Vorfreude auf "Moonlight" Jazz-Konzert im Mönchshof bekommt namhafte Unterstützung Zum Finale versammeltem sich die Musiker aus beiden Formationen auf der Bühne. // Günter Karittke von Jochen Nützel TEILEN  14.05.2025 Kulmbach – Im neuen, Big-Band-artigen Gewand zeigt sich die nächste „Moonlight Serenade“ am Samstag, 14. Juni, im Mönchshof. Dabei erhalten die Jazzmusiker aus Kulmbach und Dresden namhafte Unterstützung. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Die Geschichte der „Moonlight Serenade“ liest sich in etwa wie die Geschichte vom Phoenix aus der Asche. Aus kleinen Anfängen gestartet, wandelte sich die Musikveranstaltung im Laufe ihrer Geschichte – und das nicht nur, was die Größenordnung, die Relevanz im Terminkalender der Stadt und vor allem den Besucherzuspruch angeht, sondern auch ihre interne Struktur. Und auch das Totenglöcklein hatte mal kurz angebimmelt, ist dann aber zur Freude der Fans wieder verstummt. Das „Baby“ des Fölschnitzers Konrad „Conny“ Fischer Andreassohn erfand sich mit Hilfe seines Mentors, aber auch der Beteiligten immer wieder neu. „Old Beertown Jazzband“ gibt es nicht mehr Nun, da es die „Old Beertown Jazzband“, mit der einst alles begann und die im vergangenen Jahr zum 40. Geburtstag aufgelöst wurde, offiziell nicht mehr gibt, steht die nächste Metamorphose der „Moonlight“ an: Es wird, glaubt man den Verantwortlichen um Conny Fischer und Micha Winkler, Kopf und Macher der befreundeten „Micha Winkler's Hot Jazzband“ aus Dresden, zum jazzig-swingenden Big-Band-Ereignis. +++ Bleiben Sie mit der Bayerischen Rundschau auf dem Laufenden und holen Sie sich jetzt unsere kostenlosen Newsletter. +++ Dass das Ende der Old Beertown nicht automatisch das Finale für die „Moonlight“-Serie bedeutete, war Conny Fischer klar. „Micha Winkler und ich hatten uns natürlich Gedanken um ein Fortbestehen gemacht.“ Doch wie das Kind nennen? Dass die „Moonlight“ weiterhin so heißen sollte, war gesetzt. „Als Band wollten wir etwas in der Namensgebung haben, dass Vergangenheit und Zukunft verbindet.“ Und so waren die „Moonlight Allstars“ geboren. Genialer Jazz im Mönchshof Publikum erlebt rauschende "Moonlight Serenade" Ob es nun die letzte "Moonlight" war oder doch nicht? Spielt keine Rolle, denn: Einmal mehr kippten die Old Beertown Jazzband und Micha Winkler's Hot Jazzband ein Füllhorn an Jazz, Swing und Dixie aus. Zum bewährten Gespann um Conny Fischer am Bass, Wolfgang Schrepfer (Klarinette/Saxofon) und Daniel Hoffmann (Trompete) stoßen vier Neuzugänge. Einer ist Matthias Gebauer, Doktor der Geografie. In Sachen Musik zieht es ihn an die und zieht er an der Posaune. Zwei, die sich musikalisch und menschlich verstehen: Conny Fischer (links ) und Micha Winkler. // Günter Karittke Der neue Chef der Museen im Mönchshof hat nicht nur die beliebten Jazz-Sessions der Städtischen Musikschule zusammen mit Thomas Schimmel und Karsten Friedrich wiederbelebt, indem er der Reihe in den Mönchshof-Museen eine neue Heimat bot; Gebauer selber freut sich, nun Teil der „Moonlight“-Mannschaft zu sein. „Hier findet etwas Besonderes statt, das wir für die Stadt, die Region und unsere Heimat anbieten können.“ Reichlich Erfahrung von Dixie bis Swing Der zweite Newcomer in der Riege ist Matthias Butzlaff – aber in dieser Musikrichtung ein alter Hase. Sich rein friemeln in das Genre braucht der 63-Jährige nicht mehr: „Die Stücke kenne ich alle, habe ich auch schon gespielt – von Dixieland über Swing bis zum klassischen Jazz.“ Der gebürtige Kulmbacher, der in Frankfurt lebt, begann einst in der Bigband des MGF und wollte ursprünglich Profi-Klarinettist werden; doch dann verschlug es ihn zum Jurastudium und später ins Bankgewerbe. Butzlaff spielt Saxofon und Klarinette in verschiedenen Gruppen, vom Duo bis zur Big Band. Abschied von "Emma" Conny Fischer trauert um seinen Freund Gunther Emmerlich Er trat mit ihm auf und nannte ihn seinen Freund: Viele Jahre stand Conny Fischer in engem Kontakt zu Gunther Emmerlich. Der Opernsänger und Moderator ist am 19. Dezember 2023 im Alter von 79 Jahren verstorben. Nummer 3 und ebenfalls neu im Stall des „Allstars“-Aufgebot ist Franz Rossmeisl. Der gebürtige Augsburger lebt seit 2012 mit seiner Familie in Neuenmarkt. Bekannt ist der Diplomkaufmann als aktiver Trompeter im Posaunenchor und bei einer Big Band. Fehlt noch Nummer 4: Julian Heinz aus Stadtsteinach. Der ehemalige MGF-Schüler ist momentan Student an der Musikhochschule in München und war vor Jahren Bundessieger für Posaune. Micha Winkler freut sich auf seine "zweite Heimat" Kulmbach Für den Dresdner Micha Winkler, einer der profiliertesten Posaunisten im Land, ist es „eine wunderbare Gelegenheit, wieder in meine zweite Heimat Kulmbach kommen zu können“. Der 53-Jährige wird mit seiner Hot Jazzband den ersten Teil des Abends bestreiten, danach folgen die „Allstars“. Winkler sieht in der Besetzung die Chance, den Big-Band-Gedanken für einen solchen Jazzabend aufgreifen zu können. Es liefen zudem bereits Überlegungen, im kommenden Jahr und gemeinsam mit den Profis aus Dresden einen Big-Band-Workshop in Kulmbach anzubieten. „Das Potenzial dafür scheint mir in jedem Fall vorhanden, und es ist wichtig, den Nachwuchs mit einzubinden. Die Musik, die wir machen, ist zeitlos und hat viele junge Anhänger.