Können drei Geschosse nicht einfach abgelehnt werden?
Ein Mann aus Fahr möchte wissen, ob die dreigeschossige Bauweise nicht dazu führen könne, dass der Stadtrat den Bauantrag wegen der Geschosshöhe ablehnen könne?
Antwort Bürgermeister: Befreiungen gebe es immer wieder. Das werde im Stadtrat beraten und entschieden, danach prüfe das Landratsamt die Entscheidung. Die beantragten Befreiungen seien aber "nicht völlig absurd".
Beispiel aus Obervolkach: "Die Menschen sind Freunde geworden"
Zahlreiche Menschen nutzen die Chance, ihre Fragen zu stellen zu ganz unterschiedlichen Aspekten.
Eine Volkacherin weist darauf hin: 2015 waren 30 junge Männer in Obervolkach untergebracht. "Diese Menschen sind Freunde geworden!"
Was ist mit Kindergarten und Schule?
Ein Volkacher fragt, was mit den Familien mit Kindern ist. Der Kiga sei ja recht voll und wie können diese Kinder in der Schule integriert werden? Und was ist mit den Kosten für die Kommune?
Antwort Menzel von der RUF:
1. Er verweist auf das Beispiel Kleinlangheim. Jedes Kiga-Kind habe Anspruch auf einen Platz, wenn der frei sei. Aber der geflüchteten Menschen rutschten "im Ranking nach hinten", wenn sie noch keinen Arbeitsplatz haben. Anders in den Schulen. Die Schulpflicht gelte für jedes Kind. "Die, die da sind, gehen auch zur Schule." Möglicherweise kommen diese aber erstmal in eine Übergangsklasse.
2. Zu den Kosten: Es fallen Verwaltungskosten an, "aber auf die Stadt kommen keine Kosten zu". Denn "die Schüsselzuweisungen erhöhen sich."
Können Bildungsangebote gemacht werden?
Eine Frage an die Regierung: Wie sieht der Gemeinschaftsraum der neuen Unterkunft aus? Lässt er Platz für kleinere Einheiten, um beispielsweise Bildungsangebote machen zu können? Antwort: Es wird Platz für Sprachkurse und weitere Angebote geben. Die Angebote selber müssten aber von außen kommen.
Auch eine Stadträtin äußert Bedenken
Auch Stadträtin Andrea Haupt (CSU) stellte öffentlich Fragen und äußerte Bedenken.

Bürger sollen bei Fragen auf Stadträte und Ortssprecher zugehen
Der Bürgermeister ruft auf: Leute, geht auf die Stadträte und die Ortssprecher zu, wenn Informationsbedarf ist.
Unterschriftenliste für oder gegen geplantes Wohnheim
Ein Mann aus Dimbach macht Werbung für seine Unterschriftenliste, auf der Volkacherinnen und Volkacher für oder gegen das geplante Wohnheim unterschreiben können.
Regierung: Von "eingepfercht" kann man in Volkach nicht reden
Zu dem Vorwurf, Asylbewerber würden "eingesperrt wie Tiere", sagt die Regierung: "Wir bauen Appartements." Wieder gibt es den Vergleich mit Kleinlangheim: Insgesamt habe man dort "die Menschen im Wohnungs-Charakter" untergebracht. So ist es letztlich auch in Volkach vorgesehen. Von "eingepfercht" könne man in Volkach nicht reden.
"Das ist keine Integration"
Ein Obervolkacher sagt: "Wir brauchen auch Zuwanderung, da stimme ich zu, aber bitte nach unseren Wertevorstellungen und nicht anders." Dafür bekommt er Zwischenapplaus. Er nennt die Unterkünfte in Scheinfeld und Kitzingen und betont: "Das ist keine Integration." Diese Menschen würden da "mehrere Jahre eingepfercht". Die Unterbringung sollte menschenwürdig sein. Genau das passiere aber auch in der Unterkunft in Volkach. "Und genau darum bin ich gegen diese Unterkunft."
Bürgerin ruft zu Engagement für Geflüchtete auf
Die nächste Rednerin sagt: "Es kommen Menschen!" Die Volkacherin ruft dazu auf, sich in Vereinen und Helferkreisen für die Asylanten zu engagieren. Dann gehe auch die Angst weg.
Freie Plätze werden wieder neu belegt - "Ein Fass ohne Boden"?
Stadträtin Andrea Haupt fragt: "Wenn wir es geschafft haben, 50 Menschen zu integrieren und diese aus dem Wohnheim ausziehen, werden die Plätze dann wieder neu belegt?" Klares Ja von Maria-Antonette Graber von der Regierung von Unterfranken. Für Andrea Haupt ist das damit "ein Fass ohne Boden".
Graber auf Nachfrage: Wir gehen von 80 Prozent Belegung aus. Wer kommt, "zieht nicht nach ein paar Wochen wieder aus". Minimum des Aufenthalts sei ein Jahr.
Stefan Schadhauser entgegnet:: "Die Arbeitskräfte gehen dem Landkreis Kitzingen in den nächsten Jahren aus, Sie brauchen Zuzug!"
Warum die Bürger verunsichert sind
Der erste Bürger hatte sich ans Mikrofon getraut und nennt Gewalttaten wie Solingen als Beispiel dafür, dass sich die Menschen in Volkach dann nicht mehr sicher fühlen könnten.

