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Klinik ordnet Triage an
Notaufnahme in Erlangen wegen Glätte am Limit
Notaufnahmen wegen Glätte am Limit: Krankenhäuser ordnen Triage an
Rettungswägen warten vor dem Klinikum, um ihre Patienten abzuliefern. // NEWS5 / Ferdinand Merzbach (NEWS5)
Signet des Fränkischen Tags von Redakion
Erlangen – Chaos in Erlangen: Straßenglätte sorgt für einen Ansturm auf die Notaufnahme. Die Klinik muss Prioritäten setzen, um alle Patienten zu versorgen.

Update vom 15. Januar, 15.45 Uhr:

Auf Nachfrage der Redaktion bestätigte die Pressestelle der Uniklinik Erlangen am frühen Mittwochnachmittag die angespannte Lage in der Notaufnahme. „Seit 5.30 Uhr kommen kontinuierlich Verletzte mit Platzwunden am Kopf, Prellungen, Armbrüchen, Sprunggelenk-Frakturen in die chirurgische Notaufnahme des Uniklinikums Erlangen“, so ein Sprecher. Dennoch könnten alle Verletzten gut versorgt werden, so das Statement weiter. Einige Patienten seien wegen schwereren Verletzungen direkt operiert worden.

Auch die Triage sei nichts Ungewöhnliches.  Dass die Verletzten in der Notaufnahme nach der Schwere der Verletzung behandelt würden, sei „ein übliches, alltägliches Verfahren bei uns in der Notaufnahme“. 

48 Patienten waren am Mittwochmittag wegen glättebedingten Unfällen in der Notaufnahme in Behandlung, 23 weitere wegen anderer Unfälle – das sei auch die übliche Anzahl an Patienten an einem normalen Vormittag, so der Sprecher des Klinikums. 

Auch das Klinikum Fränkische Schweiz in Forchheim meldete ein erhöhtes Patientenaufkommen wegen der Glätte. „Seit den frühen Morgenstunden war das Team praktisch pausenlos mit der Behandlung von Verletzungen nach Stürzen behandelt. Besonders häufig mussten beispielsweise auch Knochenbrüche nach Fahrradstürzen behandelt werden", so ein Statement des Klinikums. Über 30 Patienten, die wegen des Glatteises ausgerutscht waren, seien hier demnach bis zum frühen Nachmittag behandelt worden. 


Ursprünglicher Artikel vom 15. Januar, 11.30 Uhr:

In Mittelfranken herrschte am Mittwochvormittag teilweise Chaos. Glätte auf den Straßen und Fußwegen führte zu zahlreichen Unfällen. Das machte sich auch in den Krankenhäusern bemerkbar, wie der Nachrichtendienst NEWS 5 mitteilt. 

Seit den frühen Morgenstunden verzeichnet die Uniklinik in Erlangen deutlich mehr Patienten als gewohnt. Prof. Dr. Mario Perl, Direktor der Unfallchirurgie erzählt: „Viele auf dem Weg zur Arbeit sind letztendlich verunfallt und stellen sich jetzt hier vor. Wir behandeln jetzt gerade aktuell in der Notaufnahme 50 Patienten gleichzeitig.“


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Die Art der Verletzungen sei sehr unterschiedlich. „Es gibt sehr, sehr viele banale Verletzungen, Bagatellverletzungen, Verstauchungen, Rissquetschwunden. Aber wir haben auch einige schwierigere, schwerere Verletzungen.“ Einige Patienten müssten operiert werden, zum Beispiel wegen Frakturen im Bereich des Sprunggelenks oder des Unterarms. 

Notaufnahme muss Patienten priorisieren

Bei einer solchen Menge an Patienten muss in der Notaufnahme entschieden werden, welcher Patient priorisiert wird, die sogenannte Triage. Das Personal wurde dafür verdreifacht. Vor der Notaufnahme stehen Rettungswagen Schlange und warten darauf, ihre Patienten im Krankenhaus abgeben zu können. Trotzdem sind laut Prof. Dr. Perl die Kapazitäten noch nicht ausgeschöpft. Man könne, wenn nötig, noch mehr Ressourcen auch aus den anderen chirurgischen Abteilungen hinzuziehen. 

Auch am Klinikum Fürth herrscht reger Betrieb. Zahlreiche Verletzte werden angeliefert und warten auf eine Behandlung.

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