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Landestheater Coburg
FDP-Vorstoß: Stadt soll auf Palais Kyrill verzichten
Im ehemaligen Palais Kyrill am Oberen Bürglaß war das Kinderhaus der Stadt Coburg untergebracht. Künftig soll das Gebäude eigentlich für das benachbarte Landestheater genutzt werden.
Im ehemaligen Palais Kyrill am Oberen Bürglaß war das Kinderhaus der Stadt Coburg untergebracht. Künftig soll das Gebäude eigentlich für das benachbarte Landestheater genutzt werden. // Archiv / Oliver Schmidt
Coburg – Die Sanierung des Landestheaters Coburg dürfte ein finanzieller Kraftakt werden. Doch bei der FDP überlegt man intensiv, wie die Kosten gesenkt werden könnten. Jetzt gibt es weitere Vorschläge.

360 Millionen Euro! Diese Zahl war für viele Coburgerinnen und Coburger ein echter Schock. Denn es handelt sich dabei um eine erste, wenn auch noch sehr grobe Kostenschätzung für die Sanierung des Landestheaters. Und selbst, wenn in dieser Kostenschätzung sowohl ein üppiger Risikozuschlag als auch der Neubau und die Sanierung von diversen Nebengebäuden enthalten ist: Die Sanierung des historischen Gebäudes dürfte so oder so ein finanzieller Kraftakt werden.

Im kommunalpolitischen Arbeitskreis der FDP diskutierten die Teilnehmer jetzt erneut darüber, wie sich die Kosten vielleicht senken lassen könnten.

In einer Pressemitteilung, die von den FDP-Stadträten Michael Zimmermann und Hans-Heinrich Eidt verschickt wurde, heißt es dabei zunächst grundsätzlich: „Die Teilnehmer (des Arbeitskreises) waren sich einig darüber, dass das Theater am Schlossplatz als kultureller Leuchtturm nicht nur in Coburg und entsprechend dem Vertrag mit dem Freistaat Bayern als Dreispartenhaus erhalten bleiben und saniert werden muss."

Und: „Obwohl immer noch keine abschließende Planung vom Staatlichen Bauamt in Bamberg vorliegt und damit kein Kostenrahmen bestimmt werden kann, sollen unsere Überlegungen schon im Planungsstadium darauf hinweisen, dass von Anfang an eine Akzeptanz nicht nur im Stadtrat, sondern auch in der Bevölkerung erreicht werden muss."

Sanierung des Landestheaters Coburg: Wo kann gespart werden?

Die einstige Überlegung, Konzerte und Musiktheater in Zukunft nur noch im Globe anzubieten, wurde von der FDP inzwischen wieder verworfen. „Die drei Sparten müssen im Haupthaus dargestellt werden, schon um den Vertrag mit dem Freistaat nicht zu gefährden", betonen Zimmermann und Eidt.

Als „diskussionslos" werde auch alle Maßnahmen bezeichnet, die grundlegende Schäden an Dach und Fach und Mängel der Technik oder des Brandschutzes betreffen.

Optische Schäden hingegen - als Beispiele nennt die FDP abgegriffenen Türen, beschädigten Fensterrahmen oder auch abgeblätterte Wandteile - sollten durch „einfache Handwerkerarbeiten" behoben werden. Selbst die Bestuhlung müsste nicht unbedingt verändert werden, findet die FDP, selbst wenn an verschiedenen Sitzplätzen der Fußraum zu eng sei.

Palais Kyrill aufgeben!

Abgelehnt wird von der FDP die zurzeit noch geplante Einbeziehung des Palais Kyrill in die Gesamtplanung. Denn: „Nach den bisherigen Informationen ist dessen Bausubstanz gefährdet!" Eine Sanierung des Gebäudes wäre deshalb wohl sehr teuer, und der Freistaat würde diese Maßnahme auch weniger bezuschussen als die Sanierung des eigentlichen Theatergebäudes.

Die Verwaltungsräume, die eigentlich im Palais Kyrill geschaffen werden sollten, könnten nach den Vorstellungen der FDP dort bleiben, wo sie jetzt bereits hingezogen sind: in den Nebengebäuden des Globe.

Kein Tunnel zum Theater!

Pläne zur Überbrückung oder Untertunnelung der Zufahrt zum Schlossplatz werden von der FDP ebenfalls abgelehnt. Auch eine gesonderte Probebühne wird nicht als erforderlich angesehen. Bei „entsprechender Organisation" könnte dafür künftig die Bühne des Globe genutzt werden.

Auf Fahrstuhl verzichten!

Ein Fahrstuhl vom Parkett zu den oberen Rängen wurde in der Diskussion beim FDP-Arbeitskreis zwar als „wünschenswert", aber auch als „zu kostenintensiv" bezeichnet. Stattdessen wurde der Vorschlag akzeptiert, die hinteren Sitze im Parkett für behinderte und ältere Menschen und für Rollstuhlfahrer großzügiger auszugestalten und durch Rampen von den Seitengängen aus zugänglich zu machen. Ergänzend sollte dann auch im Parterre eine bisher nicht vorhandene Behindertentoilette vorgesehen werden.


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Sanierung des Landestheaters: Wie geht's jetzt weiter?

Beim kommunalpolitischen Arbeitskreis der FDP geht man davon aus, dass möglichst noch weitere nachhaltige Einsparungen erarbeitet werden. Auch diese sollten vorab dem Staatlichen Bauamt vor Abschluss der Planungsphase zur Verfügung gestellt werden, damit nicht erst an bereits fertig gestellten Planungen Änderungen vorgenommen werden müssen, die dann den gesamten Ablauf verzögern.

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