Während des traditionellen Lichtmess-Stammtisches des Ortsverbandes Himmelkron des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) ging Kreisobmann Harald Peetz mit der Ampelkoalition in Berlin hart ins Gericht: „Özdemir und seine Helfer und Ökolobbyisten stehen nicht zur Landwirtschaft, die Versorgungssicherheit der Bevölkerung ist ihnen vollkommen egal. Grüne Ideologen vernichten die Landwirtschaft, wie wir sie kennen.“
Peetz wünschte sich da den alten Lichtmessbrauch mit dem Wechsel der Anstellung wieder zurück: „Die selbsternannten Experten in Berlin und auch Herr Timmermans aus Brüssel würden als unfähige Mitarbeiter mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt und würden auch so schnell keine neue Anstellung bekommen.“
Es gab große Veränderungen
„Vielfältig. Kreativ. Innovativ – Bauernfamilien gestalten Zukunft.“ Unter diesem Motto berichtete Ely Eibisch, der stellvertretende Präsident des BBV, über seine neuen Aufgaben in München. Er sprach zudem von der aktuellen Agrarpolitik und ihrer Auswirkung auf die Landwirtschaft und die Versorgungssicherheit in Deutschland.
Der stellvertretende BBV-Präsident machte deutlich, dass sich im vergangenen Jahr vieles verändert habe und auch der Start in das neue Jahr von Ungewissheit geprägt sei: „Wir wissen nicht, was kommt. Lassen sie uns trotz der aktuellen Herausforderungen nach vorne blicken, auf unser Können und unsere gesamtwirtschaftlichen Leistungen.“
Landwirtschaft spielt wichtige Rolle
Eibisch, der im Landkreis Tirschenreuth mit seiner Familie zu Hause ist und auf der Schlossschänke Kaibitz/Kemnath einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 90 Hektar Betriebsfläche hat, stellte fest, dass die Landwirtschaft nach wie vor eine wichtige Rolle spielt: „Wir tragen gesellschaftliche Verantwortung und wir können Ideen und Unterstützung zur Lösung aktueller Herausforderungen liefern.“
Dabei gehe es um die Produktion regionaler hochwertiger Nahrungsmittel und die Ernährungssicherung sowie um Landwirte, die als Energiewirte auftreten. Ein Thema seien zudem der Erhalt von Biodiversität und der Schutz der Lebensgrundlagen sowie das Speichern von Kohlenstoff in Humus Pflanzen und Wald. Hinzu kommen der Erhalt und die Stärkung der ländlichen Räume.
Viele Herausforderungen
Als Dienstleister für die Gesellschaft bräuchten die Landwirte aber auch die passenden Rahmenbedingungen − insbesondere in diesen aktuell turbulenten und herausfordernden Zeiten: Der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise, die drastischen Kostensteigerungen bei den Rohstoffen und Betriebsmitteln, der Klimawandel mit seinen Folgen wie Dürre und Hitze, vielfältige Ernährungstrends mit weniger Fleischkonsum und die zunehmende Digitalisierung.
Die aktuellen Brennpunkte in der Landwirtschaft seien die EU-Pläne zur Pflanzenschutzmittelreduktion sowie zu großflächigen Stilllegungen und die Ernährungssouveränität.
„Wir haben die Kompetenz“
Dazu gehöre auch die Einstufung von Holz als nicht nachhaltiger Brennstoff seitens der EU, so Eibisch. Er setzte ein klares Zeichen, wohin der Weg in die Zukunft für die bayerische Land- und Forstwirtschaft gehen soll: „Trotz der aktuell großen Herausforderungen lassen wir uns nicht entmutigen, wir haben die Kompetenz, das Wissen und die Kraft, für passende Rahmenbedingungen einzutreten.“
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