Erlangen-Höchstadt Superstreiktag: Im Landkreis fallen Schulbusse aus Ein Gemeinschaftsstreik von Verdi und EVG trifft am Montag unter anderem die Busfahrer in Erlangen-Höchstadt. // Axel Heimken/dpa von Andrea Beck TEILEN  24.03.2023 LKR Erlangen-Höchstadt – Überall in Deutschland bleiben am Montag die Züge und Busse stehen. Auch die Buslinien in Erlangen-Höchstadt werden bestreikt – inklusive Schülerverkehr. Regional- und Fernzüge, Busse, Schiffe und Flugzeuge: Sie alle bleiben am kommenden Montag, 27. März, im ganzen Land stehen. Die Gewerkschaften Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben ihre Mitglieder ab 0 Uhr zu einem 24-stündigen Streik aufgerufen. Verdi und die EVG vertreten zusammen rund 350.000 Beschäftigte, unter ihnen auch Angestellte des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN), der Erlanger Stadtwerke und privater Busunternehmen. +++ Wie steht es um den ÖPNV in Ihrem Heimatort? Sagen Sie es uns in unserer großen Leser-Umfrage. +++ Im Kreis kommt es zu Ausfällen Für Zugfahrer aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt ändert der Streik wenig. Denn bereits seit Freitag geht auf der Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Bamberg aufgrund der Bauarbeiten nichts mehr. Dennoch bekommen die Landkreisbewohner den Superstreik zu spüren, denn Angestellte der drei Busunternehmen die Erlangen-Höchstadt abdecken, beteiligen sich an dem Streik. Daher kommt es laut dem Landratsamt am Montag insbesondere in den Bereichen Aurachgrund, Aischgrund und Regnitzgrund zu Ausfällen. Bestreikt werden folgende Linien: 134, 199, 200, 201, 241, 242 (Aurachgrund), 203, 203E, 205 (Aischgrund) und 252, 253, 254 (Regnitzgrund). Zu vereinzelten Ausfällen kann es auf den Linien Buckenhof - Erlangen - Eschenau - Gräfenberg - Forchheim kommen: 209, 209E, 210, 211, 212, 213, 214, 225. Die Linien im Ebrach-, Lindach- und Weisachgrund sowie im Seebachgrund, Spardorf, Zeckern und Neustadt Aisch sowie zwischen Herzogenaurach - Veitsbronn und Tuchenbach fahren wie gewohnt: 204, 207, 238, 240, 244, 245, 247, 248, 202, 202E, 246, 251, 208, 206, 216, 127, 123. Schülerverkehr ist betroffen Auch der Schülerverkehr wird am Montag im Landkreis teilweise betroffen sein. Das meldete das Landratsamt den Schulen am Freitagnachmittag. Diese raten den Eltern Fahrgemeinschaften zu bilden, um auch die Kinder deren Busse ausfallen, zur Schule zu bringen. Notfallfahrplan in Erlangen Auch Beschäftigte der Erlanger Stadtwerke, die in Erlangen die Busse fahren, streiken am Montag. Deswegen wurden Notfallfahrpläne entwickelt, deren Fahrten private Unternehmen übernehmen. Der Plan sieht die Bedienung aller städtischen Linien vor, im Stundentakt von 4 Uhr bis nachts um 1 Uhr. Soweit möglich, werden einzelne Schulfahrten bedient. Die Notfahrpläne finden sich unter www.stadtbus.estw.de. Druck vor der dritten Tarifrunde Einen Gemeinschaftsstreik wie diesen gab es in Deutschland zuletzt Anfang der 1990er-Jahre. Laut Gewerkschaften bewegen sich die Arbeitgeber in den aktuellen Tarifverhandlungen zu wenig. Mit dem Streik wollen sie vor der dritten Verhandlungsrunde Druck machen. Für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen verlangen Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die EVG kämpft unter anderem mit der Deutschen Bahn um mehr Geld. Einen Überblick über die Streiks in der Region finden Sie hier: ÖPNV steht still Superstreiktag am Montag: die Lage in der Region Von einem Super-Streiktag am Montag ist die Rede. Der ÖPNV soll weitgehend stillstehen. Ein Überblick über die Auswirkungen in der Region. Lesen Sie auch: Der große Stillstand Warnstreiks: Das kommt am Montag auf Bamberg zu Am 27. März wird Verdi den kompletten Nahverkehr auch in Bamberg lahmlegen. Ein Überblick, welche Auswirkungen das auf den Bus- und Bahnverkehr hat. Ein Überblick Superstreiktag legt Deutschland lahm Bahnen, Busse, Flugzeuge, Schiffe und Autobahntunnel - die Gewerkschaften setzen auf volle Eskalation. Zum Beginn der nächsten Woche wird der Verkehr in weiten Teilen Deutschlands still stehen - bleibt es beim einmaligen Superstreiktag? Warnstreik Bayerns Schüler können unter Bedingungen zu Hause bleiben Wegen des Warnstreiks am Montag können Schülerinnen und Schüler unter bestimmten Bedingungen dem Unterricht fern bleiben. «Für Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse und Bahnen nicht zur Schule kommen können und sonst keine Fahrtmöglichkeit haben, gibt es Sonderregelungen: Sie können am Montag zuhause bleiben; die Schule muss in diesem Fall aber auf jeden Fall informiert werden», sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in München. Preissteigerung Warnstreik fördert teils deutlich teurere Alternativen Wer am Tag des Warnstreiks trotzdem zu Terminen muss, greift auf Alternativen zurück. Das macht sich in den Preisen bemerkbar.