Krise in Bad Rodach Lieferanten erzählen: So wichtig ist für uns Haba Mario Wilhelm (links), Geschäftsführer der Haba-Familygroup, im Gespräch mir Benjamin Kuttner (Mitte) und Fertigungsmitarbeiter Candy Schubarth. // Haba-Familygroup von Oliver Schmidt TEILEN  28.09.2023 Bad Rodach – Der Spielwarenhersteller kämpft ums Überleben. Erstmals wird jetzt ein Zeitpunkt genannt, bis wann die Sanierung gelingen soll. Auch viele Lieferanten drücken die Daumen. Der Neustart der Haba-Familygroup läuft „auf vollen Touren“, wie es in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung heißt. Das Familienunternehmen aus Bad Rodach stelle sich derzeit im Rahmen eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung neu auf. Und dann wird erstmals ein Zeitpunkt genannt, bis wann dies gelingen soll: „Ziel ist die Sanierung des Spielwaren- und Möbelherstellers bis Mitte nächsten Jahres.“ In der Pressemitteilung wird betont, dass auf dem jetzt eingeschlagenen Weg nicht nur die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „wichtiger denn je“ seien: Wichtig sei demnach auch ein „enges wie vertrauensvolles Verhältnis“ zu langjährigen Partnern und Lieferanten. Krise in bad Rodach Haba in Not: So soll jetzt die Rettung klappen Der Spielwarenhersteller hat sich für ein Insolvenzfahren „in Eigenverwaltung“ entschieden. Was bedeutet das? Und wer sind die beiden Experten, die der Geschäftsführung zur Seite gestellt werden? Als Beispiel wird die Kuttner GmbH & Co. KG Möbelfabrik aus Seßlach genannt, die Haba bereits seit fast vier Jahrzehnten beliefert. Der Lieferant für furnierte Fixmaße, beschichtete Fertigteile und Komplettmöbel arbeite mit seinen 40 Beschäftigten bereits seit 1985 eng mit dem Unternehmen zusammen. In der Pressemitteilung wird erklärt: „Beide Firmen wissen insbesondere kurze Lieferzeiten, flexible Absprachen und kurze Transportwege zu schätzen. Ähnlich wie bei der Haba-Familygroup handelt es sich auch bei der Kuttner Möbelfabrik um ein Familienunternehmen, für das natürliche Materialien und das Thema Nachhaltigkeit eine besonders große Bedeutung haben. „Für uns ist Holz der schönste Werkstoff, den man sich vorstellen kann – nicht nur für Kinder“, wird Benjamin Kuttner, Geschäftsführer der Kuttner GmbH, zitiert. Und weiter: „Wir arbeiten seit Jahrzehnten vertrauensvoll mit HABA zusammen und unterstützen unseren Partner in dieser alles andere als einfachen Zeit mit allem Engagement, so wie dieser es auch für uns tun würde.“ Wichtiger Messe-Auftritt Haba in der Krise: Jetzt soll auch „Käpt’n Pepe“ helfen Obwohl (oder gerade weil) das Familienunternehmen aus Bad Rodach derzeit ums Überleben kämpft, richten sich die Blicke demnächst nach Essen. Dort findet eine wichtige Messe für Brettspiele statt. Noch länger währt laut Pressemitteilung die Zusammenarbeit mit dem Sägewerk Gustav Deblich OHG in der Rhön: Seit 55 Jahren haben viele Spielwaren und Möbel, die Haba am Standort in Bad Rodach produziert, ihren Ursprung im Buchenholz aus Unterfranken. Damit sei das Familienunternehmen in seiner mittlerweile sechsten Generation einer der ältesten Lieferanten von Haba. Geschäftsführer Michael Deblich erzählt: „Wir haben der Haba-Familygroup sehr viel zu verdanken. Wir sind als kleines Sägewerk mit acht Mitarbeitern gestartet und mit Haba gemeinsam gewachsen.“ Mittlerweile arbeiten 24 Menschen für das Sägewerk – und man werde „alles“ dafür tun, um die Haba-Familygroup bei ihrem Neuanfang zu begleiten. Lesen Sie auch: Krise in Bad Rodach Emotionale Betriebsversammlung bei Jako-o Gesellschafter und Geschäftsführung beteuern ihren „unbedingten Willen“, das Familienunternehmen weiterzuführen. Dafür sei jedoch „ein harter Einschnitt“ erforderlich. Wirtschaft Bitteres Ende in Bad Rodach: Haba gibt „Jako-o“ auf Die Haba-Familygroup will sich künftig auf die beiden Kernsegmente „Haba“ und „Haba Pro“ konzentrieren. Für die einstige Vorzeigemarke „Jako-o“ hat das drastische Folgen. Krise in Bad Rodach Jako-o: Der Absturz des einstigen Vorzeigekindes Die Haba-Familygroup will sich künftig auf die beiden Kernsegmente „Haba“ und „Haba Pro“ konzentrieren. Für die einstige Vorzeigemarke „Jako-o“ gibt es hingegen keine Zukunft. Unklar ist, was das für die Arbeitsplätze bedeutet.