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Internet-Störung
Amazon-Störung legte Websites und Apps lahm
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Eine Störung beim Cloud-Anbieter AWS hat zu Ausfällen bei vielen Websites und Apps geführt. // Uwe Lein/dpa
von dpa
Berlin – Plötzlich ging nichts mehr: Von Fortnite bis Zoom – ein Ausfall bei AWS legte große Teile des Internets lahm. Nach stundenlangen Störungen laufen die meisten Dienste aber wieder
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Ein großer Ausfall beim Internetgiganten Amazon hat Dutzende Websites, Online-Spiele und Apps beeinträchtigt, darunter Snapchat, Reddit, und Fortnite sowie Business-Anwendungen wie Slack und Zoom. Amazon meldete am Montagmorgen auf seiner Statusseite für die Amazon Web Services (AWS) einen Ausfall des Amazon-Service DynamoDB. Als Folge seien bei weiteren 29 AWS-Diensten erhöhte Fehlerraten und Verzögerungen aufgetreten. Dadurch waren viele Dienste wie Snapchat nicht erreichbar, die auf AWS-Technik aufbauen. 

«Die meisten Dienste laufen wieder normal» 

Am Montagmittag kamen dann erste Zeichen der Entwarnung. «Wir sehen deutliche Anzeichen für eine Besserung», hieß es auf der AWS-Statusseite. Eine Stunde später ging eine weitere Status-Ampel auf Grün: «Die meisten AWS-Dienste laufen jetzt wieder normal. Einige Anfragen könnten noch etwas langsamer sein, während wir daran arbeiten, das Problem komplett zu lösen.»

Zuvor hatte Signal-Präsidentin Meredith Whittaker darauf hingewiesen, dass ihr Messenger-Dienst durch eine Störung bei AWS in Mitleidenschaft gezogen worden war. «Wir wissen, dass Signal bei einigen von euch gerade nicht läuft. Das scheint mit einem größeren Ausfall von AWS zusammenzuhängen. Bleibt dran», schrieb Whittaker auf Bluesky.

AWS führt «Big Five» an

Das Tochterunternehmen von Amazon ist der weltweit führende Anbieter von Cloud-Computing-Diensten - vor Microsoft Azure, Google Cloud sowie den chinesischen Anbietern Alibaba und Tencent. Als Marktführer stellt AWS dabei die virtuelle Infrastruktur für einen erheblichen Teil des Internets bereit. Die Dienste der Amazon-Tochter sind vor allem bei Start-ups populär, weil sie die benötigten IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz, Datenbanken oder spezielle Software-Funktionen für KI über das Internet von AWS mieten können. Dieser Umstand führt allerdings dazu, dass bei einer großen AWS-Störung gleich mehrere Webseiten und Apps in die Knie gehen. 

Viele Dienste gestört 

Auf dem Portal allestörungen.de konnte man die Folgen des AWS-Ausfalls bei mehreren Dutzend Anbietern sehen. Betroffen waren zum einen Amazon-Dienste selbst, wie Amazon Alexa, Amazon Prime und Amazon Music, Ring oder das Shoppingportal Amazon.de. Auch das KI-Portal Perplexity war zeitweise gestört. Zeitweise gab es auch Beeinträchtigungen beim Zahlungsdienstleister Venmo, der Aktienhandels-App Robinhood sowie der Kryptowährungsbörse Coinbase. Außerdem waren viele kleinere Anbieter wie die Sprachlern-App Duolingo betroffen.

Am Montagnachmittag funktionierten die meisten Dienste wieder normal. Nachrichten in Signal kommen etwa wieder bei Empfängern an. User können sich wieder in Snapchat einloggen oder bei Coinbase Bitcoin handeln. Bei verschiedenen Diensten kann es jedoch immer noch zu Störungen oder eingeschränkten Funktionen kommen.

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