Tausende hat der traditionelle Pfingstmarkt in der Alten Schäferei in Ahorn auch heuer wieder angelockt. Zwei Tage lang konnten die Gäste aus nah und fern die idyllische Kulisse genießen, allerlei kulinarische Köstlichkeiten schlemmen und durch ein vielfältiges Angebot an kunsthandwerklichen Dingen – von Keramik bis Schmuck – stöbern und schlendern.
Schon am frühen Sonntagmorgen weisen die ehrenamtlichen Feuerwehrleute die ankommenden Autos auf die dritte abgemähte Wiesenparkfläche. Es ist viel los, fleißige Hände haben alles für den Besucheransturm vorbereitet.
Kräuterkuchen wird knapp
Schon gibt’s die erste Aufregung. Ingrid Konz, unter deren Ägide sich das Landfrauen-Team neu formiert und verjüngt hat, muss Zutaten für den sich anbahnenden kulinarischen Hit Kräuterkuchen nachordern. „Meine ganze Statistik stimmt nicht mehr“, konstatiert sie schon anderthalb Stunden nach Pfingstmarkteröffnung. „Wir brauchen ungefähr die doppelte Menge an Kräutern, Milch, Eiern.“ Dass die vorbereiteten neun Kilogramm Kräuter nicht reichen, steht fest. Konz rechnet kurz durch: 14,5 Kilogramm Kräuter, zwölf Kilogramm Käse, um die 200 Eier ergeben gut 100 Bleche Kräuterkuchen für die zwei Tage. Aber das Rezept wird natürlich nicht verraten. Mit dem sanierten Backofen sind die Landfrauen sehr zufrieden. Boden und Türen sind neu, auch die Verfachung.
Der Zweckverband Museen im Coburger Land, erklärt Bürgermeister Martin Finzel, habe das Backofenprojekt unterstützt. Die neue Geschäftsführerin Yvonne Spindler ist auch vor Ort. Seit ihrer Kindheit, sagt die Buchenroderin, sei sie schon immer gern in der Alten Schäferei gewesen. Heute betrachtet sie den Markt aus einer anderen Perspektive und ist begeistert. Finzel freut sich auf die Zusammenarbeit, auch weil eine neue große Aufgabe ansteht. Die vielen kleinen Depots mit dem Fundus der Alten Schäferei werden zunächst in einem Übergangsdepot in Welsberg zusammengefasst und neu strukturiert.
Martin Finzel lobt die vielen fleißigen Mitstreiter und Helfer, die ein solches Pfingstfest alljährlich ermöglichen. Besonders das Landfrauen-Team, das heute mit männlicher Unterstützung agiert. Kurze Zwischenfrage einer Besucherin an den Bürgermeister: Gibt’s in Ahorn einen Geldautomaten? Klar, in der Dorfmitte. Bei dem tollen Angebot an Keramik, von Haushaltsgeschirr über Vasen bis hin zu Gartenschmuck, kann man sich schnell verausgaben. „Am besten, sich ein Limit setzen“, sagt Yvonne Spindler: „Nichts davon braucht man, aber vieles möchte man einfach haben.“
Viele Interessenten für nächstes Jahr
35 Stände sind auf dem Gelände aufgebaut: Keramik, Kulinarik, Schmuck, Steine, selbst gemachte Marmeladen, Chutneys und Brände. „Wir legen Wert auf Qualität, wir sind ein Kunst- und Handwerkermarkt“, betont Marktmeisterin Susanne Meye und verrät schon jetzt, dass sich für nächstes Jahr bereits 15 neue Keramikkunsthandwerkerinnen angekündigt haben. Die Alte Schäferei hat sich in über 25 Jahren als beliebter Marktstandort über Pfingsten etabliert.
Alte Drucktechnik
Neu dabei sind Jens Polz und Thomas Lotze vom Verein Imaginata aus Jena. Sie führen alte Drucktechnik vor. Fürs Pfingstfest haben sie ein Schaf kreiert, das auf einer alten Druckerpresse gedruckt werden kann. Die Kinder haben ihren Spaß und können ihren Druck mit nach Hause nehmen.
Spaß gibt es auch bei Gustav und Renate Luthardt, den beiden Urgesteinen bei der Marktfesten in der Schäferei. Gustav zeigt, wie man schnitzt, fertigt Holzspankränze und manch eigenartigen Kopfschmuck, den Birgitta aus der Rhön gleich ausprobiert. Und Mundharmonika wird hier bei den Mengersgereuth-Hämmerern auch gespielt. Aus Altenhof kommen die Troppers: Oma Gabriele, Tochter Sabrina und Enkelin Lea. „Wir sind immer hier, schöne Umgebung und so viel zu schauen.“
+++ Bleiben Sie mit dem Coburger Tageblatt auf dem Laufenden und holen Sie sich jetzt unsere kostenlosen Newsletter. +++
Zwei Tage lang ist die Alte Schäferei Ausflugsziel für Tausende. „Im vergangenen Jahr“, sagt Museumsleiterin Chris Loos, „hatten wir mit über 5000 einen neuen Besucherrekord. Ob wir drüber kommen, ist aber nicht wichtig. Wichtig ist, dass es den Gästen gefällt und eine gute Stimmung herrscht.“
Lesen Sie auch