Forschung in Franken Aus dem Labor direkt in unseren Alltag Die Forschenden arbeiten derzeit an einem Prototypen des LEOPARD-Tests. Von links: Dr. Costas Patinios, Dr. Sudeshna Manna, Isabell Köblitz und Prof. Dr. Chase Beisel. // Laura Schmidt von Laura Schmidt TEILEN  22.12.2023 Bamberg – Welche Ansätze hat die Wissenschaft, um die ganz alltäglichen Probleme vieler Menschen anzugehen? Wir haben fünf Beispiele für Sie. Erinnern Sie sich, März 2020? Die Pandemie hatte gerade begonnen und die Menschen hingen Wissenschaftlern, allen voran Christian Drosten, an den Lippen. Wie schlimm ist das Corona-Virus wirklich? Wie schnell verbreitet es sich und wie können wir uns schützen? Das ist nun drei Jahre her. Mittlerweile stehen andere Probleme im Vordergrund und Wissenschaft findet wieder größtenteils abseits der großen öffentlichen Wahrnehmung statt. Dabei wird an den fränkischen Universitäten, Hochschulen und Instituten spannende Forschung betrieben, die uns in unserem Alltag helfen kann. Fraenkischertag.de stellt einige dieser Projekte vor. LEOPARD: Der Selbsttest, der sämtliche Erreger abfragt Bleiben wir erstmal bei Corona, zumindest im weitesten Sinne: Die Erkältungswelle rollt. Aber ob es nun SARS-CoV-2-, Influenza oder Erkältungsviren sind, die uns krank machen, erfahren wir nur selten beziehungsweise nur nach einem aufwendigen PCR-Test. Eine neue Technologie, die derzeit am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg erforscht und entwickelt wird, soll das ändern. "LEOPARD" soll in nur einem Selbsttest sämtliche Erreger abfragen. Was die Genschere CRISPR damit zu tun hat und wie das alles funktioniert, erklärt Prof. Dr. Chase Beisel. Forschung in Franken Erkältet? Dieser Test zeigt, welcher Erreger dahintersteckt Antigentests haben eine hohe Fehlerquote, sind aber schnell. PCR-Tests sind teuer, aber zuverlässig. Eine in Würzburg entwickelte Diagnostiktechnologie will das Beste aus beiden Methoden zusammenbringen. So stresst uns der Umgang mit der digitalen Welt Digitale Technologien spielen im Alltag der meisten Menschen eine große Rolle. Sie unterstützen uns, dienstlich wie privat, können uns aber auch ganz schön stressen. Technostress heißt das Phänomen, das Professor Dr. Tim Weitzel und sein Team an der Uni Bamberg erforschen. Welche gravierenden Folgen zu viel digitaler Stress haben und was dagegen helfen kann, erfahren Sie hier: Forschung in Franken So macht Digitaler Stress krank Bluthochdruck, Burnout oder Herz-Kreislauferkrankungen: Wenn uns Technologie zu sehr stresst, kann das böse ausgehen. Wissenschaftler aus Bamberg erforschen das Phänomen Technostress – und geben Tipps, wie man sich wieder entspannen kann. Sie machen alte Schriftstücke wieder lesbar Haben Sie schon mal sehr alte Kochbücher, Briefe oder Poesiealben auf dem Dachboden entdeckt? Sie sind oft in den Schriftarten Kurrent oder Sütterlin verfasst – schön, aber kaum lesbar. An der Uni Würzburg hat sich ein ganz besonderes Forscherteam an die Arbeit gemacht, dieses Problem zu lösen. Unter Anleitung von Professorin Dr. Michaela Fenske machen nämlich Bürger alte Schriftstücke wieder lesbar und stellen sie Interessierten und Forschenden als Quelle zur Verfügung. Alle Hintergründe finden Sie hier: Forschung in Franken So werden Omas Rezepte wieder lesbar An der Uni in Würzburg erforschen Bürger historische Selbstzeugnisse, die für uns oft nicht mehr lesbar sind. Was man selbst tun kann, um alte Briefe, Poesiealben und Co. zu verstehen. Ultraschall bequem von daheim aus? Schwangere und alle, die es mal waren, kennen das: die Rennerei von Vorsorgetermin zu Vorsorgetermin. Wie wäre es da, wenn man einen Teil der Vorsorgeuntersuchungen bequem von zuhause aus machen könnte? Ein Forscherteam der FAU und der Frauenklinik in Erlangen untersucht genau das. Was sie sich davon erhoffen, wie sie Risiken minimieren wollen und wie die Chancen dafür stehen, dass die Remote-Vorsorge Teil der Regelversorgung wird, erfahren Sie hier: Forschung in Franken Ultraschall bequem von daheim aus? Können sich für Schwangere künftig die Wege zur Arztpraxis reduzieren, ohne dass sie die Vorsorge zu vernachlässigen? Ein Forscherteam aus Erlangen will das herausfinden. Bessere Unterstützung für Adipositas-Patienten Nirgendwo in Bayern sind die Menschen dicker als in Oberfranken. Zu diesem wenig schmeichelhaften Ergebnis kam das Landesamt für Statistik im Januar 2023. Und dabei ist die medizinische Versorgungslage für Menschen mit starken Übergewicht gerade im ländlichen Bereich alles andere als gut. Das Forschungsprojekt "HAPpEN" der Uni Bayreuth will dieses Problem angehen. Wissenschaftler verschiedener Disziplinen, Hausärzte und Physiotherapeuten erarbeiten, testen und evaluieren darin ein Programm, das Adipositas-Patienten eine möglichst alltagsnahe und barrierearme Therapie ermöglicht. Wie das funktioniert, lesen Sie hier: Forschung in Franken Adipositas: So helfen Ärzte ihren Patienten jetzt besser Wer im ländlichen Oberfranken übergewichtig ist, findet nur schwer medizinische Unterstützung. Ein Projekt der Uni Bayreuth will Betroffenen diese Last nehmen.