Applaus aus den Zuschauerreihen
Graber betont zudem: Die Flüchtlinge dürfen schon nach drei Monaten arbeiten. Zudem ist es möglich, dass die gemeinnützig helfen. Dafür gibt es Applaus.
Belegung erfolgt gemischt mit Familien und Alleinreisenden
Viele Fakten nennt Maria-Antonette Graber von der Regierung von Unterfranken. Zu Volkach: "Die Belegung in Volkach erfolgt gemischt mit Familien und alleinreisenden Personen." Immer vier Menschen teilen sich eine kleine Wohnung. Eine Verwaltungskraft ist vor Ort, eventuell noch Beratung von der Caritas. Und: "Wir planen im Moment nicht mit Sicherheitspersonal vor Ort." Man würde aber welches einsetzen, sollte das nötig sein. Die Erfahrung zeige aber, dass das in einer solchen Unterkunft normalerweise nicht gebraucht werde.
Anfang des Jahres kamen um die 1000 Menschen pro Monat in Unterfranken an
Maria-Antonette Graber weiter: Es gibt 49 Unterkünfte für Geflüchtete im Regierungsbezirk. Dazu kommen 630 dezentrale Unterkünfte. Dort gibt es 9600 Bewohner. Graber betont: "Alle Menschen, die zu uns kommen, müssen wir unterbringen! Anfang des Jahres kamen um die 1000 Menschen pro Monat in Unterfranken an. Deshalb sei man "ständig auf der Suche nach Unterkünften".
Die Hälfte der Geflüchteten sind aus Afghanistan, informiert Graber. Im August kamen 6000 Menschen - mehr als 2015.
Vertreterin der Regierung von Unterfranken erklärt die Lage
Für die Regierung von Unterfranken (RUF) ist Maria-Antonette Graber da. Die Leitende Regierungsdirektorin, Sachgebietsleitung Flüchtlingsbetreuung, betont: Asylunterbringung ist eine staatliche Aufgabe. Es gehe "um menschenwürdige Unterbringung".
Kann der Stadtrat einfach ablehnen?
Bäuerlein zu der Frage, ob der Stadtrat den Bauantrag einfach ablehnen kann: "Der Stadtrat muss grundsätzlich ermessensfehlerfrei und sachlich auf Grundlage des Baugesetzbuches über das gemeindliche Einvernehmen zu jedem Bauantrag entscheiden." Und: Der Bauausschuss darf keinen Bauantrag ablehnen, weil er den Bauherrn nicht mag."
Bürgermeister listet die Fakten auf
Folgende Fakten nennt der Bürgermeister:
- Der Bauantrag liege dem Bauamt seit Ende Juli vor. Darin gehe es um eine Geflüchtetenunterkunft im Gewerbegebiet "Im Seelein 40".
- Die Unterkunft wäre ein Modulgebäude, das befristet für sieben Jahre plus Verlängerungsoption von drei Jahren gebaut werden soll.
- Der Stadtrat müsse darüber im Rahmen des örtlichen Baurechts beraten und bestimmen.
- "Unterbringung von Geflüchteten und Asylbegehrenden ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", darum gebe es die Ausnahme, Flüchtlinge auch im Gewerbegebiet unterzubringen.
Bürgermeister: "Wir lassen uns als Stadt nicht auseinander dividieren!"
Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein macht den Anfang. Ziel der Veranstaltung sei: "Fakten aus erster Hand!" Er betont: "Wir lassen uns als Stadt nicht auseinander dividieren!" Er verstehe die allgemeine Verunsicherung. Man dürfe "das gemeinsame Miteinander nie aus den Augen verlieren." Es mache ihn betroffen, wie "Kräfte außerhalb der Stadt" das Thema gekapert hätten. Und auch das gehöre zur Wahrheit: "Wir haben uns nicht um diese Unterkunft beworben!" Man werde sich "nicht von Außenstehenden unsere Volkacher Themen instrumentalisieren und diktieren lassen", so der Volkacher Bürgermeister.
Bäuerlein prangert außerdem "anonyme Drohbriefe an Stadtratsmitglieder" an.
Bürger können ihre Fragen auch auf Zettel schreiben
Moderator Sebastian Karl spricht von einem "spürbar aufgeladenen Thema", dem man mit vielen Fakten begegnen wolle. Die Menschen können übrigens nicht nur heute vor Ort ihre Fragen stellen, sondern sie auch auf Zettel schreiben, die genau dafür ausliegen.
Wer heute auf dem Podium sitzt
Nicht nur die Halle ist nun mit über 400 Leuten voll heute Abend, sondern auch das Podium (von links): Lothar Menzel und Maria-Antonette Graber (Regierung von Unterfranken), Stefan Schadhauser und Peter Boss (beide vom Investor), Bürgermeister Heiko Bäuerlein, Moderator Sebastian Karl. VG-Geschäftsstellenleiter Dominik Lavinger sowie Jochen Dietrich und Lilian Laacke von der Polizeiinspektion Kitzingen.

Das Medieninteresse kann sich sehen lassen...

Die Halle füllt sich
Es wird...: Um die 400 Interessierte dürften es fünf Minuten vor dem Start inzwischen sein.

