Gestatten: Heinz Erhardt – und das gleich mal zwei! Auf der Trebgaster Naturbühne schlüpften Gerald Leiß und Patrick L. Schmitz in die Rolle des Humoristen und Meisters des absichtlichen Versprechers. Sie hatten das Publikum schnell auf ihrer Seite.
Ein echter Schlagabtausch
Die beiden Entertainer lieferten sich einen echtenSchlagabtausch, trugen bekannte und nicht so bekannte Texte und Gedichte von Heinz Erhardt vor - zeitweise meinte man, der Altmeister höchstpersönlich würde auf der Bühne stehen.
Doch nicht nur das Werk Heinz Erhardts wurde gewürdigt, auch er als Person wurde hinterleuchtet – stöberten die zwei doch in seinen Tagebüchern, ließen Zeitgenossen und Mitglieder seiner Familie „zu Wort kommen“.
In Breslau fing einst alles an
So erfuhren die Zuschauer etwa, wie das typische Heinz-Erhardt-Gesicht entstand, nämlich aus echter Enttäuschung darüber, bei seinem ersten Auftritt 1938 in Breslau vom Publikum vollkommen ignoriert worden zu sein. Am Folgetag sei er nachdrücklich auf die Bühne geschleppt worden, habe seinen Schmollmund aufgesetzt – und das Publikum habe getobt.
Weiterhin erfuhr man, dass sich Erhardt selbst nicht für einen guten Familienvater hielt, dass er 1941 eingezogen wurde und bei der Marine Klavier spielte.
Spontaner Slapstick inbegriffen
Für spontanen Slapstick waren auch die beiden modernen Interpreten zu haben, griffen sie doch gekonnt die Gegebenheiten vor Ort mit Witz und Humor in ihr Programm auf – darunter die nicht allzu üppige Zuschauerzahl („Man sieht auch einige, die nicht da sind“) oder ein Headset, das auf sich aufmerksam machte.
Selbst sprachlich passte sich das Duo sehr schnell an die fränkische Umgebung an: „Unser Programm besteht aus drei Teilen, man könnte also sagen A, B und C“, sagte Gerald Leiß. „A wäre der erste Teil, und B – das sagt schon der Buchstabe – natürlich die Bause.“
Das Publikum amüsierte sich prächtig und dankte es den Künstlern, die von Harald Hauck am Piano begleitet wurden, mit großem Applaus.
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