Wald im Wandel Klimawandel: Baummanager zeigt den Weg in die Zukunft An einer großen Blut-Buche (etwa 140 Jahre alt) zeigt Raimund Raab, Leiter des Baummanagements der Bayerischen Schlösserverwaltung, dass die Wurzeln vom Riesenporling befallen sind, einem wurzelzersetzenden Pilz. // von Michael Benz TEILEN  vor 5 Stunden Kulmbach/Bayreuth – Wälder wandeln sich: Dominierten lange Zeit Monokulturen, geht der Trend wieder zum Mischwald. Diese Trends zeigt der Baummanager der Eremitage Bayreuth. Die Eremitage Bayreuth ist auch für Kulmbacher ein beliebtes Ziel. Da gab es jetzt einen Aktionstag, bei dem Raimund Raab erklärt hat, wie die Arbeit mit Wald sich verändert. Er ist Leiter des Baummanagements. +++ Bleiben Sie mit der Bayerischen Rundschau auf dem Laufenden und holen Sie sich jetzt unsere kostenlosen Newsletter. +++ Raab erläutert anhand von Beispielen Grundsätzliches zum Klimawandel und zeigte Auswirkungen und Herausforderungen für die Baumkontrolle und Gehölzpflege vor Ort auf. „Die Regel-Baumkontrolle erfolgt einmal jährlich vom Boden aus“, erklärt Raab. „Bei Verdachtsfällen messen wir die Tiefe von Höhlungen, Rissen und legen verletzte Wurzeln frei.“ Nur einzelne Bäume werden entnommen Wichtig für eine zukunftsfähige Holzstruktur seien eine pflegliche Behandlung des Waldbodens und das Mischen der Bestände nach Arten und Alter. Wenn es sein müsste, würden immer nur einzelne Bäume entnommen, Kahlschlag und Monokulturen lehnt er ab. Insolvenz der Ziegler-Gruppe Waldbesitzer verzeichnen hohes Minus - Kulmbacher betroffen Die Insolvenz der Ziegler-Gruppe hat bei der Waldbesitzervereinigung Hollfeld Spuren hinterlassen. Das Geschäftsjahr 2024 endet mit einem dicken Fehlbetrag. Es hätte noch schlimmer kommen können. Die Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Trockenheit der Bäume sei abhängig von der Beschaffenheit des Bodens und der Umgebung. Raab stellt während der zweistündigen Führung klar: „Jede Fahrspur verringert das Versickern von Wasser und erhöht den Oberflächenabfluss. Denn mit dem Zusammendrücken des Bodens geht dessen Durchgängigkeit verloren und damit die Fähigkeit, Luft und Wasser zu leiten.“ Bodenverdichtung durch Maschinen Als Negativbeispiele nennt er den Harvester und den Mähdrescher („Die werden immer schwerer und wiegen heute manchmal mehr als 30 Tonnen“). Die Bodenverdichtung verringere daher die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Klimawandel und Wetterextreme. Warum der Wald immer lichter wird Sei die Umgebung zudem noch befestigt, heizten sich diese Flächen stärker auf als die umgebenden Flächen. „Dadurch erhöht sich die Verdunstung und verringern sich die Wasserreserven im Boden." Durch die regenarmen und langen Sommer der letzten Jahre sei es zu erheblichen Trockenschäden in Wäldern, Hainen und Hecken gekommen. Dies hätte ein „Auflichten“ verursacht. „Es dringt mehr Wind und Sonnenlicht ein, dadurch trocknen diese Bereiche stärker aus. Hitzeschäden verursachen dadurch weitere Hitzeschäden.“ Eine begleitende Broschüre gibt es unter klima-anpassung-gartendenkmal.de.