Wer macht so etwas? Bad Rodach: Jagd nach dem Bratwurstwagen-Dieb Dieser Bratwurstwagen der Fleischerei Vietz wurde vom Rewe-Parkplatz in Bad Rodach gestohlen. // Fleischerei Vietz von Oliver Schmidt TEILEN  10.08.2023 Bad Rodach – Inklusive Kühlschrank, Rost und Knacker: In Bad Rodach ist ein kompletter Verkaufswagen der Fleischerei Vietz verschwunden. Die Suche nach dem Dieb läuft auf Hochtouren. Der Bratwurstwagen, den die Fleischerei Vietz seit einigen Jahren am Rewe-Parkplatz in Bad Rodach hat, darf ohne Übertreibung als Kult bezeichnet werden. „Im Vorbeigehen mal eine Bratwurst beim Vietz essen – das gehört einfach dazu“, sagt auch Zweiter Bürgermeister Rainer Möbus. Um so größer ist jetzt die Aufregung in der Thermalbadstadt, dass dieser Bratwurstwagen in der Nacht zum Mittwoch gestohlen wurde. Das ist ärgerlich, und auch der wirtschaftliche Schaden ist enorm. Vor allem aber fragen sich alle: Wer klaut denn einen Bratwurstwagen? „Ja, das ist Wahnsinn“, sagt Vietz-Mitarbeiterin Carmen Stedler im Gespräch mit dem Coburger Tageblatt. Dazu muss man wissen: Neben den Geschäften am Bad Rodacher Marktplatz und in Sonnefeld ist der Bratwurstwagen am Rewe-Parkplatz die wichtigste Einnahmequelle der 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählenden Fleischerei. An guten Tagen werden da schon mal bis zu 500 Bratwürste verkauft. Und jetzt? „Wir haben vorübergehend unseren Ersatzwagen hingestellt“, erklärt Carmen Stedler. Dieser Ersatzwagen ist normaler weisen bei Festen und Veranstaltungen im Einsatz. Schaden: mindestens 20.000 Euro Den entstandenen Schaden schätzt Carmen Stedler auf mindestens 20.000 Euro. Zum Wert des Wagens kommt schließlich auch noch die Einrichtung. Unter anderem befanden sich im Wagen ein Kühlschrank (inklusive einiger Bratwürste und Knacker), eine Spüle, eine große Abzugshaube, natürlich das Bratwurstrost sowie ein geringer Betrag Wechselgeld. Riesige Resonanz auf Facebook Bei Vietz gibt man sich kämpferisch: „Ja, das ist ärgerlich“, sagt Carmen Stedler, „aber es muss ja weitergehen.“ Sehr dankbar sei man über die große Resonanz, die es auf den Diebstahl bereits gibt. Eine entsprechende Info, die Vietz auf seiner Facebookseite veröffentlichte, wurde binnen 24 Stunden fast 1000 mal „geteilt“, also kopiert und somit weiter verbreitet. Sprich: Sehr viele Menschen wollen mithelfen, den Dieb zu schnappen und den Bratwurstwagen wiederzufinden. Auch Rainer Möbus würde sich freuen, wenn dieser kuriose Diebstahl aufgeklärt werden könnte. Zumal: „Man fragt sich ja schon, aus welcher Ecke die kriminelle Energie kommt, einen Bratwurstwagen zu klauen.“ Möbus zieht Konsequenzen Übrigens: Auch die Firma von Rainer Möbus („Rodacher Fruchtsäfte“) hat einen mobilen Verkaufswagen. „Der verfügt auch über eine spezielle Diebstahlsicherung, die wir aber eigentlich noch nie benutzt haben“, gibt Möbus ganz offen zu. Denn: „Wir haben uns immer gesagt: Wer klaut denn einen Getränkewagen?“ An diesem Mittwoch hat Rainer Möbus entschieden, die Diebstahlsicherung doch mal anzulegen. Wer kann Hinweise geben? Der Bratwurstwagen der Marke „WM Meyer“ (mit dem amtlichen Kennzeichen: CO-MF 9656) wurde in der Nacht von Dienstag, 8. August, 20 Uhr, auf Mittwoch, 9. August, 5.30 Uhr, gestohlen. Er stand in dieser Zeit auf dem Rewe-Parkplatz in der Fladengasse in Bad Rodach. Zuletzt gesehen wurde er aber im Landkreis Schweinfurt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Wer etwas beobachtet hat, wendet sich an die Polizei in Coburg unter 09561/645-0. Lesen Sie auch: Krise in Bad Rodach Emotionale Betriebsversammlung bei Jako-o Gesellschafter und Geschäftsführung beteuern ihren „unbedingten Willen“, das Familienunternehmen weiterzuführen. Dafür sei jedoch „ein harter Einschnitt“ erforderlich. Wirtschaft Vierfache Mutter will Haba wieder auf Erfolgskurs bringen Stefanie Frieß ist seit Juni 2023 bei der Haba-Familygroup für die Bereiche Vertrieb und Marketing verantwortlich. Jetzt nennt sie erste Ziele – und kündigt „mutige Schritte“ an. Krise in Bad Rodach Jako-o: Der Absturz des einstigen Vorzeigekindes Die Haba-Familygroup will sich künftig auf die beiden Kernsegmente „Haba“ und „Haba Pro“ konzentrieren. Für die einstige Vorzeigemarke „Jako-o“ gibt es hingegen keine Zukunft. Unklar ist, was das für die Arbeitsplätze bedeutet. Es tut sich was! Zwei neue Cafés und eine Weinbar für Coburg In der Ketschengasse werden in den kommenden Wochen gleich mehrere Leerstände verschwinden. Kurios: Albert und Victoria treffen sich. Neuer Eigentümer Traditionsreiches Hotel in Coburg verkauft Vor genau 60 Jahren begann Gisela Gutwill ihre Karriere in der Gastronomiebranche. Das Hotel „Stadt Coburg“ in der Lossaustraße hat sie seit 1980 geprägt. Doch jetzt ist Schluss.