Sonnefeld Kaum noch Spielraum Der Bau des Hochbehälters auf dem Weinberg in Gestungshausen kann in diesem Jahr wahrscheinlich nicht vollständig abgeschlossen werden. Weitgehend funktionsbereit soll er bis Jahresende trotzdem sein. // Gemeinde Sonnefeld von Cindy Dötschel TEILEN  23.03.2024 Sonnefeld Obwohl der Haushaltsplan 2024 der Gemeinde Sonnefeld kaum Spielraum für neue Projekte lässt, ist Bürgermeister Michael Keilich zufrieden mit den Zahlen: „In diesem Jahr sind wir noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen – wir können uns alles leisten, was wir uns leisten müssen. Und das ohne Kreditaufnahme“, sagte er. Mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Gestungshausen und der Erweiterung des katholischen Kindergartens St. Marien habe die Gemeinde noch zwei Großbaustellen, die im vergangenen Jahr angelaufen sind und noch weiterlaufen. Für die beiden Projekte sind in diesem Jahr 820.000 Euro und 1,4 Millionen Euro vorgesehen. Der Umbau des evangelischen Kindergartens hat mittlerweile begonnen und wird die Gemeinde in diesem Jahr 536.000 Euro kosten. „Die Projekte laufen weiter, ein neues kommt aber auch nicht dazu.“ Insgesamt hat der Haushalt 2024 ein Volumen von 15,9 Millionen Euro, damit sei ein kleiner Rückgang zum Vorjahr zu verzeichnen. Kreisumlage und Personalkosten Auch für Energetik ist in diesem Jahr ein Budget eingeplant. Hier sollen 70.000 Euro in Photovoltaikanlagen für den katholischen Kindergarten in Sonnefeld und den Hochbehälter in Gestungshausen investiert werden. Die Gemeinde steckt außerdem 146.000 Euro in die Umgestaltung des Schulgebäudes in Sonnefeld und 186.000 Euro in die Errichtung öffentlicher Parkplätze in der Herrngasse. Für den Breitbandausbau sind 129.000 Euro und für die Instandhaltung der Mietwohnungen im Gemeindebesitz 140.000 Euro vorgesehen. „Alles in allem können wir das durchführen, was wir durchführen wollen“, sagt Keilich. Einige kleinere Maßnahmen seien in den Ausschüssen zurückgestellt worden.Die durch den Neubau des Klinikums gestiegene Kreisumlage hat in diesem Jahr noch keine Auswirkungen auf den Haushalt der Gemeinde. „Der Bedarf wird mit den Schlüsselzuweisungen kompensiert und hängt mit der Leistungsfähigkeit und Steuerkraft der vergangenen Jahre zusammen. Weil wir 2022 relativ wenig Einnahmen durch die Gewerbesteuer hatten, kompensiert sich das in diesem Jahr weitestgehend. Wir müssen 325.000 Euro mehr an Kreisumlage bezahlen“, sagt Keilich. Weil die Steuerkraft immer zwei Jahre zeitversetzt berechnet wird, könnte es für die Gemeinde dafür im kommenden Jahr kritisch werden. „2023 war ein relativ gutes Gewerbesteuerjahr. Nach Corona waren die Zahlen wieder deutlich besser.“ Michael Keilich rechnet damit, dass die Gemeinde im kommenden Jahr rund eine Million Euro mehr an Kreisumlage bezahlen muss als in diesem Jahr. „Wir müssen sehen, wie wir damit umgehen, wenn es so weit ist.“ Ein weiterer Posten, für den die Gemeinde in diesem Jahr mehr Geld einplanen muss, sind die gestiegenen Personalkosten in der Verwaltung und im Bauhof durch die Tariferhöhung und Neueinstellungen. Erschwerte PlanungFür die Gemeindewerke gibt es einen eigenen Plan, den sogenannten Wirtschaftsplan. „Mit den großen Maßnahmen im Wasserbereich, die wir in den vergangenen Jahren sukzessive angegangen sind, sind wir fast am Ziel. Der Bau des Hochbehälters auf dem Weinberg in Gestungshausen läuft noch“, sagt der Bürgermeister. Vollständig abgeschlossen wird der Bau 2024 voraussichtlich nicht, aber bis Jahresende weitestgehend funktionsbereit sein. Darüber hinaus gebe es viele kleinere Maßnahmen, wie die Erneuerung der Trinkwasserleitung in der Waldstraße oder die Sanierung der Kläranlage in Sonnefeld, für die auch Geld im Haushalt eingeplant ist. Wann zahlt der Freistaat?Was die Gemeindewerke zunehmend belastet, ist die noch immer ausstehende Förderung für wasserrechtliche Maßnahmen, was die Planung erschwert. „Klar könnten wir Kredite für die anstehenden Maßnahmen aufnehmen, die sind aber weitestgehend ausgereizt“, sagte Michael Keilich. Das Geld dient als Gegenfinanzierung. Das Problem ist, dass die Förderung zwar vom Freistaat gewährt wurde und der Gemeinde eine schriftliche Zusage vorliegt, aber noch immer kein Termin für die Auszahlung feststeht. „Wir würden gerne mit einigen Sanierungsmaßnahmen beginnen, die wir jetzt doch vorerst verschoben haben.“