Insolvenzverfahren Traditionsreiche Firma im Landkreis Coburg gerettet Die Polstermöbelfirma W. Schillig in Frohnlach (Landkreis Coburg): Die Rettung steht offenbar unmittelbar bevor. // W. Schillig von Oliver Schmidt TEILEN  18.01.2024 Ebersdorf bei Coburg – Das Sanierungskonzept greift: Für die Polstermöbelwerke W. Schillig gibt es eine Zukunft. Allerdings ist mit der Sanierung ein erheblicher Personalabbau verbunden. Wie geht es weiter mit der W.Schillig Polstermöbelwerke GmbH & Co. KG? Das traditionsreiche Unternehmen aus dem Ebersdorfer Ortsteil Frohnlach im Landkreis Coburg hatte im vergangenen Jahr einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Doch das Ziel, das Unternehmen im Zuge dieses Verfahrens zu retten, rückt offenbar in greifbare Nähe. Gläubigerversammlung tagte am Mittwoch Die Gläubigerversammlung hat an diesem Mittwoch (17. Januar) mit einstimmigem Votum dem Insolvenzplan im Eigenverwaltungsverfahren zugestimmt. Das hat das Unternehmen mitgeteilt. Der Insolvenzplan sieht vor, dass eine garantierte Quote Ende März gezahlt wird und das Insolvenzverfahren spätestens im Mai 2024 beendet wird. „Damit ist der Weg zur Fortführung des renommierten Polstermöbelherstellers aus Oberfranken geebnet“, heißt es in der Mitteilung. Insolvenz Haba in Bad Rodach: Rund 450 Arbeitsplätze fallen weg Die Haba-Familygroup informierte am Dienstag über den aktuellen Stand des Insolvenzverfahrens. Ausdrücklich in Schutz genommen wurde die Inhaberfamilie. Derweil wird für die Marke „Jako-o" ein Käufer gesucht. Der als Sanierungsgeschäftsführer eingesetzte Ole Brauer (Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft mbH) wird mit den Worten zitiert: „Es ist uns in einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelungen, ein Traditionsunternehmen zu retten. Wir haben während des Eigenverwaltungsverfahrens ein nachhaltiges Sanierungskonzept erarbeitet, das als Basis dient für einen stabilen Geschäftsbetrieb in der Zukunft.“ Möglich geworden sei die Zustimmung zum Insolvenzplan auch durch einen „erheblichen finanziellen Beitrag des Gesellschafters“, wie es heißt. Wie gelang die Sanierung? Erik Stammberger, der CEO von W. Schillig, erklärt: „Wir haben gezielte Sanierungsmaßnahmen eingeleitet und umgesetzt sowie in den vergangenen Monaten viele interne Projekte beziehungsweise Prozesse unter die Lupe genommen und optimiert. So wurde die Basis dafür geschaffen, dass die Unternehmensgeschichte des vor 75 Jahren gegründeten Familienunternehmens weitergeschrieben werden kann. Unser Dank gilt allen Beteiligten – vor allem den Mitarbeitenden und den Geschäftspartnern – für ihr Engagement in Zeiten, die für die Möbelindustrie nicht leicht sind. Es war eine außergewöhnliche Leistung, dass wir den Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen aufrechterhalten und damit unsere treuen Kunden weiter zuverlässig beliefern konnten." Motto: „Back to the roots“ Weiter erklärt Erik Stammberger: „Heute blicken wir optimistisch und gut gerüstet in die Zukunft. Unser Motto lautet ,Back to the roots'! Wir konzentrieren uns mehr denn je auf das, was wir wirklich gut können und worauf wir uns spezialisiert haben. Komfort und Wohlfühlfunktionen haben oberste Priorität, denn ´The World of Comfort´ ist unser Zuhause.“ Planzahlen wurden überschritten Wie es in der Mitteilung außerdem heißt, würden die Umstrukturierungsmaßnahmen bereits greifen. Zudem entwickele sich das Unternehmen derzeit besser als in den Planzahlen bisher erwartet. Designer-Kollektion Herzlich willkommen in Ööntersiemau! Harald Glööckler hat gemeinsam mit der Firma Max Winzer eine Polstermöbel-Kollektion entworfen. Auch ein Besuch des schillernden Designers im Landkreis Coburg ist geplant. „Neben personellen und strukturellen Veränderungen wird noch konsequenter an Zielen wie Lieferzuverlässigkeit, Qualität und Service gearbeitet“, kündigt Stammberger an. Fast jeder zweite Arbeitsplatz fällt weg Die Willi Schillig Polstermöbelwerke GmbH & Co. KG hatte am 12. Mai 2023 ein Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Rechtsanwalt Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck und Partner wurde zum Sachwalter bestellt. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgte am 1. August des vergangenen Jahres. Im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen können zwar 120 der 225 Arbeitsplätze des Unternehmens erhalten werden. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Fast jeder zweite Arbeitsplatz fällt weg. Unter anderem wird die Produktion in Frohnlach komplett aufgegeben. Die Geschichte der Willi Schillig Polstermöbelwerke Die Geschichte der Willi Schillig Polstermöbelwerke begann 1949 als kleine Korbmacherei. Heute zählt das Familienunternehmen – mittlerweile in der dritten Generation – zu den führenden, international agierenden Polstermöbelunternehmen mit Stammsitz im oberfränkischen Frohnlach (Gemeinde Ebersdorf bei Coburg, Landkreis Coburg). Die Firma lässt an verschiedenen Standorten Sofas, Liegen und Sessel produzieren. Lesen Sie auch: Traditionsfirma W. Schillig: Insolvenzverfahren bis Mai 2024 abgeschlossen? Die traditionsreiche Polstermöbelfirma im Landkreis Coburg kämpft ums wirtschaftliche Überleben. Jetzt wurde ein Termin für die so wichtige Gläubigerversammlung anberaumt. Wirtschaft Traditionsfirma im Kreis Coburg: Gelingt die Rettung? Die Firma W. Schillig Polstermöbelwerke kämpft um ihre Existenz. Ob die Rettung gelingt, wird auch vom Verlauf einer weiteren Gläubigerversammlung abhängen. Am Stammsitz in Frohnlach kommt es zu einem Stellenabbau. Neustart in Bad Rodach Haba-Familygroup: Das ist der Plan der Marketing-Chefin Stefanie Frieß nennt ehrgeizige Ziele für die Marken Haba und Haba Pro. Außerdem bekommt eines der Lieblingsprodukte der Haba-Familygroup ein neues Zuhause. Insolvenz Der Kahlschlag bei Haba in Bad Rodach beginnt Die Haba-Familygroup trennt sich von mehreren hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Am Freitag gab es eine Versammlung in der Gerold-Strobel-Halle. Für das Werk in Eisleben gibt es einen Käufer.