Streuobst Die große Sortenvielfalt ist in Gefahr lle-Managerin Ulla Schmidt, OGV-Vorsitzende Irene Hüttner und Lukas Bandorf vom Naturpark Haßberge sowie Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (rechts) begutachten mit weiteren Besuchern die vielen Apel- und Birnensorten. // Günther Geiling von Günther Geiling TEILEN  26.09.2022 Kirchlauter – Überalterung und mangelnde Pflege: Wie die Streuobstwiesen im Landkreis Haßberge nun gerettet werden sollen. Streuobstbestände sind unverzichtbar für unsere Kulturlandschaft und sie haben eine überragende Bedeutung für die Artenvielfalt, den Boden-, Gewässer- und Klimaschutz sowie für das Landschaftsbild. Sie sind lebende Zeugnisse traditioneller ländlicher Lebensformen. Dies stellte die „Lebensregion plus“, ein Zusammenschluss von elf Kommunen aus dem südlichen Landkreis Haßberge, bei ihrem Streuobsttag in Kirchlauter heraus. 25 Apfelsorten und 33 Birnensorten, vorwiegend aus alten Beständen, waren in einer Ausstellung zu sehen. Das Wichtigste ist dabei der Erhalt der Streuobstbäume in der Region. Gemeinsam hatten die Ile-Lebensregion plus mit Regionalmanagerin Ulla Schmitt, der Naturpark Haßberge mit Geschäftsführer Lukas Bandorf sowie der Obst- und Gartenbauverein Neubrunn mit Vorsitzender Irene Hüttner an der Streuobstwiese in Kirchlauter alles bestens vorbereitet. Unter dem Motto „Rund um Apfel und Birne“ konnte man sich umfassend informieren, aber auch die verschiedenen Obstsorten probieren. Die Ile-Lebensregion plus kämpft gegen den Verlust von Streuobstflächen an Warum das Ganze? Streuobstflächen gehen zurück. Nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft seien seit 1955 70 Prozent verloren gegangen. Ziel der Ile ist es, den Rückgang mit der Pflege der Altbäume, mit Neuanpflanzungen sowie mit Aus- und Fortbildungsangeboten entgegengenwirken. Die Bestände der kommunalen Streuobstwiesen wurden kartiert, so hat man eine Arbeitsgrundlage Die „Lebensregion plus“ habe deswegen eine Streuobstkartierung auf kommunalen Grundstücken durchgeführt, berichtete Ile-Managerin Ulla Schmidt. Mit dem Kataster planten die Kommunen nun weitere Schritte zum Erhalt der vitalen Streuobstbestände auf ihren Flächen. Gemeinsam mit der Bevölkerung, Streuobstinteressierten und den lokalen Obst- und Gartenbauvereinen möchten die Kommunen und Naturparke den Wert des heimischen Obstes verdeutlichen. Dirk Kammlott (rechts), ein Fachmann in Sachen Baumschnitt, bringt den Besuchern beim Streuobsttag in Kirchlauter die richtige Baumpflege näher. // Günther Geiling Dirk Kammlot aus Jesserndorf zeigte den Besuchern in der Streuobstwiese eine naturgemäße Kronenpflege. Am Genusserlebnispfad von Kirchlauter nach Pettstadt sind Schau- und Informationstafel aufgestellt. Am Lehrbienenstand in Kirchlauter wurde verdeutlicht, welch gigantischen Einfluss Honigbienen auf die Obstbestände haben, wie wichtig sie für die Artenvielfalt seien. Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Neubrunn boten passend Waffeln mit frischem Apfelmus an. Außerdem konnten die Besucher frisch gepressten Most kosten. Lesen Sie auch: Kulturgut Hutzeln Preisverleihung für Hutzeln aus Fatschenbrunn Franz Hümmer hat mit seinen Dörrbirnen einen Wettbewerb des Landwirtschaftsministeriums gewonnen. Hochprozentiges Der Obstveredler aus Eschenau Mit dem Schnapsbrennen muss man sich auskennen. Daniel Herterich hat es zur Perfektion getrieben und Auszeichnungen erhalten. Streuobst Ernten erlaubt, wo das gelbe Band flattert Ein gelbes Band um einen Obstbaum zeigt, dass hier geerntet werden darf. Was dabei zu beachten ist. Idee Was es mit den Eschenauer Obstbäumen auf sich hat Bei der Renovierung der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Eschenau trägt der Jubiläumsbrand der Pastorenbirne zur Finanzierung bei.