Es war eine Jubiläumssitzung, denn die Verbandsversammlung des Zweckverbandes „Deutsches Dampflokomotiv Museum“ (DDM) tagte seit ihrer Gründung im Jahr 1984 zum 80. Mal. Neben dem Rückblick auf die Museumssaison 2022 und dem Ausblick auf die bevorstehende Saison stand die Verabschiedung des Haushalts 2023 im Mittelpunkt.
Der Haushaltsplan 2023 mit einem Gesamtvolumen von mehr als 2,2 Millionen Euro schließt im Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 1,3 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt mit rund 890.000 Euro ab. Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen für Investitionen wurde auf 200.000 Euro festgesetzt und der durch Einnahmen nicht gedeckte laufende Finanzbedarf hat ein Volumen von rund 860.000 Euro.
Zehn Prozent der Kosten trägt die Gemeinde Neuenmarkt
Der nicht gedeckte Bedarf wird mit 45 Prozent auf den Bezirk Oberfranken und den Landkreis Kulmbach mit jeweils rund 390.000 Euro umgelegt − zehn Prozent trägt die Gemeinde Neuenmarkt mit rund 86.000 Euro.
Die Investitionsumlage mit 200.000 Euro errechnet sich nach dem gleichen Umlageschlüssel: 90.000 Euro fallen jeweils auf den Bezirk und den Landkreis, der Anteil der Gemeinde Neuenmarkt beträgt 20 000 Euro.
Bezirkstagspräsident Henry Schramm, der für die nächsten zwei Jahre im Wechsel mit Landrat Klaus Peter Söllner an der Spitze des Zweckverbandes steht, stellte die Strahlkraft des Museums über ganz Oberfranken heraus. Mit dem Museum würden hervorragende Rahmenbedingungen geschaffen, die auch für die Gemeinde Neuenmarkt von Vorteil seien. Schramm sprach von einer Win-Win-Situation. Ein Kompliment machte Schramm Landrat Söllner, denn unter seiner Führung habe das DDM eine entscheidende Entwicklung genommen: „Wir müssen weiterhin zusammenhelfen und das Museum vorwärts bringen, und wir müssen froh sein, dass wir so eine Einrichtung haben.“
Wohlwollende Zusammenarbeit zwischen Bezirk, Landkreis und Gemeinde
Landrat Klaus Peter Söllner gab die Dankesworte an den Bezirk Oberfranken zurück: „Die zahlreichen Baumaßnahmen waren nicht immer ganz einfach, aber für die weitere Entwicklung des Museums wichtig, die stets von einer wohlwollenden Zusammenarbeit zwischen Bezirk, Landkreis und der Gemeinde geprägt war.“ Sowohl Schramm als auch Söllner lobten das engagierte Personal und die ehrenamtliche Arbeit der Museumsfreunde.
Im Rückblick auf die Museumssaison 2022 stellte Geschäftsführer Rüdiger Köhler fest, dass das Museum und insbesondere der historische Lokschuppen als Veranstaltungsort immer mehr an Bedeutung gewinnt: „Das DDM kann nach Beendigung der durch die Corona-Pandemie bedingten Beschränkungen bei den Besucherzahlen und der Anzahl der Veranstaltungen auf ein erfolgreiches Museumsjahr zurückblicken und darauf können wir stolz sein.“
So hätten die Besucherzahlen mit rund 30.000 Besuchern bei neun Monaten Öffnungszeit wieder das Niveau von vor Corona erreicht. “Vor allem der Besuch der traditionellen Pfingstdampftage und des Dampfloktreffens anlässlich des 40-jährigen Betriebsjubiläums der IGE Hersbruck mit fast 10.000 Tagesbesuchern in und um das Museum haben gezeigt, dass das „Erlebnis Dampflokomotive“ nach wie vor eine große Anziehungskraft besitze.
Das Museum etabliert sich als Veranstaltungsort für Tagungen und Festlichkeiten
Das DDM habe auch einen erheblichen Zuwachs von Familien und Kindern zu verzeichnen: „Das Museum hat sich als Veranstaltungsort für Versammlungen, Tagungen, Besprechungen und Festlichkeiten etabliert.“
Der Leiter des Museums, Jürgen Birk, unternahm noch einen Ausblick auf die bevorstehende Museumssaison mit zahlreichen Highlights wie die Osterdampf- und Pfingstdampftage. Die Jubiläumsveranstaltung „175 Jahre Schiefe Ebene“ vom 29. September bis 1. Oktober werde Sonderzüge der Fränkischen Museumseisenbahn Nürnberg, der Eisenbahnnostalgie Bebra, der Pressnitztalbahn und des Eisenbahnmuseums Schwarzenberg nach Neuenmarkt bringen.
Es werde auch wieder zum „Tag der Schiene“ vom 15. bis 17.September eingeladen.
Darüber hinaus gab Geschäftsführer Rüdiger Köhler bekannt, dass die Sanierung und Instandsetzung des Empfangsgebäudes, des ehemaligen Sozialraumgebäudes und der historischen Güterhalle in die Endphase gehen. Aktuell geht Köhler von einer Fertigstellung des Projektes im Frühjahr aus.
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