Sie zählt bis heute zu den populärsten Werken dieses Komponisten: die „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Schon bald nach Mozarts Tod im Jahr 1791 avancierte diese Messe zu einem Werk, das bevorzugt bei Krönungsfeierlichkeiten und bei Dankgottesdiensten zum Einsatz kam.
Zu dieser Tradition passt es mithin, dass die „Krönungsmesse“ beim Festkonzert zum 175-jährigen Bestehen der Stadtkirche St. Georg in Neustadt am Sonntag, 10. März, unter der Leitung von Neustadts Stadtkantor Markus Heunisch auf dem Programm steht. Ursprünglich war geplant, das Werk schon Ende Oktober direkt zum Jubiläum 175 Jahre St. Georg erklingen zu lassen, musste allerdings krankheitsbedingt verschoben werden.
Gut durch die Krise gekommen
Den anspruchsvollen Chorpart in dieser Vertonung übernimmt die Kantorei St. Georg, die sich in diesem Jahr bereits mit mehreren Projekten überzeugend zurückgemeldet hatte nach der langen Corona-Zwangspause.
Nach einer Karfreitagsmusik Anfang April hatte sie sich auch bei der Sommermusik Mitte Juli sowie zuletzt mit der Adventsmusik in St. Georg präsentiert. „Ich bin dankbar und froh, dass wir so gut durch die Krise gekommen sind“, hatte Markus Heunisch schon kurz nach Wiederbeginn der Probenarbeit im Gemeindehaus konstatiert. Vermutlich hat das Etikett „Krönungsmesse“ auch beigetragen zur bis heute ungebrochenen Beliebtheit dieser Messe. Dabei stammt dieser Begriff keineswegs von Mozart selbst, der die Partitur auf den 23. März 1779 datiert hatte.
Vielmehr taucht diese populär gewordene Bezeichnung zumindest schriftlich erstmals 1862 auf – lange nach Mozarts Tod in der damaligen Neuauflage des Köchelverzeichnisses.
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Das Rätsel der Entstehung
Der Grund ihrer Entstehung lässt sich nicht eindeutig festlegen. Lange Zeit wurde spekuliert, sie sei für die Wallfahrtskirche Maria Plain entstanden, die im Norden der fürsterzbischöflichen Residenzstadt Salzburg gelegen ist. Denn dort wurde seit 1751 jedes Jahr am 5. Sonntag nach Pfingsten das Gnadenbild gekrönt.
Das vermutet die Wissenschaft
Längst jedoch sprechen alle überprüfbaren Indizien gegen diesen vermuteten Anlass der Komposition. Mit großer Wahrscheinlichkeit aber gehört die Krönungsmesse zu jenen „Werken, die anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten für Franz II., den letzten römisch-deutschen Kaiser, im Jahr 1792 musiziert wurden“, vermutet Konrad Küster in seinem aufschlussreichen Mozart-Band von 1990. Für die geplante Aufführung in Neustadt aber zählt vor allem gründliche Probenarbeit.
Rund um die Kantorei St. Georg
Konzert-Tipp Festkonzert 175 Jahre St. Georg – Mozart „Krönungsmesse“, Kantorei St. Georg, Vokalsolisten, Leitung: Markus Heunisch – Sonntag, 10. März, 17 Uhr, St. Georg – Nachholtermin zum Jubiläum 175 Jahre Kirche St. Georg.
Proben Die Kantorei St. Georg trifft sich jeweils am Montag von 20 bis 21.30 Uhr zur Probe im Gemeindehaus. Als Kantor an St. Georg ist Markus Heunisch seit 1995 Leiter der Kantorei St. Georg.
Markus Heunisch wurde im Jahr 1966 in Wertheim am Main geboren. Sein Kirchenmusikstudium absolvierte er zunächst in Bayreuth (1987 bis 1991, B-Prüfung) sowie anschließend an der Musikhochschule Trossingen (1991 bis 1994, A-Prüfung). Sein Kirchenmusikpraktikum führte ihn im Jahr 1994 zunächst nach Rothenburg ob der Tauber zu Kirchenmusikdirektor (KMD) Gerd Wachowski und anschließend 1994/1995 an die Matthäuskirche Erlangen zu KMD Gerhard Rilling.
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