeten und Pauken, Flöten, Oboen und Streichern besetzt.
Der Gesang der Kantorei Haßberge zog die Zuhörer in seinen Bann
Diese instrumentalen Inhalte wurden gekonnt von einem Orchester aus Würzburg übernommen, welches wie alle Mitwirkenden von Dekanatskantor Matthias Göttemann souverän geleitet wurde.
Durch die ganze Aufführung zog sich eine innere Anteilnahme aller Beteiligten. Daran hatte Göttemann großen Anteil, denn ihm gelang es hervorragend, den Chor der Kantorei Haßberge zu führen. Ob es nun schnelle, technische schwierige, laute oder leise, jubelnde oder innige Passagen waren, jederzeit zog der Gesang die Zuhörer in den Bann.
Hervorragende Solisten beim Kantatengottesdienst in Königsberg
Ein guter Griff war Göttemann auch mit der Auswahl der Solisten gelungen. Die Sopranistin Mechthild Söffler, die Altistin Barbara Buffy, der Tenor Stefan Schneider und der Bassist Tobias Germeshausen gefielen durch ihre klaren, ungekünstelten Stimmen, egal, ob sie als Solisten oder im Duett sangen. Alle vier Solisten setzten mit ihren Vorträgen weitere i-Tüpfelchen auf ein für viele
Besucher wohl noch lange nachwirkendes Musikerlebnis.
Zwei Pfarrer gestalteten den Gottesdienst in der Marienkirche
Einen erheblichen Beitrag zum Gesamtbild einer beeindruckenden Aufführung in einer fast bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche hatte auch Pfarrer Peter Hohlweg, der den Gottesdienst leitete. Die Aufführung des Oratoriums war in die Liturgie eingebettet.
Nachdrücklich waren auch die Worte des Predigers Pfarrer Udo Schmoll aus Königsberg, der sich mit dem Ausdruck „Begegnung“ beschäftigte. Es ging ja auch um die Begegnung, die die Hirten in der Weihnachtsgeschichte mit den Engeln auf dem Feld hatten.
Mit dem Abendmahl und dem Segen endete der Gottesdienst mit der Aufführung der dritten Kantate aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.