Etwa 500 Soldaten im Einsatz Was die Bundeswehr-Übung «Marshal Power» für Bayern bedeutet Die Feldjäger der Bundeswehr starten ihre größte Übung des Jahres in Bayern. (Symbolbild) // Julian Stratenschulte/dpa von dpa TEILEN  vor 6 Stunden München – Soldaten, Drohnen, Militärkonvois: Wer im Süden und Osten Bayerns unterwegs ist, könnte in den kommenden Tagen auf bewaffnete Kräfte treffen. Was man zu der großangelegten Übung wissen muss. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Wegen einer großangelegten Übung der Feldjägertruppe der Bundeswehr werden im Süden und Osten Bayerns in den kommenden Tagen Hunderte bewaffnete Soldaten der Militärpolizei und Fahrzeuge unterwegs sein. Das Ziel der Aktion bis zum 29. Oktober unter dem Titel «Marshal Power»: den Kampf hinter einer fiktiven Frontlinie im Verteidigungsfall üben - zusammen mit Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Die wichtigsten Fragen und Antworten: Wo sind Soldaten und Einsatzkräfte unterwegs? Laut Bundeswehr soll die Übung vor allem im Süden und Osten Bayerns stattfinden. Die Trainingseinheiten seien in zwölf Landkreisen nordöstlich von München, vor allem in den Landkreisen Landshut, Regensburg, Deggendorf und Ingolstadt, geplant. Das Besondere: Die etwa 500 Soldaten der Feldjäger und die rund 300 zivilen Einsatzkräfte üben nicht auf abgezäunten Truppenübungsplätzen, sondern in der Öffentlichkeit. Was wird bei «Marshal Power» geübt? Die Einsatzkräfte sollen laut Bundeswehr das Vorgehen gegen Bedrohungen hinter einer fiktiven Frontlinie, im sogenannten «rückwärtigen Raum», trainieren - zum Beispiel gegen Drohnen, Sabotage oder sogenannte «irreguläre Kräfte». Damit sind bewaffnete Kämpfer gemeint, die nicht einer staatlichen Armee zuzurechnen sind. Angenommen wird dafür ein Szenario, in dem ein Nato-Mitgliedsstaat angegriffen wird und das Bündnis verteidigt werden muss. Dabei sollen auch die Arbeit an Tatorten, die Lenkung des Verkehrs, das Aufspüren von Waffenlagern, die Bekämpfung von illegalem Waffenhandel und der Schutz von kritischer Infrastruktur trainiert werden, zum Beispiel am stillgelegten Atomkraftwerk Isar 2. Auch die Abwehr von gegnerischen und den Einsatz von eigenen Drohnen sollen die Soldaten üben. Warum findet die Übung jetzt statt? Laut Bundeswehr ist das Manöver jetzt wichtig, weil der Bündnisverteidigung seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine immer mehr Bedeutung zukommt. Die «derzeitige Sicherheitslage» unterstreiche, wie «wichtig Stabilität, Handlungsfähigkeit und Sicherheit» seien. Dafür müsse die Zusammenarbeit zwischen militärischen und zivilen Kräften verbessert werden. Auch auf die zuletzt gemeldeten Drohnensichtungen, unter anderem am Münchner Flughafen, müsse man reagieren. Was bedeutet das für die Menschen vor Ort? Wer in den betroffenen Regionen unterwegs ist, könnte an Landstraßen, auf Firmengeländen, aber auch in Ortschaften auf bewaffnete Kräfte der Bundeswehr treffen. Die Übungseinsätze könnten über den gesamten Tag verteilt stattfinden - also auch frühmorgens und spätabends, sagte ein Bundeswehrsprecher. Wegen der Übungen könne es in den Regionen auch zu Verkehrsbehinderungen und Umleitungen kommen. Konkretere Informationen dazu wolle die Bundeswehr unter anderem auf sozialen Medien teilen. Auch die jeweiligen Landratsämter und Polizeidienststellen vor Ort sollen dazu informieren. Wie verhalte ich mich am besten rund um die Übung? Die Bundeswehr bittet vor allem darum, den Anweisungen der beteiligten Kräfte zu folgen und mögliche Absperrungen und Hinweise zu beachten. Zudem gilt Vorsicht, wenn auf den Straßen Militärkonvois unterwegs sind. Denn die Fahrzeuge dürfen nicht durch rein drängelnde Auto- oder Lastwagenfahrer getrennt werden. Deshalb ist gerade beim Überholen besondere Vorsicht gefragt. Außerdem darf ein ganzer Konvoi zum Beispiel auch noch über eine rote Ampel fahren, wenn das erste Fahrzeug noch bei Grün darübergefahren ist - andere Fahrzeuge und Fußgänger müssen also gegebenenfalls weiter warten.