Vor zwei Wochen wurde im Stadtrat über die Pläne diskutiert
Bereits zwei Wochen nach der Stadtratssitzung, bei der der Bauantrag zur Flüchtlingsunterkunft erstmals diskutiert wurde, findet nun der Infoabend in der Mainschleifenhalle statt.

Die Halle ist bereit
Die Spannung im Vorfeld war groß: Wie viele Zuhörer kommen? Zwischen 50 und 500 wird alles getippt...

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Zum Vergleich ein Blick nach Kleinlangheim
Bei Kritik an der in Volkach geplanten Unterkunft wird oft das Ankerzentrum in Geldersheim bei Schweinfurt als Vergleich herangezogen. Warum das allerdings so ähnlich ist wie mit den Äpfeln und Birnen zeigt ein Blick auf die Zahlen:
Die Anker-Einrichtung ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr aufnahmefähig. Wie die Regierung von Unterfranken informiert, waren dort 2024 bis 18. September bereits 6203 Schutzsuchende angekommen und es gab 6173 Abgänge. Davon wurden 4732 Menschen in die unterfränkische Anschlussunterbringung verteilt. Größe, Fluktuation und Zusammensetzung der Bewohnerinnen und Bewohner sind also nicht mit dem in Volkach geplanten Wohnheim vergleichbar.
Wer mehr wissen will, sollte lieber einen Blick nach Kleinlangheim werfen, wo es bereits seit über 30 Jahren eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 90 Menschen gibt.

Wichtige Fragen und Antworten rund um das geplante Wohnheim
Kann der Volkacher Stadtrat überhaupt Nein sagen zu dem geplanten Wohnheim oder was würde passieren, wenn er den Bauantrag ablehnt? Mit diesen und weiteren Fragen haben wir uns bereits vor dem Infoabend beschäftigt.
Heute auf der Bühne
Infos geben und Fragen beantworten bei dem Infoabend in der Mainschleifenhalle:
Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU)
VG-Geschäftsstellenleiter Dominik Lavinger
Investor Stefan Schadhauser, Geschäftsführer der "Generationen Konzepte GmbH"
Leiter der Polizeiinspektion Kitzingen Jochen Dietrich
Polizeihauptkommissarin Lilian Laacke
Für die Regierung von Unterfranken (RUF) Maria-Antonette Graber, Leitende Regierungsdirektorin, Sachgebietsleitung Flüchtlingsbetreuung
Ihr RUF-Kollege Lothar Menzel, Regierungsamtmann, Sachgebiet Flüchtlingsbetreuung und Integration
Moderator Sebastian Karl, Tourismuschef Volkacher Mainschleife
(Fotos von: Stadt Volkach, Katja Eden, PicturePeople, Eike Lenz, König - PI Kitzingen, Silvia Eidel, RUF, Barbara Herrmann)

Wer könnte eigentlich in dem geplanten Wohnheim einziehen?
Was ist in Volkach überhaupt geplant? Wie soll das Gebäude aus Wohncontainern aussehen? Und wer könnte dort einziehen? Hier gibt es Antworten auf wichtige Fragen.

Die Bürger in Volkach haben schon Erfahrung mit geflüchteten Menschen
Eine zentrale Gemeinschaftsunterkunft gab es in Volkach zwar noch nie, aber Erfahrung mit geflüchteten Menschen haben die Volkacherinnen und Volkacher schon reichlich. Für sein Engagement wurde der Helferkreis Flüchtlingshilfe Mainschleife erst vor kurzem mit dem Integrationspreis des Landkreises ausgezeichnet.
Landrätin Tamara Bischof lobte bei der Preisverleihung: "Ihr Wirken hat nicht nur das Leben vieler geflüchteter Menschen unmittelbar verbessert, sondern trägt auch dazu bei, unseren Landkreis zu einem Ort zu machen, an dem Solidarität und Mitmenschlichkeit gelebt werden."

Kirchen sehen "aus christlicher Sicht keine Alternative"
Klar positioniert haben sich die beiden christlichen Kirchengemeinden Volkachs: Das Team des Pastoralen Raums Sankt Benedikt um Pfarrer Matthias Eller spricht sich klar für den Bau des Wohnheims für Geflüchtete aus. Aus christlicher Sicht gebe es keine Alternative. Unterstützt wird der offene Brief von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Volkach.
Wie das geplante Wohnheim aussehen könnte
So könnte es aussehen, das Wohnheim für maximal 90 Männer, Frauen und Kinder. Zu sehen ist eine aktualisierte Version der Visualisierung der TT FeWe Gmbh. Die genauen Pläne werden am heutigen Montagabend um 18 Uhr in der Mainschleifenhalle vorgestellt.
Zur Anzahl der Menschen, die dort einziehen könnten, gleich noch eine Erläuterung: Vorgesehen sind 90 Betten, die aber voraussichtlich nie voll belegt werden. Darum gab es im Vorfeld unterschiedliche Zahlen. Realistisch ist laut der Regierung von Unterfranken eine Anzahl von 70 bis 75 Menschen, die dort wohnen. Darum schreibt die Stadt Volkach auf ihrer Internetseite von "rund 70 Personen". In unseren Artikeln war aber stets die Rede von maximal 90 Menschen.
