Nach drei Niederlagen in Folge hat Brose Bamberg den Abwärtstrend in der Bundesliga erst einmal gestoppt. Im letzten Spiel des Kalenderjahres zündete die Mannschaft von Trainer Oren Amiel einen Tag vor Silvester sogar phasenweise ein basketballerisches Feuerwerk und setzte sich vor 3733 Zuschauern in der Brose-Arena gegen die MLP Academics Heidelberg unerwartet deutlich mit 101:74 (59:45) durch. Damit verdrängte sie die mit ihnen nun punktgleichen Gäste vom 13. Tabellenrang.
Lesen Sie auch:
Einen Einstand nach Maß feierte Neuzugang Gerel Simmons. Die Verpflichtung des Flügelspielers hatten die Bamberger erst zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn bekanntgegeben. Der US-Amerikaner war mit 20 Punkten auf Anhieb bester Werfer seines neuen Teams. „Wir waren sehr aggressiv und haben von Anfang an den Ton gesetzt. Wir haben den Ball gut bewegt und unsere Würfe getroffen. Es war ein guter Abend. Ich habe zwar erst einmal mit dem Team trainiert und kenne noch nicht alle Systeme, aber dafür lief es ganz gut“, meinte Simmons nach seinem gelungenen Debüt.
Bundesliga
Brose Bamberg – MLP Academics Heidelberg 101:74
(31:22, 28:23, 25:17, 17:12)
Airball Kevin Wohlrath, Ballverlust Wohlrath – die ersten beiden Bamberger Angriffe der Begegnung waren wenig verheißungsvoll. Aber das sollte sich ändern. Die Heimmannschaft hatte sich offenbar vorgenommen, die Derbyniederlage in Bayreuth wettzumachen und spielte mit viel Engagement. Das wirkte sich positiv auf das Offensivspiel aus. Der Ball lief durch viele Hände und die Abschlüsse waren meist erfolgreich.
Während sich nach dem ersten Viertel bereits acht Spieler in die Korbschützenliste eingetragen hatten, hielt zunächst De’Jon Davis die Gäste im Spiel. Die ersten acht Punkte der MLP Academics gingen auf das Konto des Power Forwards.
Mit der erstmaligen Einwechslung von Simmons traten die Hausherren dann aufs Gaspedal. Acht Punkte steuerte der Neuzugang zu einem 11:0-Lauf bei, mit dem die Bamberger den ersten Spielabschnitt beendeten.
Lesen Sie auch:
Bamberger sprühen vor Spielfreude
Und die Gastgeber, die schon acht Assists verteilt hatten, sprühten weiter vor Spielfreude. Da bei den Heidelbergern die Dreier jetzt nicht fielen, setzten sie sich weiter ab. Dank weiterhin guter Ballbewegung und einem variablen Innen- und Außenspiel zogen sie bis auf 59:40 davon (19. Minute).
Die letzten fünf Punkte vor der Halbzeitpause gehörten aber den Gästen, so dass die Brose-Basketballer, die bis dahin eine Trefferquote von bärenstarken 68 Prozent (Dreierquote 62 Prozent) aufwiesen, die 60-Punkte-Marke zur Pause hauchdünn verpassten.
Vom BBL-Topscorer Eric Washington war wenig zu sehen. Der Heidelberger Aufbauspieler, der von verschiedenen Bambergern verteidigt wurde, erzielte in den ersten 20 Minuten nur 20 Punkte.
Nach dem Seitenwechsel geriet das bis dahin flüssige Angriffsspiel der Hausherren ins Stocken. Das lag zum einen daran, dass ihnen fünf Ballverluste im Spielaufbau unterliefen, zudem übertrieben sie es nun mit Einzelaktionen. Die Brose-Fans feuerten ihr Team aber frenetisch an.
Nach dieser Mini-Krise fingen sich die Bamberger wieder und erzielten auch im dritten Viertel über 20 Punkte, was ihnen eine 22-Punkte-Führung bescherte. Nach fünf Zählern in Folge von Solomon Young setzten sich die Gastgeber auf 89:62 ab, damit waren im letzten Viertel schnell die letzten Zweifel am Brose-Sieg beseitigt.
Weil die Bamberger angesichts ihres komfortablen Vorsprungs den Fuß in der Schlussphase ordentlich vom Gas nahmen, dauerte es bis 17 Sekunden vor Schluss, ehe Jaromir Bohacik mit einem Dreier den „Hunderter“ und mit Abstand deutlichsten Sieg von Brose in dieser Saison perfekt machte.
Spieler des Spiels
Gerel Simmons gab einen ersten Vorgeschmack seiner Dreierstärke. Fünfmal traf der Shooting Guard aus der Distanz bei zehn Versuchen, aus dem Zweierbereich war er nur einmal bei vier Würfen erfolgreich. Zu seinen 20 Punkten kamen noch fünf Rebounds, drei Assists und drei Ballgewinne bei nur einem Ballverlust.
Lesen Sie auch: