Weiher und Wiesen in Mohrhof Camargue-Pferde bringen Tiere in Naturschutzgebiet zurück Camargue-Pferde tragen wegen ihrer natürlichen Eigenschaften zur Pflege des Naturschutzgebiets Mohrhofgebiets an den Weihern bei Höchstadt bei. // Johannes Marabini/Untere Naturschutzbehörde von Redaktion TEILEN  04.06.2024 Mohrhof – Der Landschaftspflegeverband Mittelfranken lässt Camargue-Pferde im Naturschutzgebiet Mohrhof weiden. Dort sollen sie dabei helfen Tiere zurückzuholen. Eine entscheidende Rolle dabei spielt ihr Kot. Das Naturschutzgebiet Mohrhof erhält Unterstützung in Form eines neuen Beweidungsprojektes mit Camargue-Pferden. Diese Pferderasse ist laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an feuchte Lebensräume und soll dazu beitragen, die nassen Streuwiesen und Schilfröhrichte des Gebiets nachhaltig zu pflegen. Mit diesem Projekt setze die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Erlangen-Höchstadt ein weiteres Zeichen für den Naturschutz und die Förderung der Artenvielfalt in der Region, heißt es in der Pressemitteilung. Die Pferde im Mohrhofgebiet gehören zwei privaten Pferdehaltern, die sich um ihre Pflege kümmern. Die Koppel befindet sich nördlich und westlich des Großen Weihers im Naturschutzgebiet und bleibt während der Vogelbrutzeit ungestört. Das Betretungsverbot im Naturschutzgebiet gilt auch dort und ist unbedingt zu beachten. Carmague-Pferde in Mohrhof: Vorbild Przewalski-Pferde in Tennenlohe Neben den privaten Pferdehaltern und der Unteren Naturschutzbehörde sind auch der Landschaftspflegeverband Mittelfranken, die Eigentümer der Weideflächen und die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Mittelfranken an dem Projekt beteiligt. Die halbwilden, robusten Camargue-Pferde sind an das Leben in Sumpfgebieten gewöhnt und fressen gerne frisches Schilf. Ihre natürlichen Eigenschaften machen sie ideal für die Landschaftspflege im Mohrhofgebiet. Die Pferdeäpfel der Schimmel spielen außerdem eine wichtige Rolle im Ökosystem: Sie dienen als Lebensraum für zahlreiche Dung fressende Insekten und deren Larven, die wiederum eine wertvolle Nahrungsquelle für viele Vogelarten darstellen. Ein ähnliches Projekt im Naturschutzgebiet Tennenloher Forst habe gezeigt, dass durch die Beweidung mit Przewalskipferden und Pfauenziegen die Anzahl kotfressender Insekten deutlich zugenommen habe − und der Wiedehopf, eine früher verschwundene Vogelart, zurückgekehrt sei. Für weitere Informationen steht Johannes Marabini, Untere Naturschutzbehörde, telefonisch unter 09193/20-1720 oder per E-Mail an johannes.marabini@erlangen-hoechstadt.de zur Verfügung. Das 128,8 Hektar große Teichgebiet bei Mohrhof wurde 1982 als erstes Naturschutzgebiet des Landkreises ausgewiesen und ist als „Vogelfreistätte Weihergebiet bei Mohrhof“ international bekannt. Naturschutzgebiet Mohrhof ist Teil des Netzwerks Natura-2000 Es zählt zu den „Important Bird Areas“ und ist Teil des Natura 2000-Netzwerks. Charakteristisch sind die ausgedehnten Verlandungszonen mit Schilf- und Rohrkolbenröhricht sowie Streuwiesen, die seltene Vogelarten wie die Große und Kleine Rohrdommel, den Drosselrohrsänger und die Bekassine beherbergen. Die Streuwiesen sind zudem Heimat einer einzigartigen Pflanzenwelt, in der besonders Orchideen dominieren. Lesen Sie auch: Naturschutz vs. Teichkultur Wann frisst der Otter die Karpfenteiche im Aischgrund leer? Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat eine Verordnung des Freistaats Bayern gekippt, wonach Fischotter in Ausnahmefällen abgeschossen werden dürfen. Was das für die Teichwirtschaft im Aischgrund bedeutet. Kampf gegen Hochwasser Klimaschutz in Höchstadt: Ohne Manager, ohne Konzept Im Januar stellte die Stadt einen neuen Klimamanager ein, kurz darauf kündigte der wieder. Und jetzt fragen sich viele: War's das mit dem Klimaschutz in Höchstadt? Für Jäger und Waldbesitzer Wie ein Gutachten die Abschussplanung beeinflusst Wie viel Wild in bayerischen Revieren erlegt werden darf, oder muss, wird immer wieder heiß diskutiert. Ein amtliches Gutachten soll als Grundlage für die Entscheidung dienen.