Warnung Pretzfelder sollen Wasser abkochen Das Wasser in Pretzfeld muss abgekocht werden. // Carmen Schwind von Carmen Schwind TEILEN  28.09.2022 Pretzfeld – Im Leitungswasser des örtlichen Versorgungsnetzes sind Colibakterien gefunden worden. Seit dem 23. September gilt in allen Haushalten in Pretzfeld ein Wasserabkochgebot. Mikrobiologische Grenzwerte überschritten Der Grund: Bei einer routinemäßigen Wasseruntersuchung gemäß Trinkwasserverordnung aus der zentralen Wasserversorgung Pretzfeld am 22. September wurden mikrobiologische Grenzwerte überschritten. Im Wasserversorgungsnetz von Unterzaunsbach, Wannbach und Pretzfeld wurden Verunreinigungen mit coliformen Bakterien festgestellt. Die Belastung lag zwischen 57 und 80 kolonienbildenden Einheiten (KbE) pro 100 Milliliter Wasser. Der Grenzwert liegt üblicherweise bei null. In Unterzaunsbach wurde zudem noch eine Verunreinigung mit dem Kolibakterium Escherichia coli von 1 KbE pro 100 Milliliter gemessen. Abkochen, auch fürs Zähneputzen Die Wasserversorgung für Hetzelsdorf, Poppendorf und Urspring sind nicht davon betroffen. Bürgermeister Steffen Lipfert informierte umgehend das Gesundheitsamt im Landratsamt Forchheim. Dieses ordnete aus Sicherheitsgründen sofort an, das Wasser bis auf Widerruf als Trinkwasser, zur Nahrungszubereitung und zum Zähneputzen nur im abgekochten Zustand zu verwenden. Schutzchlorung wird durchgeführt Seit dem 27. September wird in der Quelle Wannbach eine Schutzchlorung durchgeführt. „Das heißt, dass eine Konzentration von 0,1 bis 0,3 Milligramm freies Chlor pro Liter in das Trinkwasser eingebracht wird“, so Lipfert. Es könne durch diese Dosierung zu leichten Geschmacksveränderungen kommen. „Gesundheitliche Bedenken durch das eingebrachte Chlor sind unbegründet“, stellt der Bürgermeister fest. Zudem wird das Leitungsnetz über Hydranten gespült und mehrmals in der Woche Proben im gesamten Trinkwassernetz genommen. Mögliche Gründe Als Ursache für die Verunreinigungen könnten die lange Trockenheit und dadurch entstandene tiefe Risse in der obersten Bodenschicht und die aktuellen starken Regenfälle in Betracht gezogen werden, meint Lipfert: „Die wichtige ,Filterwirkung‘ der obersten Bodenschicht blieb aus, so dass bei entsprechender Geologie mögliche Verunreinigungen in den Grundwasserleiter eindringen konnten.“ Tiefbrunnen Pretzfeld wird bald in Betrieb genommen Bereits in der vergangenen Sitzung hatte der Bürgermeister informiert, dass der Tiefbrunnen Pretzfeld bald in Betrieb genommen werden könne. Am Mittwochnachmittag wurden erneut Proben entnommen. Die Ergebnisse stehen noch aus. „Wir hoffen, dass wir dann zeitnah unser gutes Trinkwasser ohne weitere Maßnahmen im gesamten Versorgungsgebiet wieder zur Verfügung stellen können“, sagte Steffen Lipfert. Tipps für betroffene Bürger Folgende Empfehlung geht an die Bürger: Das Wasser einmal sprudelnd aufkochen lassen bei etwa 100 Grad Celsius und danach etwa zehn Minuten abkühlen lassen. Handelsübliche Wasserkocher sind dazu gut geeignet. Update vom 29. September 2022: Das Gesundheitsamt Forchheim hat das am 22. September 2022 erlassene Abkochgebot aufgehoben, so dass das Wasser mit sofortigerWirkung wieder regulär genutzt werden kann. Die aktuellen Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchungen haben dies bestätigt. Die Schutzchlorung (gem. Trinkwasserverordnung) erfolgt weiterhin. Lesen Sie dazu auch: Tipps und Fakten Was tun bei kalkhaltigem Trinkwasser? In Forchheim und der Fränkischen Schweiz fließt kalkhaltiges Wasser aus dem Hahn. Was im Haushalt nerven kann, hat viel Gutes – auch für’s Bier. Nach Abkochgebot Trinkwasser in Oberlindelbach muss gechlort werden Wegen einer Trübung im Hochbehälter muss das Trinkwasser in Oberlindelbach gechlort und abgekocht werden. Das Wasser bleibt aber trotzdem trinkfähig. Millionenprojekt Forchheims Wasserversorgung soll sicherer werden Das Millionenprojekt Wasserwerk Zweng ist offiziell in Betrieb gegangen. Auch andere Gemeinden im Landkreis profitieren nun vom Forchheimer Wasser.