“ Einer der größten Könner an der Klarinette kommt wieder nach Kulmbach: Friedemann Seidlitz beehrt die nächste "Moonlight Serenade" // Günter Karittke Dabei können sich die Gäste aus Sachsen mit zwei absoluten Kennern und Könnern verstärken. Ein Wiedersehen und -hören wird es mit Friedemann Seidlitz geben, seines Zeichens Klarinettist und Saxofonist und unter anderem Mitglied im Dresdner Salonorchester. Seidlitz hatte bereits mehrfach seine Expertise an den genannten Blasinstrumenten in Kulmbach unter Beweis stellen können, seine Soli waren Garant für Szenenapplaus. Conny Fischer verhehlt nicht, dass er über diese Zusage extrem glücklich ist: "Die Freude war groß, als mir Fritz bei seinem Ostergruß mitteilte, dass er heuer wieder bei der ,Moonlight' mitmischen wird. Er ist eine absolute Granate und ich bin stolz, dass er wieder mitwirken kann." Neuer Mann am Bass Ergänzt wird die Riege um Kontrabassist Tino Scholz. Seit 1992 ist er als freischaffender Musiker tätig. Neben zahlreichen Stückverträgen an namhaften Theatern in Deutschland gehört er zu nationalen und internationalen Konzertreisen im Bereich Jazz und Tango Argentino. Seit 2000 ist er festes Mitglied beim „Sexteto Andorinha“ und Sergio Gobi und seit 2003 beim argentinischen Ensemble „La Rolando Rivas“, seit 2008 spielt er mit Cuarteto Rotterdam. Zur Musiker-Delegation aus Dresden gehören wie gehabt und geschätzt Schlagzeuger André Schubert sowie Pianistin Silke Krause und Trompeter Gustav Hentges, der im vergangenen Jahr für Furore sorgte. Der Kreis schließt sich Für Conny Fischer wiederum schließt sich ein Kreis. Der bekennende Jazz- und Swingfan hatte die „Moonlight“ 2008 aus der Taufe gehoben. Wernstein, das Thurnauer Schloss, das Dampflok-Museum Neuenmarkt, der Kulmbacher Mönchshof: Die Serie für den guten Zweck hat viele Orte und nicht weniger unterschiedliche Besetzungen auf der Bühne gesehen. Bandgeschichte Als Kulmbachs Jazzer noch mit Haxen "honoriert" wurden Sie wagten sich 1988 in den nahen Osten, bescherten der "Lina" regelmäßig volles Haus und wurden anfangs in Naturalien bezahlt: Nach 40 wechselvollen Jahren sagt die Old Beertown Jazzband "Goodbye". Verantwortlich für die Durchführung wird dieses Mal das Hilfswerk des Lions-Clubs Kulmbach-Plassenburg sein – mit seinem Präsidenten Bernd Sesselmann an der Spitze. Wieder mit an Bord ist zur Freude von Conny Fischer Peter Hofmann, federführend in der Vorbereitung und der Organisation. Die Serenade ist wie in den vergangenen Jahren eine Benefizveranstaltung; vom Erlös werden wieder musikalische und karitative Projekte unterstützt. Seit 2008 sind mehr als 20.000 Euro zusammengekommen. Es gibt noch Karten für das Konzert Das Konzert findet auf dem Gelände im Mönchshof statt. Bei ungünstiger Witterung kann – siehe Vorjahr – in die Halle umgezogen werden. Der Kartenvorverkauf für die 15. „Moonlight“ läuft bereits. Karten sind erhältlich an der Museumskasse in den Museen im Mönchshof, Hofer Straße 20, sowie in der Kulmbacher Buchhandlung Friedrich am Holzmarkt 12 und der Sparkassenzweigstelle Thurnau-Rathausplatz 2. Kartenbestellungen nimmt auch Conny Fischer per Mail unter fischer.andreassohn@t-online.de entgegen. Lesen Sie auch Straße wird nach ihm benannt Wer war der Kulmbacher Pfarrer Höchstädter? Der Stadtrat hat dem Vorschlag des Unesco-Clubs zugestimmt, eine Straße nach Walter Höchstädter zu benennen. Der Kulmbacher Pfarrer kämpfte mutig gegen die Judenverfolgung. Tierisch Auch Hunde sollten Blut spenden - das ist der Grund dafür Riesen-Ansturm im tierärztlichen Zentrum in Bayreuth für die Typisierungsaktion für Hunde: 15 Vierbeiner ließen sich für eine Blutspende vormerken und möchten anderen Hunden im Fall des Falles helfen. Zaun zerschnitten, Schafe weg Mehr als ein Lausbubenstreich? Polizei sucht "Bunkerbauer" Ein kaputter Elektrozaun, ein zersägter Hochsitz, Schafe auf Abwegen – und eine Art Bekennerschreiben von „Bunkerbauern“: Zutaten für einen schlechten Scherz, den die Kulmbacher Polizei klären muss.