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Woyzeck in Höchstadt
Schüler aus Höchstadt lassen Fortuna zu Theater werden
Ergebnis stundenlanger Proben: Gymnasiasten aus Höchstadt bringen „Woyzeck“ auf die Bühne.
Ergebnis stundenlanger Proben: Gymnasiasten aus Höchstadt bringen „Woyzeck“ auf die Bühne. // Gymnasium Höchstadt
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Höchstadt a. d. Aisch – Schüler des Gymnasiums in Höchstadt führen „Woyzeck“ auf. Die Kulturfabrik Fortuna wird ihr Theater. Sie zeigen das Ergebnis stundenlanger Proben.

Am vergangenen Mittwoch und Freitag haben die Schüler der Theater-Arbeitsgruppe (AG) des Gymnasiums Höchstadt unter der Leitung von Lehrer Christian Plätzer das Drama „Woyzeck“ auf die Bühne gebracht. Als Spielort diente die Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt, wo die Gruppe im Oktober 2022 ihr Theaterstück „Kontrollverlust“ vorgestellt hatte. Das geht aus einer Pressemitteilung der Schule hervor. Damals wählten sie die Kulturfabrik, weil sie als ehemaliges Fabrikgebäude perfekt zur Handlung von „Kontrollverlust“, das Stück spielt in einer verlassenen Fabrik, passte.

Doch das war nicht der einzige Vorteil, den der Spielort mit sich brachte: Der Umzug aus der Schule in das Areal ermöglichte den Schülern zusätzlich zu Samstagsproben eine intensive Probewoche, die sich als „sehr produktiv und nützlich erwies“, heißt es in der Mitteilung. Deswegen entschied man sich auch für „Woyzeck“ wieder die Fortuna zu nutzen. Auch heuer waren die Schüler sehr beschäftigt in der Woche der Aufführungen.

Schüler aus Höchstadt proben für Woyzeck auch am Samstag

Auf dem Plan standen Ganztagsproben von 8 bis 18 Uhr am Montag und Dienstag und ein Probevormittag einschließlich Generalprobe für den Tag der ersten Aufführung von 8 bis 14 Uhr, bei denen die Beteiligten große Hingabe zeigten. Es sei nicht selbstverständlich, dass Mitwirkende des Stücks drei Tage vom Unterricht fehlen dürfen, da sich in diesen Tagen „eine Menge nachzuholender Stoff ansammelt“, heißt es weiter. Außerdem waren die Schüler verpflichtet, zu angekündigten Prüfungen und wichtigen schulischen Terminen zu erscheinen. Deswegen mussten die Proben teilweise mit Lücken im Ablauf abgehalten werden, was die Theater-AG „sehr gut koordinierte“.

Drei Mitwirkende befanden sich zudem in Abiturvorbereitungen und hatten Termine, die in den Zeitplan eingearbeitet werden mussten. „Nichtsdestotrotz schaffte es die Gruppe, alles unter einen Hut zu bringen“ und das gemeinsame Projekt sowohl auf der Bühne als auch hinter den Kulissen zu unterstützen, teilt man mit. „Ich würde mit euch gerne einmal etwas Anderes, etwas Anspruchsvolleres versuchen“, mit diesen Worten habe Christian Plätzer der Theater-AG das Stück „Woyzeck“ zu Beginn des Schuljahres vorgestellt, heißt es weiter. Er habe es als „anspruchsvoller“ beschrieben, denn es sei ein deutscher Klassiker.

Kulturfabrik Fortuna in Höchstadt: Woyzeck tötet Partnerin Marie

Dessen Geschichte handelt vom Soldaten Woyzeck, der unter dem Druck seines sozialen Umfelds physisch und psychisch verfällt und seine Partnerin Marie tötet. Es gehört zu den meistgespielten Dramen auf deutschen Bühnen. Während die Schüler veralteter Sprache und verwirrenden Charakteren anfangs kritisch begegneten, begannen sie, das Stück zu verstehen und wuchsen daran.

Es sei ihnen gelungen, die Charaktere glaubhaft zu verkörpern und dem Stück auch einen persönlichen Schliff zu geben. Auf der Bühne standen Richard Thiel (Woyzeck), Johanna Sperber (Marie), Tobias Lyszczan (Tambourmajor), Teresa Schwägerl (Doktor), Alex Bürki (Andres), Zora Plätzer (Hauptmann), Lisa Adelhardt (Unteroffizier), Felicitas Dallner (Großmutter), Anastasiia Shevchenko (Margret) und Thea Mann (Käthe). An welchem Stück das Ensemble als nächstes arbeiten wird, ist offen, aber „Woyzeck“ sei nicht das letzte, heißt es abschließend.

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