Zählung Hausspatz hat im Coburger Land den Schnabel vorn Ein Haussperling, auch Spatz genannt, sitzt auf einem Halm. // Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv von Redaktion TEILEN  29.01.2024 Coburg – Mehr Menschen, mehr Gärten, mehr Vögel als bei der Erhebung 2023: Trotzdem sehen die Verantwortlichen das Ergebnis der „Stunde der Wintervögel“ in Stadt und Landkreis Coburg mit leichter Sorge. Mit einem Teil des Ergebnisses der „Stunde der Wintervögel“ ist Gerhard Hübner, Diplom-Biologe und Naturschutzfachberater des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) in Coburg. durchaus zufrieden: „Nach dem deutlichen Rückgang der Teilnahme an der ,Stunde der Wintervögel‘ im vergangenen Jahr nach der Corona-Pandemie erfreute sich die deutschlandweit größte bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion von LBV und Nabu heuer wieder größerer Resonanz im Coburger Land.“ So zählten am Heiligdreikönig-Wochenende 346 Teilnehmer (37 mehr als 2023) in Stadt und Landkreis Coburg insgesamt 8618 Vögel in ihren Gärten. Das waren 441 mehr als 2023. Gesichtet wurden sie in 271 Gärten, also 27 mehr als im Vorjahr. Was Hübner dagegen nicht so gefällt, ist die statistisch wichtige Vergleichszahl: Die Anzahl der beobachteten Vögel pro Garten ist im Vergleich zum Vorjahr von 33,5 auf 31,8 leicht gesunken, das heißt, es wurden im Schnitt zwei Individuen pro Garten weniger beobachtet. Aufsteiger Star in den Coburger Top Ten Was die beobachteten Arten angeht, so lag der Schwerpunkt wieder bei Haussperling, Feldsperling und Kohlmeise. Allerdings gab es einige Bewegung unter den ersten fünf Platzierungen. Der Haussperling steht im Coburger Land wie im Vorjahr auf Platz 1, gefolgt von der Kohlmeise, die auch 2023 die zweitplatzierte war. Drittplatzierte ist in Coburg laut einer Mitteilung des LBV Coburg die Blaumeise. Bayernweit befindet sich die Blaumeise auf Platz Vier, wie auf der Website des LBV ersichttlich ist. In Bayern rangiert der Feldsperling auf Rang Vier, in Coburg erst auf Rang Fünf und auf Rang Vier die Amsel (Bayern: Platz Fünf). Der Star rückt in der diesjährigen Wintervogelzählung in die Top Ten. // Hubert Kluger/LBV Coburg Neu in die Coburger Top Ten vorgeprescht ist der Star von Platz 15 auf 8. In Bayern belegt er Platz 28. „Der ehemals klassische Zugvogel scheint sein Fernwanderverhalten immer mehr abzulegen und ist ungeachtet des starken Wintereinbruchs Anfang Dezember in größerer Zahl dageblieben“, sagt Hübner. Auch der Stieglitz setzt seinen Aufwärtstrend fort. Nachdem er 2022 die Top 10 erobert hat, ist er heuer im Coburger Land nochmals weiter auf Rang 7 vorgerückt. In der landesweiten Statistik ist er auf Platz 11 zu finden. Nicht mehr unter den ersten Zehn in Coburg ist die Elster, obwohl nahezu die gleiche Anzahl beobachtet wurde wie im Vorjahr. In Bayern gehört die Elster mit Platz Acht sehr wohl noch in die Top Ten. Erfreulich häufig wurde der bunte Stieglitz bei der Suche nach Sämereien beobachtet. // Ronny Köhler/LBV Coburg Bedenklich ist Hübner zufolge der Rückgang der Goldammer, von der nur noch halb so viele Individuen in unseren hiesigen Gärten beobachtet wurden wie 2023. Aufgrund der strengen Frostperiode in Nordeuropa wurden in den Gärten in Coburg Stadt und Land vermehrt typische nordische Wintergäste wie der Bergfink (149 Individuen, Rang 14) und der Seidenschwanz (15 Individuen) gesichtet und gemeldet. Als nordischer Wintergast war der Bergfink öfters in den Gärten zu entdecken. // Thomas Lützelberger/LBV Coburg Neuling Lachmöwe Kurioser Neuling in der Artenliste der bei dieser Zählaktion registrierten hiesigen Wintervögel ist die Lachmöwe, und das gleich mit 63 Exemplaren. „Dabei handelte es sich um eine Einzelbeobachtung eines großen Schwarmes. Die Lachmöwe brütet inzwischen seit zwei Jahren auch am Goldbergsee“, erläutert Hübner. Die Plätze Sechs bis Zehn Grünfink, Stieglitz, Star, Rotkehlchen, Erlenzeisig: Das sind die Plätze Sechs bis Zehn in der Coburger Vogelstatistik. Bis auf den Star fanden sich alle schon voriges Jahr in den hiesigen Top Ten der Sichtungen. Zum bayerischen Durchschnitt gibt es aber einige Unterschiede: Dort belegt der Buchfink Platz Sechs, der in den Coburer Top Ten überhaupt nicht auftaucht. Und auch zwischen Stadt und Landkreis Coburg gibt es Unterschiede: In der Stadt wurden 129 Rabenkrähen gesichtet (Platz Fünf). Im Landkreis nur 84 (Platz 17 dort). Lesen Sie auch Auf Bargeld abgesehen Neustadt: Tier- und Naturschutzverein bestohlen Ein bislang unbekannter Täter hat sich Zutritt zur Auffangstation des Tier- und Naturschutzvereins verschafft und sich dort am Bargeld bedient. Wer hat etwas gesehen? Noch keine sorgen in Coburg Vogelgrippe bei Wildgans im Kreis Sonneberg Im Landkreis Sonneberg wurde das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen. Im Landkreis Coburg gibt man sich deshalb aber noch gelassen. Kleintierzucht Erste Gemeinschaftsschau in Grub am Forst Wenn Tierpflege von Preisen und Pokalen gekrönt wird: Kleintierzüchter aus drei Vereinen haben sich für eine große Ausstellung in Grub am Forst zusammengetan. Froschgrundsee Rettungsaktion: Wildgans war in Treibgut gefangen Am Samstagabend waren etwa 20 Einsatzkräfte in Rödental auf einer Tierrettungsmission. Eine Wildgans hatte sich auf dem Froschgrundsee im Treibholz verfangen. Doch die Landkreis Coburg Biber im Hochwasser: Leiden die Tiere? Seit über einer Woche kämpfen Menschen im Landkreis an vielen Stellen gegen das Hochwasser. Doch die Überschwemmungen treffen auch Tiere – vor allem die Biber. Was das für die Population bedeutet.