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Ortskern revitalisieren
Kriegerdenkmal umstellen für neue Förderungen – Pressig plant
Im Rahmen der Städtebauförderung ist auch die Neugestaltung für das Umfeld des Rathauses geplant. Dabei wird das Kriegerdenkmal von seinem jetzigen Platz in Nähe des Bahnhofs an der B 85 auf den Rathausvorplatz versetzt. Bürgermeister Stefan Heinl...
Im Rahmen der Städtebauförderung ist auch die Neugestaltung für das Umfeld des Rathauses geplant. Dabei wird das Kriegerdenkmal von seinem jetzigen Platz in Nähe des Bahnhofs an der B 85 auf den Rathausvorplatz versetzt. Bürgermeister Stefan Heinlein, Geschäftsleiter Antonio Sauchella und Hauptamtsleiter Thomas Frashek (v. l.) besprechen die Pläne. // Karl-Heinz Hofmann
Signet des Fränkischen Tags von Karl-Heinz Hofmann
Pressig – Der Markt Pressig will zukunftsfähig bleiben und dafür Förderungen in Anspruch nehmen. Damit soll nicht nur das Rathausumfeld umgestaltet werden. Auch Privatleute sollen profitieren.
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Es war eine der bisher längsten Sitzungen des Marktgemeinderates Pressig in der bisherigen fünfjährigen Amtszeit von Bürgermeister Stefan Heinlein (CSU). Schon zu Beginn der Sitzung wies der Rathauschef auf die Bedeutung der heute zu fällenden zukunftsweisenden Entscheidungen hin. Gemeint waren richtungsweisende Entscheidungen für die städtebauliche Zukunft der Marktgemeinde Pressig.

Seit Ende 2024 ist der Markt Pressig in das Städtebauförderprogramm aufgenommen, nun erfolgte ein wichtiger Schritt. Mit Unterstützung der Firma CIMA- Beratung+Management wurde ein Stadtumbaumanagement eingerichtet, das den gesamten Prozess fachlich und organisatorisch begleitet.

Kosten: 969.000 Euro

Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, für folgende Maßnahmen Zuwendungsanträge bei der Regierung von Oberfranken einzureichen: Stadtumbaumanagement (laufend), Neugestaltung des Rathausumfelds mit Versetzung und Aufwertung des Kriegerdenkmals (Rahmenplanung zur langfristigen Umgestaltung), kommunales Förderprogramm für private Eigentümer (inklusive Gestaltungsfibel und Sanierungsberatung), Umnutzung des ehemaligen Gasthofs Hans Veit in Rothenkirchen (Abriss, Flächenerwerb, Nachnutzung), Entwicklung des Bahnhofsareals Pressig (Rahmenplanung zur langfristigen Umgestaltung). Für diese Maßnahmen wurden förderfähige Kosten von rund 969.000 Euro ermittelt.

Bis zu 90 prozentige Förderung

Je nach Maßnahme liegt der Förderanteil bei 60-, 80 oder sogar 90 Prozent. Die Fördermittel fließen jedoch nur, wenn die Gemeinde selbst mit einem kommunalen Eigenanteil in Vorleistung geht. Dieser Beitrag der Gemeinde ist nicht nur finanziell erforderlich, sondern sendet auch ein wichtiges Signal an private Eigentümer: „Wir als Kommune stehen hinter den Projekten und übernehmen Verantwortung“, so Bürgermeister Heinlein. Dadurch entstehe oftmals erst die nötige Motivation, auch in private Immobilien zu investieren. Die Beschlüsse bewertete der Bürgermeister als zukunftsweisend.

„Wir wollen damit die Belebung und Aufwertung unserer Ortskerne erreichen, Leerstände beseitigen und Brachen wieder nutzbar machen“. Man erhoffe sich auch wirtschaftliche Impulse und eine höhere Wertschöpfung vor Ort. So sollen private Investitionen angestoßen werden, weil die Kommune mit gutem Beispiel vorangeht. Die Fördergelder sollen lokal gebunden werden – an Planer, Handwerksbetriebe, Baustoffhändler und Dienstleister. Dies schaffe neue Arbeitsplätze, stärke das regionale Handwerk und fördere nachhaltige Wirtschaftskreisläufe.

Ergänzend zur Städtebauförderung hat der Marktgemeinderat beschlossen, künftig konsequent auf Innenentwicklung zu setzen. Mit dem „Innenentwicklungsbeschluss“ bekennt sich der Markt Pressig dazu, vorrangig bestehende Brachflächen, Leerstände und Konversionsflächen zu nutzen, bevor neue Bauflächen ausgewiesen werden. Ziel ist es, den Flächenverbrauch zu reduzieren, Ortskerne zu beleben und die vorhandene Infrastruktur effizient zu nutzen. Mit diesem Beschluss erfüllt die Gemeinde die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Förderinitiative „Innen statt Außen“ des Freistaates Bayern, die besonders hohe Fördersätze (bis zu 90 Prozent) für innerörtliche Sanierungen, Umnutzungen und Rückbauten vorsieht. Grundlage für diese Ausrichtung ist das bestehende Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), das bereits konkrete Maßnahmen und Zielvorstellungen zur Entwicklung von Pressig und Rothenkirchen enthält. Statt wie bisher alle zwei Jahre wird künftig im Dreijahresrhythmus kalkuliert. Die aktuellen Gebühren bleiben somit stabil: Wassergebühr: 2,36 Euro pro Kubikmeter, Kanalgebühr 3,34 Euro pro Kubikmeter. Diese Entscheidung sorge für mehr Planungssicherheit, sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Verwaltung und federe externe Schwankungen besser ab, so Bürgermeister Heinlein.

Aus dem Gemeinderat

Der Gemeinderat bestätigte nach den Wahlen der Feuerwehr Rothenkirchen als Ersten Kommandanten Matthias Raab, Zweiten. Kommandant Michael Dorschner, als weiteren stellvertretenden Kommandant Markus Beetz.

Bürgermeister Heinlein informierte über den erfolgreichen Einbau einer barrierefreien Lösung an der Bahnhofsunterführung, die von der Bevölkerung bereits sehr positiv aufgenommen wurde.

Die Sanierungsmaßnahmen an den Feuerwehrhäusern in Förtschendorf und Posseck sind im Laufen. Bürgermeister Heinlein dankte allen Beteiligten.

Marktgemeinderätin Mirja Heinlein (CSU) bat darum, zeitweise eine digitale Geschwindigkeitsanzeige im Bereich der Brücke „Pressig West“, in Höhe des Kindergartens Pressig, aufzustellen. Der Hinweis wurde aufgenommen. Die Verwaltung prüft nun die Umsetzbarkeit.

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