Der viel gepriesene Start-up-Geist findet sich nicht nur im fernen Silicon Valley, sondern auch bei zahlreichen Unternehmen in der Region. Die Firma Erlas Erlanger Lasertechnik GmbH ist laut Pressemitteilung ein Beispiel, wie durch die Kombination von Unternehmergeist, Innovationskraft und Flexibilität der Sprung vom kleinen Betrieb zu einem global agierenden Player gelingen kann.
Die eigentliche Initialzündung war den Angaben zufolge die Einrichtung eines Anwenderlabors für Lasertechnik an der Universität Erlangen-Nürnberg 1987. Dieses Projekt wurde vom Bayerischen Wirtschaftsministerium unterstützt und sollte dazu dienen, Wissen aus der Laserforschung in die industrielle Anwendung zu übertragen.
An der Universität hatten schon seit Mitte der 1980er-Jahre Wissenschaftler am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie und an anderen Lehrstühlen auf den Gebieten der Materialbearbeitung und der Messtechnik mit Lasern geforscht. Einer der kreativen Köpfe, die an der Universität ausgebildet wurden, war der junge Wissenschaftler Peter Hoffmann, der gemeinsam mit seinem damaligen Doktorvater, Professor Manfred Geiger, ab 1993 das gemeinnützige Bayerische Laserzentrum aufbaute.
110 Mitarbeiter
Die Entwicklung neuer Lasertechnologien führte auch im Bayerischen Laserzentrum schnell zu profitablen Geschäftsergebnissen, sodass sich Peter Hoffmann 1998 zur Gründung der Firma Erlas entschied. Der Sprung in die wirtschaftliche Selbstständigkeit gemeinsam mit einem Team von 17 Mitarbeitern gelang demnach: Heute präsentiere sich Erlas als globaler Vorreiter bei der Entwicklung neuester Verfahren in der Lasertechnologie.
Inzwischen ist das Unternehmen auf 110 Mitarbeiter angewachsen, verfügt über Produktionsstandorte in Deutschland und Spanien sowie zahlreiche internationale Vertriebspartnerschaften. „Unsere Stärke liegt darin, die Brücke zwischen modernster Technologie und den individuellen Anforderungen unserer Kunden zu schlagen“, sagt Peter Hoffmann.
Ganz besonders wichtig ist für Peter Hoffmann die Mitarbeiterzufriedenheit: „Gerade in der Hochtechnologiebranche spielen die Mitarbeiter die Schlüsselrolle für den Erfolg.“ Erreicht werden soll das unter anderem auch durch jährlich stattfindende Mitarbeiterveranstaltungen, aber vor allem durch flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege und eine klare Kommunikation.
Auszeichnungen erhielt der Unternehmer viele, darunter 2001 den Gründerpreis der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg und 2007 die Bestellung zum Honorarprofessor an der Universität Erlangen-Nürnberg. Maschinen von Erlas stehen nicht nur am Firmenstandort in Erlangen-Frauenaurach, sondern werden weltweit an Kunden aus den Branchen Automobilindustrie, Werkzeugbau, Medizin-, Kommunikation- und Energietechnik geliefert.
„Mit unseren Maschinen werden zum Beispiel voll automatisiert Automobilteile geschweißt, großformatige Schweißbaugruppen hergestellt und Werkzeuge veredelt“, erklärt Peter Hoffmann weiter. „Eine besondere Herausforderung an unser Team war die Entwicklung einer hocheffizienten Produktionstechnik für die Herstellung von lasergeschweißten Führungskästen für Lenksysteme, die seit 2012 in mehreren Produktionslinien im In- und Ausland millionenfach produziert werden und sich in den Fahrzeugen führender Fahrzeughersteller finden.“
Joachim Herrmann als Festredner
Das neueste Geschäftsfeld der Erlanger Laserspezialisten ist die ressourcenschonende additive Fertigung. Neben der Herstellung von Leichtbauteilen findet das Verfahren Anwendung für die Herstellung funktionaler Schichten für den Werkzeug- und Maschinenbau.
Gefeiert wird das 25. Jubiläum des Unternehmens am Donnerstag, 28. September, in den Firmenräumen in Erlangen-Frauenaurach nach Unternehmensangaben mit vielen geladenen Gästen und den Mitarbeitern. Neben Konrad Beugel, Referent für Wirtschaft und Finanzen der Stadt Erlangen, haben sich Armin Zitzmann, Präsident der IHK Nürnberg, der bayerische Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann (CSU), und der Präsident der Universität Erlangen-Nürnberg, Joachim Hornegger, als Festredner angekündigt.
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