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Wenn die Wutrede zündet
Landesliga Nordwest: Mönche drehen Trend und siegen mit 4:1
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Co-Trainer Marcel Pavel hat während des Spiels gegen Schwebenried/Schwemmelsbach alleine Regie geführt. // Gunther Czepera
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Mönchröden – Nach Köhns Klartext und Engels Sperre zeigt der TSV Mönchröden seine „Mönche-DNA“: Mit 4:1 überrollt der TSV auf Kunstrasen seinen Gegner aus Schwebenried/Schwemmelsbach.
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Ausgerechnet eine Rote Karte mit Sperre und eine Brandrede von Leistungsträger Lukas Köhn trugen entscheidend dazu bei, dass dem TSV Mönchröden in der Landesliga Nordwest der Turnaround gelang. Mit 4:1 bezwangen die „Mönche“ am Samstag auf dem Kunstrasenplatz die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach und stoppten damit ihre Talfahrt.

Der Mittelfeldspieler ließ im Vorfeld öffentlich, auch im Coburger Tageblatt, richtig Dampf ab, kritisierte mit klaren Worten das Defensivverhalten und forderte seine Teamkollegen dringend auf, schnellstens mehr Konzentration, Biss und Siegeswillen zu zeigen. Seine wohlüberlegte Wutrede fruchtete, denn er und seine Mitstreiter zeigten eine ihrer bisher besten Leistungen in der laufenden Saison. „Ich hatte das Gefühl, es musste einfach einmal von Spielerseite etwas deutlich angesprochen werden. Das ist mir anscheinend zum richtigen Zeitpunkt gelungen“, sagt Köhn und freut sich über die überragende Reaktion, die das Team darauf zeigte. „Sie gaben die richtige Antwort auf dem Platz. So muss es sein.“

Trainer-Sperre und neue Rollenverteilung

Und noch etwas war dieses Mal anders: Trainer Achim Engel wurde nach einem Disput in Dampfach für eine Partie vom Sportgericht zum Zuschauen verdammt. Die Situation beim Heimspiel mutete für ihn nach eigenen Worten schon etwas sonderbar und kurios an: „Du bist eine halbe Stunde vor und eine halbe Stunde nach dem Spiel gesperrt, darfst in dieser Zeit nicht zur Mannschaft. Ich habe die Vorbesprechung noch selbst gemacht, aber ab dem Aufwärmen musste ich mich dann zurückziehen und Marcel (gemeint ist Co-Trainer Marcel Pavel) hat alleine übernommen.“ Engels Assistent führte auch während der Halbzeitpause das Regiment und war für alle Auswechslungen zuständig.

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Der Trainer des TSV Mönchröden, Achim Engel, war Rot-gesperrt. // TSV Mönchröden

Schiedsrichter sollen Coach kontrolliert haben

Engel beobachtete die Szenerie dagegen aus der Ferne. „Die Schiedsrichter wollten von mir wissen, wo ich mich während des Spiels aufhalte, um jederzeit kontrollieren zu können, was ich mache. Ich durfte nichts reinschreien, musste mich komplett zurückziehen“, schildert der Coach. Die neue Sichtweise der Dinge gab ihm nach eigenen Angaben jedoch noch einmal detailliertere Eindrücke als sonst von seinen Spielern, mit denen er in dieser Partie von A bis Z zufrieden war.

Mönche-Trainer ist stolz

Die Brandrede und die Sperre des Trainers haben also zu einer Trotzreaktion geführt: „Die Mannschaft war wütend nach der ärgerlichen Niederlage in Dampfach, weil das 1:2 maximal unglücklich war. Die Spieler waren von der ersten Minute an voll fokussiert und haben sich dafür endlich auch einmal belohnt“, sagt Engel.

Stolz ist er vor allem auf die Spielweise seiner Jungs: „Wir haben den Ball gut und schnell auf dem Kunstrasen laufen lassen. Das ist ja auch unsere DNA. Denn mit nur langen Bällen und einfachem Fußball geht es eben auch nicht. Man muss schon mutig spielen, und das haben wir sehr erfolgreich getan.“ So könne es weitergehen, am besten bereits am Samstag bei den Freien Turnern Schweinfurt.

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