Kommentar von Martin Regner Forchheim und die Verkehrsplanung: Wird das noch was? Diverse Verkehrsschilder weisen den Weg. // Peter Kneffel/dpa/Symbolbild von Martin Regner TEILEN  20.03.2024 Forchheim – Eine neue Radbrücke beim Yachthafen? Gibt's nicht. Genau wie einen Radweg auf der Piastenbrücke oder genug Parkraum am Bahnhof. Forchheim und der Verkehr - die Chronik einer angespannten Beziehung. Jetzt ist es also amtlich: Der Forchheimer Stadtrat hat - genau wie zuvor bereits der Planungs- und Umweltausschuss - den Vorschlag abgelehnt, eine neue Radbrücke am Yachthafen zu bauen. Mit der neuen Fahrradbrücke hätte der Metropolradweg zwischen Nürnberg und Bamberg um gefährlich enge Kurven im Stadtgebiet entschärft werden können. UPDATE SPD-Antrag Metropolradweg Radbrücke am Yachthafen: Stadtrat hat endgültig entschieden Forchheim soll mit dem Metropolradweg besser erreichbar sein. Darüber herrscht Einigkeit. Aber braucht es am Yachthafen eine neue Radbrücke? Die SPD hält daran fest. Nun hat der Stadtrat entschieden. Diese Entscheidung reiht sich ein in eine lange Liste von - formulieren wir es freundlich - bemerkenswerten Fehlleistungen in der Verkehrsplanung. Beispiele gefällig? Der Chaos-Sommer 2021 ist unvergessen Wir alle erinnern uns noch gut an das Chaos, das in und um Forchheim ausbrach, als gleichzeitig die Piastenbrücke abgerissen war, die Ortsdurchfahrt von Gosberg für Bauarbeiten gesperrt wurde und auf der Bayreuther Straße in Forchheim nur eine einzige ampelgeregelte Fahrspur für den gesamten Ost-West-Verkehr übrig blieb. Das war im Sommer 2021. Auf die Idee, die drei Großbaustellen aufeinander abzustimmen, ist damals offenbar niemand gekommen. Verkehrs-Chaos Warum sich Forchheims Pendler jetzt gedulden müssen Der Verkehr in Forchheim steht momentan besonders oft. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Unvergessen bis heute auch die Entscheidung des Stadtrats, die nagelneue Piastenbrücke nicht gleich ein bisschen breiter zu bauen, damit Platz für einen Radweg entsteht. So eine Brücke mit so großer Bedeutung für den Stadtverkehr baut man vielleicht alle 60 bis 80 Jahre neu und was macht die Stadt Forchheim? Vergibt nach endlosen Debatten schließlich die Chance, ein wirklich zukunftsweisendes Bauwerk zu schaffen, auf dem sich die Radler für die kommenden Jahrzehnte sicher fühlen können. Gefahrenquelle Piastenbrücke: Radler leben gefährlich Der Verkehr rollt wieder über die Piastenbrücke in Forchheim. Radfahrer müssen auf der Straße fahren - was Autofahrer zu riskanten Manövern verleitet. Und dann sollen wir ja alle auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, wo es geht. Stichwort Verkehrswende. Einen ausreichend großen Pendlerparkplatz auf der Ostseite des Forchheimer Bahnhofs gibt es aber nicht, obwohl sich im Rahmen der umfangreichen Bahnhofssanierung vor ein paar Jahren durchaus die Gelegenheit dafür geboten hätte, als Große Kreisstadt auch mal groß zu denken und ein Problem in kooperativer Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn zum gegenseitigen Vorteil dauerhaft zu lösen. Geparkt wird überall, auch wo es nicht erlaubt ist Das Ergebnis: In der Straße „Am Stahl“ ist bis heute tagtäglich schon früh am Morgen jede noch so kleine Lücke gnadenlos zugeparkt. Auch da, wo es nicht erlaubt ist und die kreuz und quer abgestellten Autos dann Fußgänger und Radler behindern oder das Rangieren zum Ein- und Ausparken auf den knapp bemessenen regulären Parkflächen deutlich erschweren. Parken in Forchheim Zu wenige P&R-Plätze – Wie geht die Stadt damit um? Pendler, die in Forchheim vom Auto auf den Zug umsteigen wollen, haben schlechte Karten. Wie die Stadt mit dem Mangel an Park & Ride-Plätzen umgeht. Diese Aufzählung ließe sich noch beliebig verlängern und aktuell arbeitet die Stadt bereits am nächsten Punkt für die Liste der verkehrlichen Fehlleistungen. Sie plant nämlich, eine neue Kindertagesstätte auf der Reuther Hut zu errichten - und schlug bislang alle Warnungen der dortigen Anwohner vor einer Überlastung der ebenso steilen wie schmalen Hutstraße in den Wind. Umstrittener Kita-Bau Baupläne trotz Bürgerversammlung: So geht's weiter in Reuth In Reuth soll eine Kindertagesstätte entstehen. Weil die Anwohner nach wie vor Verkehrschaos fürchten, lädt die Stadt Forchheim bald zu einer Bürgerversammlung. Zeitgleich wird der Kita-Bau immer konkreter. Das Fazit ist bitter. Um es freundlich zu formulieren: Die Stadt Forchheim und ihr Verkehr werden wohl keine Freunde mehr. Schade. Denn Verkehrsteilnehmer sind wir alle, egal ob wir mit dem Auto, mit dem Fahrrad, mit dem Zug oder mit dem Bus fahren. Lesen Sie auch: UPDATE CSU wagt neuen Vorstoß Spielt im Kellerwald die Musik bald wieder bis 23 Uhr? In diesem Jahr wird es keine 4-Kings-Party im Forchheimer Kellerwald geben. Grund ist das in der Kellerwaldsatzung vorgeschriebene Ende um 22 Uhr. Das könnte jedoch bald Geschichte sein. Bald ist Kanu-Saison So bereiten sich die Verleiher an der Wiesent vor Ab 1. Mai können Kanu-Fans wieder die Wiesent befahren. Bis es so weit ist, ist für die Verleiher aber noch einiges zu tun. Auch mit dem Bund Naturschutz gibt es noch Gesprächsbedarf. Es kann mehrere Stunden dauern Sirenentest im Kellerwald: Was Bürger jetzt wissen müssen Am Mittwoch könnte es in Forchheim lauter werden, wenn das städtische Veranstaltungsamt einen Testlauf der Sirenen- und Durchsagenanlage durchführt. Worum es geht und wann es losgeht.