Ministerialbeuaftragte Heidi Hübner griff den persönlichen Aspekt der Person Delißen auf. Seine theologische Grundhaltung habe ihm die Fähigkeit beschert, neben der Kompetenz jederzeit eine große Wertschätzung gegenüber anderen, die er immer habe walten lassen. "Deswegen verabschieden wir heute einen kultivierten Menschenfreund", zollte Heidi Hübner dem passionierten Jäger ihren großen Respekt.
Immer nah an der Praxis
Nach Meinung von Handwerkskammerpräsident Michael Bissert habe Delißen die duale Ausbildung gelebt. Als einst gelernter Bäcker sei er als Beamter auch immer nah an der Praxis gewesen. "Wir brauchen unsere Fachkräfte und Handwerker", betonte Bissert. Das müsse noch mehr in den Köpfen der Menschen verankert werden. Delißen war vor zehn Jahren im Beisein der damaligen Fränkischen Weinkönigin Marion Wunderlich eingeführt worden. "Heute schließt sich ein Kreis für Sie", bemerkte die amtierende Weinkönigin Eva Brockmann, da sie gerne zu Delißens Verabschiedung gekommen sei.
Regierungspräsident Eugen Ehmann zeichnete Delißens beruflichen Werdegang nach und vermutete, dass er immer Freude an der Veränderung und der Bewegung hatte. Er habe ein großes Schulzentrum mit 2700 Schülerinnen und Schülern und annähernd 200 Lehrerinnen und Lehrern mit allen Herausforderungen wie die Beschulung von Flüchtlingen oder die Beschränkungen der Corona-Pandemie geleitet. "Sie können mit Zufriedenheit und Stolz auf ihr Wirken zurückblicken", sagte Eugen Ehmann.
Sanierung der Berufsschule steht an
Für die Sachaufwandsträger sprachen Kitzingens Landrätin Tamara Bischof, ihr Würzburger Kollege Thomas Eberth und Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner. "Mit einem Schulleiter, der für fünf Schulen zuständig ist, haben wir eine Sonderstellung in Bayern", meinte Tamara Bischof. Die Beschulung von Flüchtlingen sah sie als wichtigen Faktor für die Integration. Die Landrätin stufte die Zusammenarbeit mit Frank Delißen als sehr angenehm ein. Sein Werk sei vollbracht und die Aufgabe seines Nachfolgers sei jetzt die bald beginnende Generalsanierung der Berufsschule. Delißen habe die Brücken zwischen den Schulen, der Regierung und den Sachaufwandsträgern gepflegt.
Thomas Eberth sprach Delißen die Anerkennung seines Wirkens und Gestaltens aus. Stefan Güntner bekannte, dass die Stadt noch ein dickes Brett mit der Sanierung der Wirtschaftsschule zu bohren habe. Personalratsvorsitzende Ursula Heidler hob hervor, dass die Zusammenarbeit immer auf das Wohl des Lehrerkollegiums und der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet war. "Es ist mir eine wirkliche Ehre, dass sie alle heute gekommen sind", wandte sich Frank Delißen an die Anwesenden und holte seine Frau Uschi aufs Podium und sagte: "ohne dich würde ich heute nicht hier im Rampenlicht stehen".
Der Wunschkandidat des Vorgängers
"Ich freue mich, dass es gelungen ist, Sie als neuen Schulleiter zu installieren", erklärte Eugen Ehmann. Tamara Bischof gratulierte Andreas Breitenbacher zum Chefposten, wofür er gewappnet sei. Seit 2000 übernahm er neben der Lehrertätigkeit auch weitere Aufgaben, 2007 wurde er kommissarischer Stellvertreter und zum Studiendirektor befördert. Alle Grußredner wünschten Andreas Breitenbacher alles Gute für seine neue Position. Heidi Hübner würdigte Andreas Breitenbachers Beitrag zur Integration der FOS/BOS in die Beruflichen Schulen. Frank Delißen verriet, dass Breitenbacher sein Wunschkandidat war und der neue Chef versprach, die erfolgreiche Arbeit in einem ausgezeichneten Führungsteam fortsetzen zu wollen. Ihm sei es wichtig, den Belangen aller Beteiligten Gehör zu verschaffen.