Tarifverhandlungen Protest am Sana-Klinikum in Coburg Dienstagmittag in Coburg: Protest am Sana Klinikum // Foto: Verdi TEILEN  04.02.2025 Coburg – Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, versammelten sich am Dienstag rund hundert Beschäftigte zu einer„aktiven Mittagspause“. Könnte es bald sogar zu einem Streik kommen? Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst laufen. Doch unter anderem bei den Tarifbeschäftigten des Sana-Klinikums Coburg regt sich erster Unmut. Denn: Trotz vier Monaten Vorbereitungszeit hätten die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. Zumindest wird dies in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi bemängelt. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, versammelten sich deshalb am Dienstag rund hundert Beschäftigte zu einer sogenannten „aktiven Mittagspause“ vor dem Klinikum in Coburg. Expansion in Oberfranken Wer und was steckt hinter dem Sana-Konzern? Mehr Frauen als Männer in der Führungsriege, und 24 private Krankenversicherungen als Anteilseigner: Hier gibt es viele Zahlen und Fakten zu Deutschlands drittgrößtem Arbeitgeber im Gesundheitswesen. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), würden nach Darstellung von Verdi „unnachgiebig“ bleiben. Und weiter heißt es in der Pressemitteilung der Gewerkschaft: „Trotz steigender Lebenshaltungskosten und einem zunehmenden Fachkräftemangel verweigerten sie bislang ein konkretes Angebot. Dabei stehen zentrale Forderungen auf dem Tisch: Eine Lohnerhöhung um 8 Prozent, mindestens 350 Euro mehr im Monat, bessere Zuschläge, unter anderem für Nacht- und Wochenenddienste, sowie mehr freie Tage.“ Zudem fordert Verdi eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 200 Euro und die unbefristete Übernahme nach Abschluss der Ausbildung. Frust in der Belegschaft Die Stimmung unter den Klinikbeschäftigten wird von Verdi als „angespannt“ beschrieben. Viele seien frustriert über die Haltung der Arbeitgeber. In der Pressemitteilung der Gewerkschaft wird Ramona Weißenborn zitiert, die als Pflegekraft am Sana-Klinikum arbeitet. Sie sagt: „Ich bin seit über 20 Jahren in der Pflege, und die Arbeitsbedingungen verschlechtern sich immer weiter. Das kann in der Gegenwart nicht so bleiben, und für die Zukunft muss sich unser wichtiger Beruf drastisch verbessern“. Klinikum Coburg Nach der Privatisierung: Sana plant erste Veränderungen Drei Monate nach der Übernahme sieht sich der private Klinikkonzern auf einem guten Weg. Aber: Lichtenfels verliert seine Neurochirurgie, und in Neustadt wird der stationäre Bereich aufgegeben. Helmut Riedel, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des Klinikums, macht sich laut Verdi-Angaben „Sorgen um die Zukunft und die Auszubildenden in der Pflege“. Riedel wird wie folgt zitiert: „Viele Auszubildende wollen nach ihrer Ausbildung nicht Vollzeit übernommen werden – wir brauchen vernünftige Arbeitsbedingungen, um das wieder zu ändern! Wenn sich nichts ändert, wandern noch mehr Fachkräfte ab.“ „Wir sind oft am Limit“ Die Belastung durch Personalmangel ist laut Verdi ein weiteres, „zentrales Thema“. Alexander Klug, ein langjähriger Mitarbeiter aus dem OP-Bereich, wird in der Presseerklärung mit den Worten zitiert: „Wir sind oft am Limit. Ohne bessere Arbeitsbedingungen wird es schwer, neue Kolleg*innen zu gewinnen und die Versorgung sicherzustellen – nicht nur im OP, sondern auch auf den Pflegestationen und den Funktionsbereichen.“ „Klares Signal an Arbeitgeber“ Die „aktive Mittagspause“ wird von der Gewerkschaft Verdi als ein „klares Signal an die Arbeitgeber“ bezeichnet. Die Beschäftigten würden sich nicht mit „warmen Worten abspeisen“ lassen, sondern forderten „Respekt und faire Bedingungen“ – und sie seien „bereit, weiter Maßnahmen zu ergreifen und zu streiken“. Lesen Sie auch: Klinikum Coburg Silvester in der Notaufnahme: Viele warteten die ganze Nacht Es begann mit einem bösen Sturz auf den Kopf. Daraufhin kam eine Frau in die Notaufnahme des Coburger Krankenhauses. Ankunft: 21.30 Uhr. An die Reihe kam sie an Neujahr um 8 Uhr. Was sagt Sana dazu? Gastronomie in Coburg Die Heimatliebe wird ein indisches Restaurant In der Theatergasse tut sich was: Nachdem der beliebte Szene-Treffpunkt geschlossen hat, läuft inzwischen bereits der Umbau für eine neue Nutzung. Gastro & Szene Fünf spannende Neuigkeiten aus der Coburger Innenstadt Im „Prince“ wird nicht mehr getanzt, dafür gibt’s jetzt Yoga in einem ehemaligen Optikergeschäfte. Turbulent war es zuletzt im „Maccaroni“, und auch in der „Heimatliebe“ steht eine Veränderung bevor.