Unterzeichnet
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen
Bei der Unterzeichnung der Charta (von links): Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl, Schweinfurts OB Sebastian Remelé, Dr. Johannes Mühler (Vorsitzender des Hospizvereins Schweinfurt), Rhön-Grabfelds stellvertretender Landrat Bruno Altrichter,...
Bei der Unterzeichnung der Charta (von links): Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl, Schweinfurts OB Sebastian Remelé, Dr. Johannes Mühler (Vorsitzender des Hospizvereins Schweinfurt), Rhön-Grabfelds stellvertretender Landrat Bruno Altrichter, Schweinfurts Landrat Florian Töpper, Bad Kissingens Landrat Thomas Bold und Heiner Melching (Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin). // Susanne Ritzmann
Münnerstadt

Ein starkes Signal für eine würdevolle Begleitung am Lebensende setzten am vergangenen Freitag rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik, Pflege, Beratung und Hospizarbeit bei der feierlichen Unterzeichnung der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Bad Kissingen.

Besonderer Festakt

Das Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerk (HPVN) Schweinfurt – Bad Kissingen – Rhön-Grabfeld hatte zu diesem besonderen Festakt in die Alte Aula Münnerstadt eingeladen – und die Resonanz war groß.

„Die Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Trauer ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Es entspricht unserem Verständnis von Menschenwürde, wenn wir uns um die Versorgungssituation schwerstkranker und sterbender Menschen kümmern: Das ist Teil der kommunalen Daseinsvorsorge und auch von Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“, betonte der gastgebende Landrat des Landkreises Bad Kissingen Thomas Bold in seinem Grußwort. Dem schloss sich der Bürgermeister der Stadt Münnerstadt Michael Kastl an, der die Alte Aula als Festakt zur Verfügung gestellt hatte.

Anschließend betonte Heiner Melching, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), in seiner Festrede die gesellschaftliche Bedeutung der Charta: Sie stehe für eine Kultur des Respekts, des Zuhörens und des Beistands – Werte, die in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen unverzichtbar seien.

Feierliche Unterzeichnung

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die feierliche Unterzeichnung der Charta durch die beteiligten Akteure aus der Region. In erster Linie waren das die Träger des Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerkes (HPVN) Schweinfurt – Bad Kissingen – Rhön-Grabfeld: Also die Landräte Florian Töpper, Schweinfurts OB Sebastian Remelé, Landrat Thomas Bold sowie der stellvertretende Landrat Bruno Altrichter und der erste Vorsitzende des Hospizvereins Schweinfurt, Dr. Johannes Mühler.

Viele der gut 80 anwesenden Teilnehmer aus der pflegerischen, hospizlichen und medizinischen Versorgung schlossen sich an. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Beratungsstellen zählten dazu.

Damit bekennen sich die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner zu den fünf Leitsätzen der Charta, die die Rechte, Bedürfnisse und Wünsche von Menschen am Lebensende in den Mittelpunkt stellen und eine vernetzte, qualitätsvolle Versorgung fördern, so die Pressemeldung weiter.

Abschließend kam ein besonderer Impuls von Rainer Simader, Autor des Buches „99 Fragen an den Tod – Leitfaden für ein gutes Lebensende“, und dem Vorsitzenden des Hospizvereins Schweinfurt, Dr. Johannes Mühler. Unter dem Motto „Let’s talk about death, Baby“ luden sie zu einem offenen und nachdenklichen Gespräch über den Tod und das Leben ein – ein Thema, das das Publikum sichtlich berührte und zum Weiterdenken anregte.

Bei Musik, Austausch und Begegnung klang der Vormittag in einer Atmosphäre von Dankbarkeit und Zuversicht aus. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich zu vernetzen und Ideen für eine noch engere Zusammenarbeit im regionalen Hospiz- und Palliativwesen zu entwickeln.

Mit der Unterzeichnung der Charta setzt das HPVN ein klares Zeichen: Für Menschlichkeit, Würde und gemeinsames Handeln – damit schwerstkranke und sterbende Menschen in der Region auf bestmögliche Begleitung und Unterstützung zählen können. red

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