Hochwasser Können Dämme Ebersbach vor den Fluten schützen? Nach Starkregen ist der Ködnitzer Ortsteil Ebersbach häufig von der Außenwelt abgeschnitten. // Archiv/Peter Müller von Werner Reißaus TEILEN  01.02.2023 Ködnitz – Die Gemeinde Ködnitz sucht einen Weg, wie Überflutungen in Ebersbach künftig verhindert werden können. Der Hochwasserschutz in der Gemeinde Ködnitz ist seit vielen Jahren ein Dauerbrenner. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ging es um den Ortsteil Ebersbach. Heidi Lehmal von der Firma Geo Team in Bayreuth präsentierte dem Gremium eine Konzeptidee samt groben Kostenschätzung. Gitterrost immer wieder verstopft Bürgermeisterin Anita Sack (FW) hatte zuvor auf die bisherigen Bemühungen der Gemeinde Ködnitz hingewiesen, den Hochwasserschutz in Ebersbach einigermaßen in den Griff zu bekommen. So seien ein Gitterrost eingebaut und der Entwässerungsgraben immer wieder ausgeputzt worden. Bei normalen Regenfällen habe das ganz gut geholfen, bei Starkregen sei der Gitterrost jedoch sehr schnell durch Erde und Geröll verstopft gewesen. Die Folge seien Überschwemmungen gewesen. Bau einer Gabionenwand angeregt Nach einem Ortstermin mit Vertretern des Wasserwirtschaftsamts und des Landratsamts sei der Bau einer Gabionenwand am Kanaleinlass beschlossen worden, so Sack weiter. Daneben habe man über das Programm „boden.ständig“ bei der Firma Geo Team eine Planung für Ebersbach in Auftrag gegeben. Diplombiologin Heidi Lehmal stellte zunächst fest, dass die Topographie in Ebersbach einen schnellen und heftigen Regenwasserabfluss bewirkt. Die Rohre seien bereits mehrfach verstopft und die Straßen dadurch überflutet gewesen. „Wasser soll in der Landschaft gehalten werden und der Grundwasserneubildung zur Verfügung stehen. Starkregenereignisse werden zunehmen“, sagte sie. Verrohrung ist schlicht zu klein Nach der Planung eines Geröllschutzes habe sich ihr Unternehmen den Sedi-ment- und Regenrückhalt angeschaut. Im Gegensatz zum zu klein dimensionierten südwestlichen Graben, der für die Überflutungen in Ebersbach ursächlich sei, sei die Verrohrung des nordwestlichen Grabens ausreichend leistungsfähig. Ihr Team habe zwei Varianten für einen Schutz vor einem hundertjährigen Hochwasser untersucht: den Bau eines ungesteuerten Rückhalteraums mit einem Gesamtvolumen von rund 2000 Kubikmetern und den Austausch der Verrohrung auf einer Länge von 180 Metern. Die Firma Geo Team gehe alternativ aber auch von einer Änderung der Bewirtschaftung aus, da die beiden Wildgehege im nächsten Jahr aufgegeben werden sollen. Mit drei Dämmen von zwei bis 2,80 Meter Höhe könnten drei große Absetzbecken geschaffen werden. Fast 50 Prozent Förderung Im Gegensatz zu einem einfachen Geröllschutz könne die Planung des Geo Teams wohl über das Programm FlurNatur gefördert werden, so Heidi Lehmal. Die Kosten für die drei Absetzbecken bezifferte die Biologin auf rund 284.000 Euro, die Förderung liege bei 134.000 Euro. Michael Heisinger (Rangen) machte deutlich, dass der finanzielle Rahmen der Gemeinde Ködnitz „eng geknüpft“ ist und plädierte daher für drei kleine Absetzbecken. Klaus Wollnik (CSU) vertrat die Meinung: „Das Hauptübel sind die zwei Gehege. Entscheidung steht noch aus Wenn wir die nicht wegbringen, können wir bauen, was wir wollen.“ Zweiter Bürgermeister Heinz Mösch (CSU) hielt es für notwendig, das Ergebnis des Niederschlagsabflussmodell abzuwarten. Bürgermeisterin Anita Sack wollte ferner abklären, inwieweit auch eine Gabionenwand gefördert werde. Die Entscheidung, welche Lösung weiterverfolgt werden, soll noch mit dem Wasserwirtschaftsamt in Hof abgestimmt werden. Lesen Sie auch: Umbau Heinersreuther Hof: Ein Ort für kreative Köpfe Die Kulmbacher Raps-Stiftung will bei Ködnitz eine Location schaffen, wo das Thema „Food“ in all seinen Facetten erfahrbar werden soll. Machbarkeitsstudie Radweg im Weißmaintal rückt näher Das Staatliche Bauamt will im Sommer prüfen, ob ein Radweg im Weißmaintal zwischen Kauerndorf und Ködnitz verwirklicht werden kann.