Ab Juni 2024 Von Coburg im Stundentakt nach Nürnberg 18 solcher Desiro-HC-Doppelstockzüge fahren ab Dezember in der Region Franken und Südthüringen. // Oliver Schmidt von Redaktion TEILEN  19.10.2023 Coburg – Mehr Sitzplätze, höherer Komfort und eine bessere Taktung – in zwei Stufen soll der Franken-Thüringen-Express in den kommenden Monaten aufgewertet werden. Wann und wie Coburg davon profitiert. Beim Einstieg in einen der Mehrzweckwagen des neuen Zugs hat der Fahrgast erst einmal viel Platz, denn der vordere Bereich ist auch frei von Klappsitzen. Hier soll Raum bleiben, um Kinderwagen und bis zu zwölf Fahrräder zu verstauen – pro Zugteil. Platz ist eines der Argumente, das die Bahnverantwortlichen bei der Vorstellung immer wieder nennen. Die Rede ist vom neuen Franken-Thüringen-Express, der ab Dezember mit hochmodernen Siemens-Zügen startet. Zwischen 100 und 200 Sitzplätze mehr Die 18 Desiro-HC-Doppelstockzüge fahren ab Dezember in der Region Franken und Südthüringen. Das teilt die Deutsche Bahn mit. Was das für die Fahrgäste bedeutet, erklärt Hansrüdiger Fritz, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern: „Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 … bieten wir auf dem aufkommensstarken Abschnitt Nürnberg-Bamberg je Zugfahrt zwischen 100 und 200 Sitzplätzen mehr. Gleichzeitig fährt am Tag jede halbe Stunde ein Zug von Nürnberg nach Bamberg und zurück.“ “„Die Desiro-HC-Züge sind besonders antriebsstark, komfortabel und bei den Fahrgästen sehr beliebt.“” Elmar Zeiler Siemans Mobility Regionalzüge fahren häufiger Auch Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), lobt das Vorhaben: „Die Regionalzüge fahren auf den meisten Linien häufiger als heute. Beispielsweise haben wir im neuen Fahrplan 20 Prozent mehr Regionalexpresszüge für einen täglichen Halbstundentakt zwischen Bamberg, Erlangen und Nürnberg bestellt und finanziert. Und zwischen Bamberg und Kronach fahren künftig zwei Züge pro Stunde, so dass sich auch hier für die meisten Stationen halbstündliche Verbindungen ergeben.“ Der Einsatz der neuen Züge erfolgt in zwei Stufen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 kommt der vierteilige Desiro-HC als Standardfahrzeug auf folgenden Linien zum Einsatz: • Regionalexpress Nürnberg-Bamberg-Würzburg/Saalfeld (im Abschnitt Nürnberg-Bamberg in Doppeltraktion, das heißt, dort fahren zwei Triebzüge aneinandergekoppelt), • Regionalexpress Nürnberg-Bamberg-Coburg/Saalfeld (im Abschnitt Nürnberg-Lichtenfels ebenfalls in Doppeltraktion), • Regionalbahn Bamberg-Kronach (bis Juni 2024 noch im Mischverkehr mit den heutigen Fahrzeugen). • Die Regionalexpress-Linie Nürnberg-Bamberg-Coburg über die Neubaustrecke VDE 8.1 fährt noch bis Juni 2024 mit den bisherigen Doppelstockzügen weiter. Deutsche Bahn Neue Regionalzüge: Fast so schnell wie der ICE Ab Dezember werden für den Franken-Thüringen-Express neue Fahrzeuge eingesetzt. Bereits jetzt können sie am Güterbahnhof in Coburg bewundert werden. Kleiner Fahrplanwechsel im Juni Mit dem kleinen Fahrplanwechsel ab Juni 2024 fahren die besonders leistungsstarken sechsteiligen Desiro-HC-Züge auf den Regionalexpress-Linien auf der Strecke