Vatikan stimmt zu Bamberger Erzbischof Ludwig Schick tritt zurück Der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, blickt während eines Fototermins zum Fotografen. // Nicolas Armer/dpa/Archivbild von dpa TEILEN  01.11.2022 Bamberg/Rom – Das Erzbistum braucht einen neuen Oberhirten. Erzbischof Schick gibt sein Amt zwei Jahre vor der traditionellen Altersgrenze überraschend auf. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ist zurückgetreten. Papst Franziskus nahm sein Rücktrittsgesuch an, wie der Heilige Stuhl am Dienstag mitteilte. Damit sind in Deutschland mit Bamberg und Paderborn zwei Bischofsposten vakant. Erzbischof Schick noch im April beim Papst Generell bieten Bischöfe nach Vollendung des 75. Lebensjahres ihren Rücktritt beim Oberhaupt der katholischen Kirche an. Der 73-jährige Schick war Ende April noch zu einer Audienz bei Franziskus im Vatikan. Schicks Abgang kam für einige Beobachter überraschend. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigte Schicks langjähriges Wirken. Er war 24 Jahre lang Mitglied der DBK gewesen. Bätzing: "Sichere Instanz" im Kirchenrecht «Du schaust auf eine lange und bewegte Zeit zurück», schrieb Bätzing in einem Brief an den 73-Jährigen. «Fast ein Vierteljahrhundert warst Du Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz und hast Dich engagiert eingebracht, Debatten wesentlich mitgeprägt und warst unsere sichere Instanz in allen Fragen des kirchlichen Rechts.» Schick galt als liberaler Bischof Schick galt als einer der liberaleren Bischöfe in der DBK. Mit Sachverstand und hintergründigem Humor, Präzision und der mutigen Nachfrage, mit Ideen und Perspektiven habe Schick die Bischofskonferenz bereichert. Ausdrücklich dankte Bätzing ihm dafür, dass er den Reformprozess des Synodalen Weges mitgegangen sei. Aus Altersgründen Posten in der DBK abgegeben Schon im vergangenen Jahr war Schick, der 1949 in Marburg geboren wurde, aus Altersgründen nicht mehr als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz angetreten, die er von 2006 an geleitet hatte. Zu einem Gruppenfoto mit Erzbischof Schick haben sich (v.li.) Zapfendorfs Bürgermeister Michael Senger, Äbtissin Mechtild Thürmer, Kirchenpfleger Siegfried Bauer, Pfarrvikar Philipp Janek und die vielen Ministranten zusammengefunden. // FOTOGALERIE Joseph Beck Erzbischof Ludwig Schick zelebrierte zusammen mit den Patres des Klosters Marienweiher das Wallfahrtsamt. // FOTOGALERIE Oswald Purucker Erzbischof Ludwig Schick (l.) weihte im Dom zu Bamberg Stefan Lunz zum Priester. // FOTOGALERIE Heinrichsblatt/Andreas Kuschbert Erzbischof Ludwig Schick spendete den eucharistischen Segen in alle vier Himmelsrichtungen. // FOTOGALERIE Marion Krüger-Hundrup Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick predigte abwechselnd mit Dorothea Greiner. Foto: Barbara Herbst // FOTOGALERIE Erzbischof Ludwig Schick spricht beim Karfreitagsgottesdienst. // FOTOGALERIE Matthias Merz/dpa/Archivbild Erzbischof Ludwig Schick weiht in der Osternacht 2022 die Osterkerze. // FOTOGALERIE Marion Krüger-Hundrup Erzbischof Ludwig Schick bei einer Diakonenweihe im Bamberger Dom // FOTOGALERIE Marion Krüger-Hundrup Erzbischof Ludwig Schick erbittet den Segen Gottes für den synodalen Prozess im Erzbistum Bamberg. // FOTOGALERIE Marion Krüger-Hundrup Erzbischof Ludwig Schick spendete Jugendlichen in der St. Martins-Kirche das Sakrament der Firmung. // FOTOGALERIE Marion Krüger-Hundrup Seit 2002 Erzbischof in Bamberg Schick war 1998 zum Weihbischof in Fulda ernannt worden, bereits vier Jahre später machte der damalige Papst Johannes Paul II. ihn zum Erzbischof von Bamberg. Innerhalb der DBK war er außerdem Mitglied der Pastoralkommission und Beauftragter für Männerseelsorge. Noch am Morgen des 1. Novembers hatte nichts auf den bevorstehenden Rücktritt Schicks hingedeutet. In einem Tweet um 9.27 Uhr hatte der noch amtierende Erzbischof den Menschen einen "gesegneten Allerheiligentag" gewünscht. Wenige Stunden später machte das Erzbistum Bamberg den Rücktritt von Ludwig Schick dann in den sozialen Medien öffentlich. Hier lesen Sie die Antworten auf die drängendsten Fragen: UPDATE Nach Schick-Rücktritt Weihbischof Gössl zum Administrator im Erzbistum gewählt Nach dem Amtsverzicht von Erzbischof Schick sprach der Fränkische Tag mit Weihbischof Herwig Gössl. Er steht nun vorerst an der Spitze der Diözese. Der Erzbischof geht Fragen und Antworten nach Ludwig Schicks Rücktritt Wie geht es nach dem überraschenden Ende von Erzbischof Schicks Amtszeit weiter? Bleibt er in Bamberg? Und wer bestimmt, wer seinen Posten übernimmt? Aufklärer tritt ab Schick-Rücktritt: Paukenschlag am stillen Feiertag Der Bamberger Erzbischof Schick tritt zurück - ein "blitzsauberer Kirchenmann", sagt unsere Mitarbeiterin Marion Krüger-Hundrup in ihrem Kommentar. Mehr über Ludwig Schick und seine Arbeit in Bamberg lesen Sie hier: Katholiken in Bayern 100.000 Austritte – Schick: "Leider erwartbar" Die Zahl der Menschen, die der katholischen Kirche den Rücken kehren, ist in Bayern massiv in die Höhe geschnellt. Bamberger treten aus Ist die katholische Kirche längst tot? Die Zahl der Katholiken im Erzbistum ist auf Rekordtief. Magnus Lux, Sprecher der Kirchenbewegung "Wir sind Kirche", sieht dringenden Handlungsbedarf. Katholische Kirche Synodalversammlung: Ein Schock und dennoch ein Teilerfolg Die katholische Kirche Deutschlands will notwendige Reformschritte gehen. Bei der 4. Synodalversammlung wurde sichtbar, wie schwer das ist. Bei der Nachhilfe Missbrauch im Erzbistum: Ein Opfer berichtet Ein Opfer berichtet, wie Übergriffe eines Bamberger Geistlichen seine Jugend zerstört haben. Vom Erzbistum ist der Betroffene enttäuscht.