Unesco-Liste Wiesenbewässerung im Landkreis ist Welterbe Wässerwiesen im Wiesenttal, im Hintergrund das Walberla // Archiv/Landratsamt Forchheim von Sabine Memmel TEILEN  06.12.2023 Forchheim – Riesenfreude in Forchheim: Die Unesco hat die traditionelle Wiesenbewässerung zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit ernannt. Das hat der entsprechende Ausschuss der Unesco jetzt bekannt gegeben. In dieser Woche tagt der zuständige Ausschuss der Unesco im afrikanischen Botsuana. Heute ist die Entscheidung gefallen. Die Bemühungen, vor allem von Roland Lindacher, der beim Landkreis Forchheim für das Wässerwiesen-Projekt zuständig ist, haben sich mehr als gelohnt. Wässerwiesen im Landkreis Forchheim: Seit Jahrhunderten bewährt Was ist das Besondere an der Wiesenbewässerung in Forchheim? Bei dieser Form der Bewässerung wird Wasser aus Flüssen und Kanälen mit Hilfe der Schwerkraft auf landwirtschaftliche Flächen wie Felder und Wiesen geleitet. Diese Art der Bewässerung hat sich bereits seit Jahrhunderten bewährt. Brauchtum Telefon stand nicht still: Wässerer stolz auf Unesco-Titel Die Wässerwiesen wurden von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt. Für Wässerer wie Markus Galster ein stolzer Moment. Was eine Wässerwiese überhaupt ist? Der Gosberger denkt über Führungen nach. „Die Entscheidung der Unesco zeigt, wie wichtig es ist, sich über Ländergrenzen hinweg für die nachhaltige Nutzung unserer natürlichen Ressourcen einzusetzen. Die traditionelle Bewässerung ist ein lebendiges Erbe, das einen entscheidenden Beitrag dazu leistet, die biologische Vielfalt unserer Kulturlandschaften zu erhalten“, so der Vizepräsident der Deutschen Unesco-Kommission, Christoph Wulf, in der Begründung. Nachhaltig handeln „Die traditionelle Bewässerung ist eine Quelle der regionalen Identität und der kulturellen Erinnerung. Wässerwiesen als Zeugnis jahrhundertelanger Anpassungen an einen steten Wandel sind lebendige Beispiele für ein ausbalanciertes Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch und sind ein Wegweiser für nachhaltiges Handeln heute und morgen“, erläutert Roland Lindacher, der beim Landkreis Forchheim in Franken für die Wässerwiesen zuständig ist. Lesen Sie auch: Grün, grüner, Stadt? Wie Forchheim dem Klimawandel begegnen will Die Stadt Forchheim soll ein integriertes Klimaschutzkonzept bekommen. Über dessen Nutzen ist sich die lokale Politik einig – doch beim Wie scheiden sich die Geister. Was geplant ist – und was noch fehlt. Umweltschutz Neue Türme für Forchheims Fledermäuse enorm beliebt Die Stadt baut Lofts in fünf Meter Höhe für die fliegenden Säuger. Die sind enorm beliebt. Anfragen kommen aus ganz Deutschland. Ausgezeichnet Trubach bei Wolfsberg vorbildlich renaturiert Die Gemeinde Obertrubach erhält eine Auszeichnung: Der Bachlauf bei Wolfsberg ist verlegt worden. Seither schlängelt sich das Gewässer wieder ursprünglich durch das Tal. „Störsteine“ stören nicht wirklich. Umweltschutz Neue Wehre für die Wässerwiesen im Wiesenttal Eine uralte Bewässerungstechnik schafft einen einzigartigen Lebensraum. Der Landkreis bekommt für ein Projekt, das diese Landschaft schützt, mehr als eine Million Euro Fördergeld.