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Hitzewelle
Entspannter Alltag trotz 35 Grad
Das Beste, was man bei Hitze machen kann: Schwimmen gehen, zum Beispiel im Freibad Ebern.
Das Beste, was man bei Hitze machen kann: Schwimmen gehen, zum Beispiel im Freibad Ebern. // FT-Archiv
LKR Haßberge – Temperaturen bis zu 36 Grad bringen uns jetzt mächtig ins Schwitzen. Mit den Tipps der Redaktion lässt sich die Hitze besser aushalten.

Die Prognosen sind eindeutig: Der Sommer dreht jetzt so richtig auf. Wie man gut durch die anstehende Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 35 Grad kommt, zeigen unsere Tipps.

1. Was und wie viel sollte man an heißen Tagen trinken?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und die Verbraucherzentrale Bayern empfehlen, grundsätzlich 1,5 Liter und bei Hitze das Doppelte zu trinken. Am besten startet man morgens mit einem großen Glas Leitungswasser, um das nächtliche Schwitzen auszugleichen. Dann über den Tag verteilt und regelmäßig trinken, weil die Flüssigkeit nicht bevorratet werden kann.

Geeignet ist Leitungs- und Mineralwasser, das man mit verschiedenen Obstsorten, Kräutern oder einem Schuss Sirup aufpeppen kann. Auch Saftschorlen und Tees sind gut im Sommer. Die – am besten ungesüßten! – Getränke sollten weder zu heiß sein (das verstärkt das Schwitzen), noch zu kalt (das gibt dem Körper das Signal, mehr Wärme zu erzeugen). Kinder mögen gerne pürierte oder ganz frische Früchte, im Eiswürfelbehälter eingefroren.

2. Was bedeutet die Hitze für ältere Menschen?

Senioren können das Schwitzen schlechter ausgleichen als jüngere Menschen. Die Folge sind Flüssigkeits- und Salzmangel. Auch bestimmte Medikamente können sich negativ auswirken. Wichtig für Senioren und betreuende Angehörige ist es, Warnsignale des Körpers zu beachten. Tipp: Kneift man die Haut auf dem Unterarm zusammen und diese dann nicht gleich wieder zurückweichen, kann das ebenso ein Zeichen für Flüssigkeitsmangel sein wie Furchen auf der Zunge oder eine steigende Körpertemperatur. Da hilft nur: mehr trinken.

3. Was hilft in Haus und Büro gegen die Hitze?

Zuhause sollte man zwischen Abend und frühem Morgen mehrere Stunden lüften. Tagsüber Jalousien, Roll- oder Klappläden,schließen. Abhilfe schafft auch ein weißes Tuch, das außen vor das Fenster gehängt wird. Außerdem sollte man bei ungenutzten technischen Geräten den Stecker ziehen und die Heizung auf Sommerbetrieb stellen.

Hitze in der Wohnung ist grundsätzlich kein Mietmangel oder Grund für eine Mietminderung, auch nicht im Dachgeschoss. Ob in Einzelfällen die Miete doch gemindert werden darf, entscheiden die Gerichte. Einen Anspruch auf eine spezifische Maßnahme wie den Einbau einer Klimaanlage gibt es nicht.

Im Büro gibt es kein „hitzefrei“. Jedoch soll der Arbeitgeber Maßnahmen wie Sonnenschutz an den Fenstern oder das Aufstellen von Ventilatoren ergreifen, wenn die Raumtemperatur 26 Grad übersteigt. Ab 30 Grad muss die Firma für Abkühlung sorgen. Bei Temperaturen über 35 Grad ist der Raum nicht mehr zum Arbeiten geeignet.

4. Wo bringt man am besten einen Sonnenschutz an?

Außen. So gelangen Sonnenstrahlen und Wärme abgeschwächt in die Räume. Geeignet sind Markisen, Sonnensegel, Rollläden oder Raffstores. Mieter müssen vor der Montage den Vermieter um Erlaubnis fragen.

Bei innenliegenden Jalousien oder Vorhängen sollte man auf eine helle oder mit Metall beschichtete Außenfläche achten. Am besten kauft man Systeme mit weißen oder reflektierenden Oberflächen mit geringer Transparenz. Geeignet sind Plissees, Lamellen und Faltstores. Je höher die Reflexion, desto besser der Schutz gegen Überhitzung.

Sonnenschutzfolien, die von außen auf das Glas des Fensters angebracht werden, kosten nicht viel. Jedoch ist das Anbringen etwas mühsam. Außerdem, darauf weist die Verbraucherzentrale hin, sind die Folien unterschiedlich stark getönt und halten so auch das sichtbare Licht ab. Das heißt: Man muss bei Dämmerung früher Licht einschalten.

Vorbau-Rollläden können am fertigen Haus problemlos nachgerüstet werden. „Bei der Auswahl denkt man am besten auch an die Sicherheit und entscheidet sich für eine einbruchhemmende Variante mit Widerstandsklasse RC2 oder besser“, erläutert die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern.5. Wie effektiv sind Ventilatoren und Klimageräte?

Verbraucherzentrale und Stiftung Warentest stufen Ventilatoren als effektiv ein: Bewegte Luft fühlt sich kühler an als stehende Luft. Ventilatoren sind billiger als Klimageräte und verbrauchen weniger Strom.

Bei Klimageräten wird zwischen Monoblöcken und Splitgeräten unterschieden. Monoblöcke sind kompakte Anlagen mit Schlauch im Fenster, die im Fachhandel erhältlich sind und bis zu 1000 Euro kosten. Sie können sehr laut sein. Beim Kauf deshalb auf die Angabe in Dezibel (dB) achten: Die leisesten Geräte sind nicht lauter als 50 dB.

Split-Klimageräte haben einen außen angebrachten Kompressor und können nur von Handwerkern eingebaut werden. Mieter brauchen dafür eine Erlaubnis des Vermieters. Die Geräte kühlen schneller als Monoblöcke und verbrauchen weniger Strom. Sie kosten bis zu 2800 Euro.

Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Klimaanlagen (www.test.de) und weist ebenso wie die Verbraucherzentrale darauf hin, dass Klimageräte häufig weniger kühlen als erwartet. Außerdem treiben sie natürlich die Stromkosten in die Höhe.

6. Was tun mit Handys, Notebooks und Tablets?

Nicht der prallen Sonne aussetzen und auch zu Hause bedenken, dass die Sonne wandert. Im Freien lässt man die Geräte in der Tasche oder deckt sie im Freibad mit einem Handtuch ab. Nichts im heißen Auto lassen – hinter der Windschutzscheibe kann es so heiß werden, dass das Navi schmilzt! Haben Geräte doch zu viel Sonne erwischt, ausschalten und bei Raumtemperatur abkühlen lassen. Nicht in den Kühlschrank legen!

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