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Fehlende Finanzen
Schramm warnt vor Schieflage in der Versorgung
Bezirkstagspräsident Henry Schramm warnt vor einer Schieflage in der Versorgung.
Bezirkstagspräsident Henry Schramm warnt vor einer Schieflage in der Versorgung. // Matthias Hoch/Archiv
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Kulmbach – Der oberfränkische Bezirkstagspräsident Henry Schramm (CSU) blickt mit Sorge auf die größer werdenden Herausforderungen in der Versorgung von Kranken und Behinderten. Er hat konkrete Forderungen.

„Die Versorgung von den uns anvertrauten Menschen ist ein tagtäglicher Kampf“, so Schramm. Die Zahl der Menschen, die aufgrund von Alter, einer Behinderung oder einer psychischen Erkrankung auf die Hilfe der Bezirke angewiesen sind, werde weiter steigen.

Ausgaben übertreffen Steuerkraft

„Die Steigerung der Steuerkraft wird bei uns in Oberfranken dieses Jahr nicht mehr ausreichen, um die steigenden Ausgaben im Sozialbereich zu decken“, ist sich Schramm sicher. Im kommenden Jahr rechne er mit 40 bis 50 Millionen Euro höheren Ausgaben für die Hilfe zur Pflege und die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung.


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Dazu komme der Fachkräftemangel, der Einrichtungen, Heime und Kliniken zusätzlich unter Druck setze. „Es kann doch nicht der richtige Weg sein, eine immer höhere Fachkraftquote zu fordern, wenn Fachkräfte nur noch begrenzt zur Verfügung stehen.“ Er habe den größten Respekt vor den Menschen, die in der Pflege tagtäglich mit Herzblut ihrem Job nachgehen, man dürfe sie nicht weiter mit Bürokratie belasten.

Pflegende Angehörige besser unterstützen

Zudem forderte Schramm die bessere Unterstützung von Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen: „Diese übernehmen große Verantwortung und verringern mit ihrem persönlichen Einsatz den Druck auf das Pflegesystem. Das muss gesellschaftlich noch viel stärker wertgeschätzt werden.“

Als Bezirkstagspräsident ist Henry Schramm selbst Arbeitgeber im Gesundheitsbereich: in den Kliniken und Heimen des Bezirks sei der Fachkräftemangel auch ein großes Thema. Einerseits baut der Bezirk im Rahmen eines 540-Millionen-Euro-Investitionsprogramms derzeit seine Kapazitäten in den psychiatrischen Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen aus.

Zusammenarbeit mit Medizincampus Oberfranken

„Andererseits müssen wir nach dem Bau auch das Fachpersonal finden, um diese Krankenhäuser und Einrichtungen zu betreiben“, so Schramm. „Ich bin dankbar für die Einrichtung des Medizincampus Oberfranken, mit dem wir eng zusammenarbeiten“, erläutert er. In der Ausbildung von jungen Ärzten in der Region sieht er eine Chance, Fachpersonal nach Oberfranken zu holen.

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