Reiner Wessels ist nicht Franz Friedrich Anton. Und doch gibt es Parallelen zwischen dem heutigen Leiter der Sanierungsabteilung der Wohnbau und Stadtentwicklungsgesellschaft Stadt Coburg (WSCO) und dem einstigen Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Denn Franz Friedrich Anton war es, der Anfang des 19. Jahrhunderts die „düsteren Wallgräben der Stadt“ ebnen und stattdessen schöne Plätze und Promenaden anlegen ließ. Allen voran den Schlossplatz, der damals noch von einem Wirtschaftshof bebaut war.
Auch Reiner Wessels treibt immer wieder Projekte voran, die dazu beitragen sollen, die sogenannte Aufenthaltsqualität in der Coburger Innenstadt zu erhöhen.
Paradebeispiel Ketschenvorstadt
Bestens gelungen ist das zuletzt in der Ketschenvorstadt. Dort wurde nicht nur der Albertsplatz komplett neugestaltet, sondern auch die Achsen Ketschengasse/Zinkenwehr (inklusive Säumarkt) verschönert.
Aktuell arbeitet die WSCO an der Umgestaltung des Ernstplatzes. Bald folgen auch noch der Lohgraben und die gesamte Steinwegvorstadt.
Bei Besichtigungstouren am vergangenen Samstag informierten Reiner Wessels, Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann sowie Landschaftsarchitekt Sandro Schaffner über Details der Maßnahmen.
Sandro Schaffner brachte das Motto auf den Punkt, das wiederum sehr an Franz Friedrich Anton erinnerte: „Wir wollen Raum zurückholen!“ Wie gut dies in der Ketschenvorstadt bereits gelungen ist, machte ein Rückblick deutlich. Kaum zu glauben, aber wahr: Vor gar nicht all zu langer Zeit wälzten sich noch die Blechlawinen durchs Ketschentor, sowohl der Säumarkt als auch der Abertsplatz waren reine Abstellflächen für Autos, und die Gehwege neben entlang der Ketschengasse (die damals noch offiziell die Bundesstraße 4 war!) waren schmal. Heute hingegen lädt die Ketschenvorstadt zum Flanieren ein: auf breiten Gehwegen und attraktiven Plätzen – und wer sein Auto nicht auf dem Anger parkt, kann auch über die Goethestraße direkt in die neue Tiefgarage Albertsplatz fahren.
Trotz drückender Hitze stießen die Besichtigungstouren am Samstag auf großes Interesse der Bevölkerung.
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