Naturbühne Trebgast
Von Dracula bis zum Brandner Kaspar
Für die Kostüme der 100 Schauspieler auf dem Wehlitzer Berg sorgt Wolfram Müller Broeder. Seine skizzierten Entwürfe müssen fast alle neu angefertigt werden.
Für die Kostüme der 100 Schauspieler auf dem Wehlitzer Berg sorgt Wolfram Müller Broeder. Seine skizzierten Entwürfe müssen fast alle neu angefertigt werden.
Klaus Kaschka
F-Signet von Klaus Klaschka Fränkischer Tag
Trebgast – Die Naturbühne Trebgast bietet wieder hochkarätige Gastspiele von Mai bis August: Sechs Stücke und 17 Gastauftritte „auf höchstem Niveau“.

Fünf Eigenproduktionen, eine Koproduktion und 17 hochkarätige Gastspiele: Das bietet die Naturbühne Trebgast in der diesjährigen Theatersaison von Mai bis August.

Annähernd 100 Schauspieler, 30 Gästebetreuer, jeweils zehn in der Maske und hinter den Kulissen − insgesamt 150 Akteure sind unter einen Hut und ihren Rollen näher zu bringen, erklärten die Geschäftsführer der gGmbH, Sigurd Sundby und Anja Dechant-Sundby, bei einem Pressegespräch. Der Vorverkauf seit November für die aktuelle Saison liege bereits 30 Prozent höher als im Vorjahr, in dem 31.000 die gut 70 Aufführungen besucht hatten.

Geschäftsführerin Anja Dechant-Sundby.
Geschäftsführerin Anja Dechant-Sundby.
Klaus Kaschka

Das Interesse der Zuschauer wird sich normalisieren

Sigurd Sundby ist deshalb zuversichtlich, dass sich das Interesse der Theaterbesucher heuer wieder normalisieren wird. Seit Januar wird intensiver geprobt. Die Bühnenbilder von Ruth Pulgram, André Putzmann und Bernd Berleb sind skizziert und müssen noch umgesetzt werden. Ebenso die Kostüme, die zu entwerfen und anzufertigen Wolfram Müller-Broeder eine „Riesenkiste“ nennt, denn vieles müsse mit den Bühnenausstattern und mit den Regisseuren Anja Dechant-Sundby, Christian Schidlowsky, Bernd Berleb und Martina Dähne abgestimmt werden.

Auf dem Programm steht: „Dracula“. Den Klassiker nach dem Roman von Bram Stoker aus dem Jahr 1897 hat Sigurd Sundby extra für die Naturbühne eingerichtet. Gemäß der ersten Bühnenfassung der Vampirgeschichte im Jahr 1925 hat Müller-Broeder die Kostüme entsprechend der Mode der Zeit „historisch“ gestaltet. Regie führt Anja Dechant-Sundby. Premiere ist am 19. Mai. Die letzte Vorstellung am 18. August wird erst um 22 Uhr beginnen und soll bis Mitternacht besonders zum Gruseln einladen.

Die Stücke werden für die Naturbühne eigens umgearbeitet

Das zweite Stück: „Der Revisor“. Diese Gesellschaftskomöde von Nikolai Gogol aus dem Jahre 1836 hat Regisseur Christian Schidlowsky ebenfalls für die Naturbühne umgearbeitet: Die starren Rollen in den Ämtern einer proviziellen Kleinstadt werden Frauen spielen.

Premiere ist am 26. Mai.

Das dritte Stück: „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ wird unter der Regie von Bernd Berleb in den 1930er Jahren und im Fränkischen angesiedelt und „mit lokalen historischen Figuren aufgepeppt“ sein. „Viel Leut‘ und ein Chor, ausgestattet in richtigen fränkischen Trachten, keine nachgemachten bayerischen“, wie Müller-Broeder verspricht. Premiere ist am 2. Juni.

Turbulenter Spaß mit theaterpädagogischem Hintergrund

Das vierte Stück: „Wickie und die starken Männer“. Aus den Geschichten von Wicki, dem quirligen kleinen Wickinger, hat Anne Scherliess ein Familienstück für die Naturbühne zusammengefasst. Den turbulenten Spaß mit theaterpädagogischem Hintergrund inszeniert Martina Dähne mit 30 Schauspielern, davon 18 Kinder, auf einem Strand am Wehlitzer Berg. Die Premiere am 9. Juni ist um 20.30 Uhr; weitere Vorstellungen beginnen um 11 und um 15 Uhr.

Das fünfte Stück: „Der Gott des Gemetzels“. Die schwarze Komödie über zwei streitende Elternpaare blickt hinter die Fassade des bürgerlichen Familienlebens. Die Koproduktion von Naturbühne und der Theatergruppe „Schauhaufen“ spielt die Kulmbacher Theatergruppe bereits ab 5. Mai im „Das Baumann“ in Ziegelhütten, auf der Naturbühne am 23. Juni und am 7. Juli. Mit dieser gemeinsamen Produktion soll die Zusammenarbeit von Theaterleuten in der ganzen Region initiiert und weiter ausgebaut werden, erklärte Sigurd Sundby.

Den Auftakt der Gastspiele macht Götz Alsmann am 6. Mai

Das sechste Stück: „Petterson, Findus und der Hahn“. Auch das weitere Familienstück ist eine Kooperation − diesmal mit den Kronacher Theater Tagen.Die drei Vorstellungen von „Petterson“ sind am 20. und 27. Juli sowie am 15. August ab 15 Uhr auf der Naturbühne in Trebgast zu sehen.

Abgerundet wird die Saison 2023 auf der Naturbühne am Wehlitzer Berg durch 17 Gastauftritte von Einzelkünstlern und Gruppen „auf höchstem Niveau“, wie Gesamtorganisatorin Hannah-Katharin Martin erklärte.

Ausverkauft ist Konstantin Wecker, der nach drei Absagen am 28. Mai tatsächlich auftreten wird. Den Auftakt der Gastspiele macht am 6. Mai Götz Alsmann. Weitere bekannte Namen sind Wigald Bining mit Bernhard Hoecker, „Mama Bavaria“ Luise Kinseher, Lizzy Auermeier mit oder ohne Kontrabass, die gebürtige Kronacherin Daphne de Luxe wie auch Andy Lang aus Gefrees. Den Schlusspunkt setzt der Magier Timon Krause.

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