Polizeichef: "Für Angst besteht kein Grund!"
Der Polizei-Chef sagt zu der Nachfrage, dass zuletzt Polizisten erstochen wurden: "Für Angst besteht kein Grund!" Man schaue die Lage in den betreffenden Orten täglich an.
Volkacher: Viele Leute haben Angst - wie lässt sie sich nehmen?
Die erste Frage kommt von einem Volkacher und lautet: Viele Leute hätten Angst - wie lässt sich diese Angst nehmen? Moderator Sebastian Karl sagt: Es werde keine Auswirkungen auf den Tourismus geben. Der Bürgermeister sagt: "Wir haben eine neue Situation." Die objektiven Fakten sagen: Man braucht keine Angst zu haben.
Jetzt sind die Bürger an der Reihe
18.48 Uhr....die Fragerunde ist eröffnet.
Polizei zeigt Präsenz an den Gemeinschaftsunterkünften
Fazit der Polizei: Die Belastung durch Zuwanderer ist "nicht auffällig". Meistens gebe es Delikte unter den Asylbewerbern. Generell gelte: Der Landkreis sei "ein sicherer Landkreis".
Die Gemeinschaftsunterkünfte werden "regelmäßig bestreift", sagt der PI-Chef abschließend. Es fahren also regelmäßig Streifenwagen dort vorbei, "um Präsenz zu zeigen".
Kitzinger Polizeichef nennt Zahlen zur Sicherheitslage
Zu Wort kommt der Leiter der Polizeiinspektion Kitzingen, Jochen Dietrich. Er sagt: Er habe "vollstes Verständnis für die Sorgen der Bevölkerung". Zur Sicherheitslage im Landkreis sagt er: 2023 gab es 3199 Straftaten. Davon wurden 222 von Zuwanderern begangen, das sind 6,9 Prozent.
Dietrich weiter: 920 Asylbewerber würden sich aktuell im Landkreis befinden. 780 davon leben in Kitzingen in der GU.
Kleinlangheim sei mit Volkach zu vergleichen, was die Zahl der Asylbewerber anbelangt. In diesem Jahr gab es sechs Straftaten in Kleinlangheim - unter den Bewohnern, informiert der Polizei-Chef.
Über 400 Menschen lauschen in der Mainschleifenhalle aufmerksam den zahlreichen Infos, die sie vom Podium bekommen (Foto: Nadine Wiget).

Es fehlen nicht nur Fachkräfte - Investor sieht die Migranten als Chance
Es stimme nicht, dass nur Fachkräfte gesucht werden. Auch der Postbote oder die Spülkraft in der Küche werde gesucht. Da seien die Migranten "eine Chance". Stefan Schadhauser betont: "Das sind ganz normale Menschen, die arbeiten wollen." Nach drei Monaten hätten die Geflüchteten ja die Möglichkeit dazu.
Der Investor rechnet vor: 86 Prozent der männlichen Migranten würden nach sieben Jahren in die Sozialsysteme einzahlen.
Beispiel Hergertshausen im Landkreis Dachau: In der 6000-Einwohner-Gemeinde leben knapp 170 Menschen in Asylunterkunften und dort habe sich das dank Unterstützerkreise gut entwickelt und die Geflüchteten arbeiteten dort, erläutert der Investor.
Zudem betont er: "Wir machen keine Massenunterkünfte."
6,8 Prozent der Flüchtlinge in Unterfranken müssen vom Landkreis Kitzingen aufgenommen werden. Die müssen irgendwo wohnen. Die Frage sei: wo und wie, so der Investor.
Der Investor erklärt sich
Nun ist Investor Stefan Schadhauser vom Investor an der Reihe. "Wir sind keine Investoren, die mit großem Geldsack kommen." Sie haben "eigentlich eine Firma, die andere Unternehmen zum Arbeitskräftemangel berät.
Viele hätten erkannt: "Wir brauchen Migration." Er spricht von "größter Arbeitskräftenot" im Landkreis Kitzingen.
Stefan Schadhauser betont: Kitzingen hat eine der geringsten Bautätigkeiten in Bayern. Auch deshalb sei seine Firma in den Landkreis Kitzingen gekommen.