Nürnberg-Bamberg-Coburg-Sonneberg/Erfurt (über die Hochleistungstrasse VDE 8.1). Die zweistufige Inbetriebnahme trägt der Komplexität der Neufahrzeugentwicklung für diese besondere Strecke Rechnung, heißt es in der Pressemitteilung. Vom 10. bis 16. Dezember finden noch Baumaßnahmen zwischen Bamberg und Nürnberg statt (ersatzweise sind dann Busse unterwegs). In dieser Zeit fahren die neuen Züge nicht auf diesem Streckenabschnitt, sondern nur auf den verbleibenden Strecken des Franken-Thüringen-Express. Verbesserung für Coburg ab Juni Für Coburger Fahrgäste wird es also ab Juni 2024 eine Verbesserung des Angebotes geben. Coburg soll dann im Stundentakt über die Neubaustrecke mit Bamberg und Nürnberg verbunden werden. Die neuen Züge schaffen dann laut Mitteilung auch fünfmal am Tag eine äußerst schnelle Anbindung für Franken an Erfurt mit seinen Anschlüssen in viele Teile Ost- und Norddeutschlands. Jeder der zweistöckigen Züge, die ab Dezember eingesetzt werden, bietet 380 Fahrgästen Platz. Weil auf der viel befahrenen Strecke zwischen Nürnberg und Bamberg zwei aneinandergekoppelt werden, haben insgesamt 760 Personen Raum. Das sind pro Fahrt bis zu 200 Sitzplätze mehr als in den bisherigen Zügen. Mit maximal 160 Stundenkilometern ist der neue Regionalexpress zwar deutlich langsamer als ein ICE, aber doch ganz flott unterwegs. Der Großteil der Technik verbirgt sich im jeweils einstöckigen Zuganfang und -ende. Dadurch bleibt auch im Passagierbereich mehr Platz und Beinfreiheit als in vielen anderen Zügen. Nur in Sachen Gepäckablage sind im oberen Stockwerk direkt am Platz Grenzen gesetzt, das soll durch Ablagemöglichkeiten am Anfang des Abteils ausgeglichen werden. Bahnfahrplan Stundentakt und neue Züge fürs Coburger Land Ab Dezember 2023 werden mehr Züge im Coburger Land fahren, vor allem auf der Neubaustrecke in Richtung Nürnberg. Bis zum richtigen Stundentakt dauert es aber noch bis Juni 2024. Mehr Barrierefreiheit und WLAN Dafür ist es aber auch auf den oberen Plätzen hell und geräumig, der Blick kann über die großen Baustellen entlang der Bahnstrecke schweifen. Niveaugleicher Einstieg, Hublift und Rollstuhlplätze sollen zudem ein barrierefreieres Reisen ermöglichen. Eine pragmatische Idee für junge Eltern ist die ausklappbare Wickelkommode oberhalb der Behindertentoilette. Steckdosen an jedem Sitzpaar, WLAN und Wabenstruktur-Fenster für besseren Handyempfang erleichtern das Arbeiten im Zug. In den 18 Neufahrzeugen steckt viel Franken, Siemens Mobility hat diese Züge in Erlangen konstruiert, die Antriebstechnik wurde komplett in Nürnberg gefertigt. Es handelt sich um ein erprobtes Modell, das seit mittlerweile fünf Jahren bereits auf weltweit 160 Strecken eingesetzt wird. Laut Elmar Zeiler, Leiter des Bereichs Regionalzüge bei Siemens Mobility, sind die Desiro-HC-Züge „besonders antriebsstark, komfortabel und bei den Fahrgästen sehr beliebt“. Lesen Sie auch Kurios Aufregung in Coburg: Wo ist das Globe? Das Globe ist bereits jetzt ein Blickfang. Wer aus einem vorbeifahrenden Zug hinschaut, sieht jetzt allerdings kaum noch was. Bis zur geplanten Eröffnung des runden Kulturbaus Anfang Oktober wird sich daran auch nichts ändern.