Obwohl draußen die Temperatur noch im einstelligen Bereich war, spielten die Blasmusik Kraisdorf als Gastgeber und die Original Atlmühltaler Blaskapelle Beilngries am Samstag in der Frauengrundhalle Ebern mit farbigen und frohen Melodien den Frühling geradezu herbei.
Die aufgestellten Tisch- und Sitzgarnituren für 300 Gäste reichten nicht aus, so dass noch rund 50 Stühle hergeschafft werden mussten, um den Saal „bis auf den letzten Platz“ zu füllen. Über so viel Zuspruch freute sich Herbert Schönmann, der Vorsitzende der Blasmusik Kraisdorf, besonders.
„Von böhmisch bis modern“ eine breite und farbige Palette der Unterhaltungsmusik
Und wie von ihm angekündigt, spielten beide Kapellen „von böhmisch bis modern“ eine breite und farbige Palette der Unterhaltungsmusik.
„Ein bisschen Frieden“, das deutsche Siegerlied von Sängerin Nicole beim Europäischen Songcontest aus dem Jahr 1982, das die Kraisdorfer intonierten, zog sich wie ein roter Faden durch den Abend – auf dass es bald Frieden in der Welt gebe. So äußerte sich auch der Leiter der Kapelle aus Beilngries, Peter Zimmer, in seiner Moderation: „… dass wir mit Zuversicht in das neue Jahr gehen.“
Beim „Böhmischen Traum“ gab es kein Halten mehr
Der Florentiner Marsch der Kraisdorfer (Leitung Gerhard Eller) zu Beginn setzte ein erstes Sahnehäubchen, dem viele Medleys folgten, darunter ein Potpourri mit Liedern von Karel Gott, von Simon & Garfunkel oder ein Special aus den Achtzigern.
Voll auf böhmisch spielten die Altmühltaler mit verschiedenen Polkas im unvergessenen Ernst-Mosch-Stil, dem Flieger-Marsch oder dem unverwüstlichen „Auf der Vogelwiese“.
Und beim „Böhmischen Traum“ gab es kein Halten mehr im Saal – alle standen auf und klatschten im Rhythmus mit.
Der „Böhmische Traum“ im Glenn-Miller-Sound
Dann setzten die Kraisdorfer noch eins drauf, indem sie den Böhmischen Traum verswingt im typischen Glenn-Miller-Sound spielten. Auch Elmar Schneidawind kam an dem Abend mit dem Alphorn zum Einsatz: bei der Alphorn-Ballade.
Welche Musiker besonders auffielen
Aufhorchen ließ der Bassist der Altmühltaler beim „Tuba-Stenz“, Wolfgang Blümlhuber, als er eindrucksvoll vorführte, wie eine Tuba auch als Solo-Instrument taugt. Applaus für ihn auf offener Bühne. Gemeinsam nach einigen Zugaben ging’s dann nach knapp vier Stunden in die Nacht mit „Wir Musikanten“.
Dem aufmerksamen Zuhörer ist an dem Abend nicht entgangen, dass eine Frau mit ihrer Klarinette auf der Bühne ständig von den Kraisdorfern zu den Beilngriesern wechselte. Es war Katharina Zimmer, die mit ihrem Mann Lukas vor fünf Jahren von Oberbayern nach Franken gezogen war. Die beiden wohnen nun in Köslau und spielen seit dieser Zeit bei der Blasmusik Kraisdorf mit.
Und da war es ein logischer Schritt, die Altmühltaler einmal nach Franken zu holen und gemeinsam zu musizieren. Wie ihr Schwiegervater, Peter Zimmer, gegenüber dem Fränkischen Tag sagte, würden die beiden bei großen Auftritten nach wie vor bei den Altmühltalern aushelfen.
Wo waren die Eberner Bürgermeister beim Blasmusikkonzert?
Es war ein großartiger Abend. Allgemein bedauert wurde nur, dass von den drei Eberner Bürgermeistern keiner als „Hausherr“ bei dem Frühlingskonzert dabei war.
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