Gerhard Eller, Dirigent der Blamusik Kraisdorf, ist neuer Ehrenbürger der Gemeinde Pfarrweisach. Bürgermeister Markus Oppelt (CSU) hat ihm die Ehrenbürger-Würde am Samstagabend in der Frauengrundhalle in Ebern im Rahmen des Frühlingskonzerts der Blasmusik Kraisdorf unter großem Applaus der 350 Gäste zugesprochen.
Eine große Überraschung für Gerhard Eller
Zwar sei Eller, wie Oppelt gegenüber dem Fränkischen Tag sagte, in „eine kleine Ehrung eingeweiht“ worden. Eller sagte, dass es die Ehrenbürger-Würde sein würde, habe ihn dann doch überrumpelt.
Auf der Bühne der Frauengrundhalle und vor „seinen“ Musikanten hat Oppelt die von Melina Müller gestaltete Ehrenurkunde an Eller überreicht. Der neue Ehrenbürger durfte sich ins Goldene Buch der Gemeinde Pfarrweisach eintragen.
Mit dieser Ernennung sei der 71-jährige Eller der einzig lebende Ehrenbürger der Gemeinde, sagte Oppelt. Der letzte von bisher sieben Ehrenbürgern - Dr. Wolfram Berninger – sei 2010 verstorben. Der Gemeinderat Pfarrweisach habe in nichtöffentlicher Sitzung am 7. Februar dieses Jahres einstimmig beschlossen, Eller zum Ehrenbürger zu ernennen.
Um die Gemeinde Pfarrweisach besonders verdient gemacht
Nach den Vorschriften der Gemeindeordnung könne „das Ehrenbürgerrecht nur an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich um die Gemeinde besonders verdient gemacht haben“, zitierte Oppelt, und an den Geehrten gerichtet sagte er: „Deshalb sind wir alle der Meinung, dass gerade Du, lieber Gerhard, alle Voraussetzungen erfüllst, die nach dem Willen des Gesetzgebers eine solch hohe Auszeichnung rechtfertigen.“
„Dank deiner Gemeinde für die uneigennützige und beispielhafte Förderung des örtlichen Gemeinwesens“
Zwar würden durch die Verleihung der Ehrenbürgerwürde keine besonderen Rechte und Pflichten begründet, es seien auch keine finanziellen oder politischen Vorteile damit verbunden („… schad drum“, raunte Eller süffisant); denn „der wahre Wert und der tiefere Sinn dieser Auszeichnung sind begründet in der Verehrung und dem Dank deiner Gemeinde für die uneigennützige und beispielhafte Förderung des örtlichen Gemeinwesens“, fasste Oppelt zusammen.
Eller war Kreisrat, Gemeinderat, Geschäftsführer des BBV
Auf Ellers Vita eingehend hob der Bürgermeister die Tätigkeit als Kreisrat des Landkreises Haßberge von 1978 bis 2014 (36 Jahre) hervor; eine Amtsperiode, von 1978 bis 1984, war Eller Gemeinderat in Pfarrweisach und habe als Geschäftsführer des Bauernverbandes Hofheim während seiner Berufstätigkeit den Bauern zur Seite gestanden.
Ferner war der Geehrte Vorsitzender des Vereins 1200 Jahre Kraisdorf, mit dem das Dorfjubiläum vor 23 Jahren gefeiert wurde, engagierte sich beim Umbau der Alten Dorfstraße in Kraisdorf und war Bauleiter beim Sanieren des heutigen Bürgerzentrums. „Aber sein Lebenswerk und seine Herzensangelegenheit ist und bleibt seine Blasmusik Kraisdorf“, konstatierte Oppelt.
Und der Ehrenbürger-Würde nicht genug, erhielt Eller vom Nordbayerischen Musikbund (NBMB) eine Auszeichnung für 50 Jahre Tätigkeit als Dirigent der Blasmusik Kraisdorf. Der Vizepräsident des NBMB und Bezirksvorsitzender von Unterfranken, Max Mages (Bad Neustadt/Saale), und Kreisvorsitzender Matthias Sperber (Rentweinsdorf) überreichten Eller die Goldene Ehrennadel für 50 Jahre Dirigieren. Mages lobte besonders Ellers Eigenschaft, Jung und Alt zusammenzuführen.
Die Musikanten der Blasmusik Kraisdorf haben auch ein Geschenk für Eller
Aller guten Dinge sind drei: Die Musikanten der Blasmusik Kraisdorf spendierten ihrem Dirigenten eine Weinbergwanderung, „Termin und Ort darfst du dir aussuchen“, sagte Vorsitzender Herbert Schönmann. Dazu gab’s ein Wein-Set, das Josef Lurz überreichte mit dem Hinweis, dass es eine Seltenheit sei, eine Kapelle 50 Jahre lang zu leiten.
Unterschied zwischen Eller und einem Club-Trainer
Ganz anders sei das beim „Club“, dem 1. FC Nürnberg: „Die haben in 40 Jahren 30 Trainer verschlissen.“
Gerhard Eller nahm es sichtlich gerührt – er, der selbst nie viel Aufhebens um seine Person macht. Er dankte vor allem seiner Frau Gerda und seiner Familie, die ihn immer unterstützt hätten. An die Kapelle gewandt, sagte Eller: „Letztlich ist die Auszeichnung als Dirigent in erster Linie eine Auszeichnung für euch.“
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