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Karte und Kalender
Alle Bockbier-Anstiche auf einen Blick
Die Bockbiersaison 2023  startet. Bierfans können mehr als 30 Anstiche in Franken besuchen.
Die Bockbier-Saison 2023 startet. Bierfans können mehr als 30 Anstiche in Franken besuchen. // Grafik/Micho Haller
Bamberg – Herbst in Franken heißt auch: Bockbier-Zeit! Welche Brauerei wann ihren Anstich feiert und was man über den fränkischen Brauch wissen muss, lesen Sie hier.

Wenn die Laubblätter von den Bäumen fallen, die Temperaturen sinken, T-Shirts und kurze Hosen im Kleiderschrank verschwinden, dann ist in Bamberg nicht nur der Herbst angekommen, sondern es gibt in den Brauereien und Braugasthöfen einen besonders "starken" Prost. Denn ab Ende September beginnt in der Region Bamberg die Bockbiersaison. Unzählige Brauereien kreieren ihren eigenen "Bock", den sie jährlich mit einem Anstich würdigen.

Schlenkerla Urbock: Ein Leichtes unter den Starken

Die Brauerei Göller aus Drosendorf legt vor, mit dem Schlenkerla Rauchbier Urbock startet die Stadt Bamberg in die Bockbier-Saison. Der Bock der Traditionsbrauerei aus der Bamberger Altstadt unterscheidet sich nicht nur im Raucharoma von anderen Böcken in der Region: Der Urbock hat mit 6,5 Prozent vergleichsweise einen recht geringen Alkoholgehalt. Im Gegensatz dazu hat das "Bambergator" von der Fässla-Brauerei rund 8,8 Prozent Alkoholgehalt. "Die Rezeptur vom Urbock hat sich seit jeher nicht verändert", sagt Brauereichef Matthias Trum. 

Einfluss vom bayerischen Kompagnon 

"Starke Böcke" mit über sieben Prozent gibt es erst seitdem 19. Jahrhundert, erläutert er. Warum? Genau in diesem Zeitraum seien die stärkeren Salvator Böcke aus München immer beliebter geworden. Trum weiter: "Viele stärkere Böcke enden daher ebenfalls auf die Silbe -ator." Der Bambergator von der Brauerei Fässla ist ein Bamberger Beispiel dafür.

Schlenkerla-Chef Matthias Trum zapft ein paar Urbock im Dominikanerhof, dem Brauereiinnenhof.
Schlenkerla-Chef Matthias Trum zapft ein paar Urbock im Dominikanerhof, dem Brauereiinnenhof. // Bastian Sünkel

Kein -ator, dafür ein Ur- vor dem Bock. Trum erklärt die Namensgebung des Schlenkerla-Bockbiers so: "Das Rauchbier ist die Urform aller Biere in Europa. Vor der Industrialisierung war die Malztrocknung im hiesigen feuchten Klima nur mit offenen Feuer, also nur mit Raucheinfluss möglich." 

Brauerei Spezial: "Das wird nicht verraten"

Ein Prost an jeder Ecke, lange Schlangen vor den Toiletten, gut gefüllte Gassen, Innenhöfe und Gastwirtschaften - die Bamberger Bockbieranstiche sind beliebt. Eine Art Sandkerwa 2.0.

Bei den Massenanstürmen stellt sich die Frage,  wie viele Hektoliter Starkbier die Brauereien ausschenken? Daraus machen die Brauerei-Chefs ein Geheimnis. "Das wird nicht verraten", sagt Christian Merz, Chef der Bamberger Brauerei Spezial, gegenüber dem FT. Einen kleinen Tipp gibt Matthias Trum vom Schlenkerla: "Genug." 

Bockbiersaison startet in Drosendorf

Morgen ist es dann soweit. Die Bockbierzeit beginnt - und zwar in Drosendorf bei der Brauerei Göller. Spätestens Anfang Oktober, wenn sich jedes Wochenende Anstich an Anstich reiht, kommen Bierfans voll auf ihre Kosten. 

Bamberger Land und Stadt: Mehr als 30 Anstiche

Ein Blick auf die Karte zeigt, die meisten Bieranstiche finden entweder in der Domstadt oder im Bamberger Land statt. Über 30 Bockbierveranstaltungen können die Starkbierenthusiasten dort besuchen. Teils mehrere an einem Tag oder Wochenende.

Falls wir einen Anstich übersehen oder die Daten sich geändert haben, schreiben Sie uns gerne eine Mail an: redaktion@fraenkischertag.de.

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