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Basketball
Bamberg schlägt die Ulmer mit deren eigenen Waffen
Jubel im Brose-Team (von links) Jaromir Bohacik, Kevin Wohlrath, Chris Sengfelder und Patrick Heckmann nach dem klaren Sieg über Ulm.
Jubel im Brose-Team (von links) Jaromir Bohacik, Kevin Wohlrath, Chris Sengfelder und Patrick Heckmann nach dem klaren Sieg über Ulm. // Daniel Löb
Bamberg – Beim 97:77 schafft es das Brose-Team um ein Haar, den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Spencer Reaves und Kevin Wohlrath geben nach der Pause die entscheidenden Impulse.

Das war ein wichtiger Sieg für Brose Bamberg im Kampf um einen Play-off-Platz in der Bundesliga. Am Valentinstagsabend gewannen die Oberfranken gegen die Schwaben aus Ulm mit 97:77 (42:41). Die Mannschaft von Brose-Trainer Oren Amiel geht in die zweieinhalbwöchige Saisonpause wegen des Pokalfinal-Wochenendes und der WM-Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft mit einem guten Gefühl und ist den weiter auf Rang 8 stehenden Ulmern dicht auf den Fersen. Die Serie von vier BBL-Siegen des Ratiopharm-Teams um den erfolgreichen Ex-Bamberger und inzwischen Trainer Anton Gavel, der mit großem Applaus von den 3195 Zuschauern in seinem ehemaligen Wohnzimmer Brose-Arena begrüßt wurde, riss mit dem Sieg der Gastgeber.

Anton Gavel war nach dem Spiel bedient: „Der Empfang in der Halle war schön, doch während der Partie konnte ich mich nicht mehr freuen.“
Anton Gavel war nach dem Spiel bedient: „Der Empfang in der Halle war schön, doch während der Partie konnte ich mich nicht mehr freuen.“ // Daniel Löb

„Wir haben schlecht verteidigt, vor allem in der zweiten Hälfte“, sah Gavel die Schlüssel zur Niederlage. „Die Motivation gegen die, die uns vor kurzem so vorgeführt hatten, war entsprechend groß“, sagte Kevin Wohlrath hinterher. „Ärgerlich“ nannte der mit 15 Punkten stark aufspielende Flügelspieler die Tatsache, dass der direkte Vergleich nicht gewonnen wurde. Er kann aber als einer der Match-Winner an diesem Mittwoch mit einem guten Gefühl seinen 28. Geburtstag feiern.

Bundesliga

Brose Bamberg – Ratiopharm Ulm 97:77

(23:10, 19:21, 29:19, 26:17)

Die Bamberger drückten nach ihrem ersten Aussetzer in der Abwehr ordentlich aufs Gaspedal. Nach schnellem Ballvortrag schlossen Jaromir Bohacik, Patrick Miller und Spencer Reaves erfolgreich ab. Nachdem Bohacik zwei Dreier zum 13:3 versenkt hatte, rief Gavel bereits nach drei Minuten seine Männer zur Auszeit, die danach bissiger verteidigten und konzentrierter abschlossen (13:10).

Spencer Reaves (links) setzt sich gegen Yago dos Santos durch und zieht zum Korb.
Spencer Reaves (links) setzt sich gegen Yago dos Santos durch und zieht zum Korb. // Daniel Löb

Nach knapp sechs Minuten hatte Amiel seine Startformation einmal gewechselt. Der zweite Anzug passte, denn Patrick Heckmann, Kevin Wohlrath und Solomon Young sorgten für das 21:12, ehe auf der Gegenseite Brandon Paul und Joshua Hawley per Dreier bis zum Viertelende die Ulmer auf drei Zähler heranbrachten (23:10).

Zu viele Fehler im Bamberger Spiel

Die Bamberger leisteten sich zu Beginn des zweiten Abschnitts vier Ballverluste, die die Schwaben zum 25:30 (14.) bestraften. Nach einer Auszeit fingen sich die Gastgeber etwas, doch die Fehlerquote blieb hoch. Als nun auch noch Yago dos Santos von außen zu treffen begann, schwante den Brose-Fans nichts Gutes (27:34).

Patrick Miller setzt sich energisch unter dem Ulmer Korb gegen Bruno Caboclo durch. Der Bamberger war mit 22 Punkten Topscorer seiner Mannschaft.
Patrick Miller setzt sich energisch unter dem Ulmer Korb gegen Bruno Caboclo durch. Der Bamberger war mit 22 Punkten Topscorer seiner Mannschaft. // Daniel Löb

Einige gute Verteidigungssequenzen später und nach guten Abschlüssen von Amir Bell und Young lag Bamberg wieder vorn. Das lag auch daran, dass die Hausherren viel besser reboundeten als noch im Hinspiel und in dieser Kategorie ebenfalls vorn lagen (15:13). Ausgeglichen war zur Halbzeitpause die Ballverlustzahl, denn den Ulmern unterliefen ebenfalls noch einige Fehler.

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Reaves und Wohlrath die X-Faktoren

Die zweite Hälfte begann mit einem Schreckmoment, als Bruno Caboclo Miller am Auge traf, der daraufhin in der Kabine behandelt wurde. Doch das Brose-Kraftpaket stand kurz darauf wieder auf dem Parkett. Währenddessen hatten sich Reaves und Wohlrath mit je zwei Dreiern warmgeschossen und für eine Zehn-Punkte-Führung gesorgt (58:48, 25.)

Gavel richtete sein Team in einer Auszeit wieder aus. Doch das Strohfeuer löschte Wohlrath mit seinem dritten Dreier, ehe Gerel Simmons mit seinen ersten Punkten mit dafür sorgte, dass Bamberg mit einer 71:60-Führung ins Schlussviertel einbog.

Kevin Wohlrath lief mit drei Dreiern im dritten Viertel heiß. Hier zieht er an Yago dos Santos vorbei und erzielt zwei seiner 15 Punkte.
Kevin Wohlrath lief mit drei Dreiern im dritten Viertel heiß. Hier zieht er an Yago dos Santos vorbei und erzielt zwei seiner 15 Punkte. // Daniel Löb

Simmons ließ gleich zwei Dreier folgen. Die Gastgeber legten nun defensiv eine Schippe drauf und gestatteten den wurfstarken Gästen nur noch schwierige Versuche, die selten ihr Ziel fanden. Auf der Gegenseite demoralisierten Heckmann und Miller die Gavel-Männer mit weiteren Treffern von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 83:64.

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Als sich drei Minuten vor dem Ende beim 92:72 die Chance ergab, sogar den direkten Vergleich für sich zu entscheiden, griffen die Bamberger nicht entschlossen genug zu. Ulm kam in den Schlusssekunden zu mehreren Offensivrebounds, die sie zum Endstand von 97:77 nutzten.

Brose-Spieler des Spiels

Spencer Reaves lief richtig heiß. Der Shooting-Guard kam auf 17 Punkte und warf dabei nur einen seiner sieben Feldwürfe daneben. Fünf Dreier, vier Rebounds ein Ballgewinn bei einem -verlust summierten sich zu einem Effektivitätswert von 20. Der 27-Jährige machte sein bestes Spiel in dieser Saison und demoralisierte damit die Ulmer.

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