Sanierung
Eine Stadt holt sich ihre Plätze zurück
Reiner Wessels (links), der Leiter der Sanierungsabteilung bei der Wohnbau, und Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann erklärten viele Hintergründe – zum Beispiel auch, wie der Coburger Schlossplatz früher einmal aussah, als dort noch ein großer...
Reiner Wessels (links), der Leiter der Sanierungsabteilung bei der Wohnbau, und Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann erklärten viele Hintergründe – zum Beispiel auch, wie der Coburger Schlossplatz früher einmal aussah, als dort noch ein großer Wirtschaftshof stand.
Oliver Schmidt
Oliver Schmidt von Oliver Schmidt Coburger Tageblatt
Coburg – Die Coburger Innenstadt soll (noch) schöner werden. Bei besonderen Führungen wurde gezeigt, wie das gelingen soll.

Reiner Wessels ist nicht Franz Friedrich Anton. Und doch gibt es Parallelen zwischen dem heutigen Leiter der Sanierungsabteilung der Wohnbau und Stadtentwicklungsgesellschaft Stadt Coburg (WSCO) und dem einstigen Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Denn Franz Friedrich Anton war es, der Anfang des 19. Jahrhunderts die „düsteren Wallgräben der Stadt“ ebnen und stattdessen schöne Plätze und Promenaden anlegen ließ. Allen voran den Schlossplatz, der damals noch von einem Wirtschaftshof bebaut war.

Auch Reiner Wessels treibt immer wieder Projekte voran, die dazu beitragen sollen, die sogenannte Aufenthaltsqualität in der Coburger Innenstadt zu erhöhen.

Paradebeispiel Ketschenvorstadt

Bestens gelungen ist das zuletzt in der Ketschenvorstadt. Dort wurde nicht nur der Albertsplatz komplett neugestaltet, sondern auch die Achsen Ketschengasse/Zinkenwehr (inklusive Säumarkt) verschönert.

Aktuell arbeitet die WSCO an der Umgestaltung des Ernstplatzes. Bald folgen auch noch der Lohgraben und die gesamte Steinwegvorstadt.

Bei Besichtigungstouren am vergangenen Samstag informierten Reiner Wessels, Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann sowie Landschaftsarchitekt Sandro Schaffner über Details der Maßnahmen.

In der Unteren Anlage erinnert ein Gedenkstein an Herzog Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Der Vater von Ernst I. war der Wegbereiter, um in Coburg Plätze und Promenaden zu schaffen.
In der Unteren Anlage erinnert ein Gedenkstein an Herzog Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Der Vater von Ernst I. war der Wegbereiter, um in Coburg Plätze und Promenaden zu schaffen.
Oliver Schmidt

Sandro Schaffner brachte das Motto auf den Punkt, das wiederum sehr an Franz Friedrich Anton erinnerte: „Wir wollen Raum zurückholen!“ Wie gut dies in der Ketschenvorstadt bereits gelungen ist, machte ein Rückblick deutlich. Kaum zu glauben, aber wahr: Vor gar nicht all zu langer Zeit wälzten sich noch die Blechlawinen durchs Ketschentor, sowohl der Säumarkt als auch der Abertsplatz waren reine Abstellflächen für Autos, und die Gehwege neben entlang der Ketschengasse (die damals noch offiziell die Bundesstraße 4 war!) waren schmal. Heute hingegen lädt die Ketschenvorstadt zum Flanieren ein: auf breiten Gehwegen und attraktiven Plätzen – und wer sein Auto nicht auf dem Anger parkt, kann auch über die Goethestraße direkt in die neue Tiefgarage Albertsplatz fahren.

Trotz drückender Hitze stießen die Besichtigungstouren am Samstag auf großes Interesse der Bevölkerung.

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