Bier genießt nicht nur in Deutschland ein hohes Ansehen, sondern ist international beliebt. Die Faszination und Begeisterung für Bier hängen möglicherweise auch mit der jahrhundertelangen Tradition zusammen. Seit Bestehen des Reinheitsgebots kommen nur vier Zutaten ins Bier: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe.
Besondere Spezialitäten zur Kulmbacher Bierwoche
Und doch gibt es in Deutschland 25 Bierstile, die sich in bis zu 6000 Sorten widerspiegeln. Eine überwältigende Vielfalt. Besonders stolz sind Braumeister auf Spezialitäten, die es nur zu besonderen Anlässen gibt. Das trifft auch auf die drei Festbiere der Kulmbacher Bierwoche zu.
Einmal im Jahr entstehen nach geheimen Rezepturen die charakteristischen Festbiere von Kulmbacher, Mönchshof und EKU. Das Kapuziner Weißbier ergänzt das Spezialitätenangebot zur Kulmbacher Bierwoche.
Etwas mehr Stammwürze im Kulmbacher Festbier
Festbiere sind gehaltvoll und vollmundig im Geschmack, enthalten etwas mehr Alkohol, haben einen höheren Stammwürzegehalt und zeichnen sich durch eine gewisse Süffigkeit aus. Mit diesen Eigenschaften geben sie auch der Kulmbacher Bierwoche ihren eigenen Charakter.
„Festbiere sind etwas Besonderes. Sie laden zum Genuss in gemütlicher Atmosphäre ein", sagt Mathias Keil, Vorstand Technik und Finanzen der Kulmbacher Brauerei. Dem Diplom-Brauingenieur ist die Vorfreude auf die Kulmbacher Bierwoche anzumerken: „Es macht unsere Braumeister schon ein bisschen stolz, dass sie für dieses traditionelle Bierfest gleich drei unterschiedliche Festbiere brauen dürfen. Gleichzeitig tragen sie eine große Verantwortung. Denn schließlich sind Bierkenner sehr gespannt auf unsere speziellen Festbiere."
Simon Esser: Es braucht viel Erfahrung
Nach einem strengen Zeitplan und gemäß den bestens gehüteten Rezepturen der Festbiere von Kulmbacher, EKU und Mönchshof läuft der Brauprozess ab. Dabei kommt es auf die Inhaltsstoffe, die exakten zeitlichen Abläufe beim Maischen sowie Erfahrung und Können an, verdeutlicht der Leiter Technologie und Qualitätssicherung Simon Esser: „Bier besteht aus natürlichen Rohstoffen, die sich von Jahr zu Jahr, von Ernte zu Ernte unterscheiden können. Da braucht es viel Erfahrung und handwerkliches Geschick. Entscheidend sind dann noch ein gutes Gespür und eine große Portion Leidenschaft. Nur so können wir den Geschmack und die Qualität unserer Festbier-Spezialitäten garantieren."
Für jedes der drei Festbiere der Kulmbacher Bierwoche verwenden die Braumeister eine eigene Kombination heimischer Braumalze. Welche Sorten, in welcher Menge und welchem Verhältnis – das verrät Esser nicht. Hinzu kommt weiches Wasser aus dem Fichtelgebirge, das die Basis für ein sanftes, rundes Trinkerlebnis ist.
Bitter- und Aromahopfen aus der Hallertau
Die Zugabe von Bitter- und Aromahopfen aus der Hallertau im richtigen Moment gibt den Bieren ihren charakteristischen Geschmack. Letztlich ist es die bei kühlen Temperaturen kalt vergärende Hefe, die in Kombination mit dem Brauprozess für die unterschiedlichen Feinheiten in den Festbieren von Kulmbacher, EKU und Mönchshof sorgt.
Festbiere brauchen Aufmerksamkeit: Vom schonenden Schroten des Malzes, übers Maischen, dem Läutern, dem Würzekochen und -kühlen bis zur Zugabe der Hefe im Gärkeller – in jedem Schritt erfordert der Brauprozess höchste Konzentration und Präzision. Von der Prüfung der Rohstoffe – der sogenannten Handbonitierung – über Labortests bis hin zur Verkostung unterliegen die Bierwochen Festbiere der ständigen Kontrolle.
Martin Sack: Bierbrauer braucht eine feine Zunge
„Die gut geschulte und feine Zunge des Brauers ist beim Bierbrauen unersetzbar", betont Braumeister Martin Sack. Nur so lassen sich die feinsten Nuancen herausschmecken und im weiteren Brauprozess perfektionieren.
Optisch ist das Kulmbacher Bierwochen Festbier an der hellen Bernsteinfarbe zu erkennen. Mit 13,4 Prozent Stammwürze hat es den höchsten Anteil unter den drei Festbieren. In einem satten Goldgelb präsentiert sich dagegen das EKU Festbier. Es hat eine Stammwürze von 13,3 Prozent und wie das Kulmbacher einen Alkoholgehalt von 5,8 Volumenprozent. „Bei dieser Spezialität kommt das Gerstenmalzaroma sehr gut zur Geltung und die Hopfennote ist deutlich zu spüren", analysiert der Braumeister und empfiehlt dieses Festbier allen, die ein kräftiges und vollmundiges Bier zu schätzen wissen.
Sonnengelb leuchtendes Mönchshof-Festbier
Mit einer Stammwürze von 13,3 Prozent und einem leicht geringeren Alkoholgehalt von 5,7 Prozent ist das leuchtend sonnengelbe Mönchshof-Festbier ein milder Gaumenschmeichler, schmunzelt Sack: „Für das Mönchshof verwenden wir ausschließlich helle Spezialmalze und geben den Aromahopfen erst recht spät hinzu. Daher kommt die feine Vollmundigkeit und die eher zurückhaltende, leicht fruchtige Hopfennote."
Das Festbiersortiment bei der Kulmbacher Bierwoche rundet das Kapuziner Weißbier mit einer Stammwürze von 12,3 Prozent und einem Alkoholgehalt von 5,4 Volumenprozent ab. „Den typisch prickelnd fruchtigen und milden Weißbiergeschmack erzielen wir durch spezielle Weizenbraumalze. Die hier eingesetzte obergärige Hefe braucht im Gärprozesse wärmere Temperaturen. Das unterscheidet diese Spezialität von unseren untergärigen Festbieren, die es beim Gären eher kühler mögen," erläutert der Braumeister.
Kulmbacher Festbiere brauchen Ruhe zur Reifung
Nachdem sich Martin Sack, Simon Esser und Mathias Keil vom Geschmack der Bierwochen Festbiere und des Kapuziner Weißbieres überzeugt haben, brauchen die Bierspezialitäten vor allem zwei Dinge: Ruhe zum Reifen und eine kühle Umgebung. Dann steht dem Biergenuss zur Kulmbacher Bierwoche vom 27. Juli bis 4. August nichts mehr im Wege.
Für alle, die es nicht mehr erwarten können: Vom Kulmbacher Bierwochen Festbier gibt es auch in diesem Jahr eine Sonderabfüllung. Als erstes eingebraut, ist es bereits im Getränkehandel und in der Gastronomie erhältlich.
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