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Windkraft
Bad Rodach setzt auf Klimaschutz
Protest gegen Windräder
In Neundorf weht der Wind gerade eher von vorn: Die Bürger wollen keine Windräder vor der Haustür. // Symbolfoto: Federico Gambarini, dpa
Signet des Fränkischen Tags von Martin Rebhan
Bad Rodach – Der Stadtrat will mit Projektentwicklern Konzepte für den Ausbau erneuerbarer er Energien erstellen.

Ein deutliches Signal zum weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien hat der Stadtrat Bad Rodach in seiner jüngsten Sitzung gesetzt. Einstimmig folgte das Gremium einen Antrag der CSU-Fraktion, der die Verwaltung unter anderem auffordert, zeitnah professionelle Projektentwickler mit dem Ziel zu kontaktieren, dem Klimaschutzbeirat Konzepte für den Ausbau von erneuerbaren Energien vorzustellen.

Außerdem wird gefordert, dass der Klimaschutzbeirat und der Klimabeauftragte in einer umgehend anzuberaumenden Sitzung erörtert, wie das Thema „Ausbau der festgelegten Ausbauziele in erneuerbare Energien“ operativ forciert werden kann.

Einspeisevergütung könnte Bad Rodach 150.000 Euro bringen

Weiter soll die Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Bad Rodach unter Hinzuziehung einer professionellen Rechtsberatung Wege zum Aufbau eines neuen Bürgerstrom- und Industriestromtarifs suchen und dem Stadtrat vorstellen. In dem CSU-Antrag wird darauf verwiesen, dass die Stadt Bad Rodach durch den Ausbau von erneuerbaren Energien erheblich Einnahmen generieren könnte.

So weist die CSU-Fraktion darauf hin, dass durch die Einspeisevergütung, dem so genannten „Windpfennig“ bei angenommenen fünf Windrädern auf dem Gebiet der Kurstadt etwa 150.000 Euro pro Jahr eingenommen werden könnten, die wiederum an Vereine oder andere soziale Zwecke, wie die Bürgerstiftung, fließen könnten.

Erneuerbare Energien haben höchste Priorität

Weiter heißt es in dem Papier: „Gerade jetzt, wo die wirtschaftliche Zukunft Bad Rodachs in Gefahr ist und wir 16 Hektar Gewerbegebiet zu veräußern haben, muss die Förderung des Wirtschaftsstandortes durch erneuerbare Energien höchste Priorität haben.“ Christoph Herold (CSU) stellte fest: „Im Moment sind wir noch Herr des Geschehens. Wenn wir die Klimaziele nicht erreichten, wird uns das Zepter aus der Hand genommen".

Armin Knauf (Grüne/offener Kreis) mahnte, dass man gute Argumente pro Windkraft für die Bevölkerung benötige. Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) erklärte, dass ein Flugblatt mit nicht nachvollziehbaren Argumenten, das zur Zeit von einer Bürgerinitiative verbreitet nur Verunsicherung erzeuge. Einem Dialog mit der Bürgerinitiative zeigte er sich absolut offen, schränkte aber ein: „Es hat keinen Sinn sich Abende um die Ohren zu schlagen, wenn schon im Ansatz keine Bereitschaft besteht, sich mit den Argumenten für Windkraft auseinanderzusetzen.“


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Der „barrierefreie Stadtplan“ konnte umgesetzt werden

Mit breitem Applaus wurde der umfassende Tätigkeitsbericht von Projektmanagerin Steffi Kowol (Stadtmarketing-Netzwerk „Bad Rodach begeistert“) bedacht. Sie ließ die Aktivitäten des letzten Jahres Revue passieren und ging besonders auf die geförderten Maßnahmen der Initiative Rodachtal im Rahmen des Projekts „5 für 500“ ein. Umgesetzt werden konnten drei Projekte mit einem Investitionsvolumen von 7200 Euro bei einer Förderung von 5700 Euro.

Von den für dieses Jahr eingereichten sechs Projekten wurden nach Darlegung von Steffi Kowol nur zwei Vorhaben bewilligt. Der Plan eines öffentlichen Bücherschranks in Form einer Telefonzelle musste aus Budgetgründen fallengelassen werden. Der „barrierefrei Stadtplan“ mit Kosten in Höhe von 1600 Euro konnte demnach umgesetzt werden.

Gruppenraum im „Amtskastenhaus“ wird neu geschaffen

Einstimmig beschlossen wurden Änderungen in der Kindertagesstätten-Ordnung der städtischen Kindertagesstätte Marienkäfer. Die Leiterin Heike Werner informierte das Gremium, dass die Einrichtung seit 1. September auf sechs Gruppen angewachsen ist, wovon eine altersgemischte Gruppe für Kinder von Null bis sechs Jahren in einem neu geschaffen Gruppenraum im so genannten „Amtskastenhaus“ in der Herrengasse untergebracht wird. Derzeit stehen in der Einrichtung 124 Betreuungsplätze zur Verfügung, die bis auf wenige Restplätze belegt sind.

Eingespart wurden die Getränke für den Stadtrat. Stephan Schink  und Rainer Möbus ergriffen  Eigeninitiative.
Eingespart wurden die Getränke für den Stadtrat. Stephan Schink und Rainer Möbus ergriffen Eigeninitiative. // Martin Rebhan

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